So ist das bei einer Weltmeisterschaft: Da gibt es viele dieser Spiele, die von der Paarung her wie ein ›Gurkenspiel‹ klingen und dann oft auch nicht viel mehr hergeben. Und dann gibt es die vermeintlichen Perlen, wenn namhafte Nationen aufeinandertreffen. So wie am Donnerstag Belgien und England. Doch die Gruppenkonstellation sorgte dafür, dass aus der Spitzenpaarung ein besseres Freundschaftsspiel wurde.
Beide Länderteams waren bereits nach dem zweiten Spieltag sicher fürs Achtelfinale qualifiziert, im abschließenden direkten Duell ging es nur noch darum, wer Gruppenerster und wer Zweiter wird. Da sich niemand festlegen mochte, was denn nun für den weiteren Turnierverlauf die erstrebenswertere Platzierung sei, ließen es beide Seiten einfach drauf ankommen. Vor allem aber rotierten sie kräftig durch. In der Startelf der Engländer gab es acht Wechsel gegenüber der letzten Partie, auf Seiten der Belgier sogar neun.
Die Stars saßen draußen - ob sie nun Eden Hazard, Kevin de Bruyne oder Harry Kane heißen. Gleichzeitig war es die Gelegenheit für die ›zweite‹ Reihe, sich präsentieren zu können. Das traf auch auf Thorgan Hazard zu, der im ersten WM-Spiel einen Kurzeinsatz hatte und bei der zweiten Partie nicht zum Zuge kam. Diesmal stand der Borusse in der Startelf und spielte auch über die komplette Distanz.
Viel Defensivarbeit in ungewohnter Rolle
Seine Rolle links im Mittelfeld des 3-4-2-1 Systems der ›Roten Teufel‹ war allerdings etwas gewöhnungsbedürftig für Hazard. Er startete mit einem unglücklichen Rückpass und musste alsdann gegen den Ball mit hohem Aufwand weite Wege gehen, um in der sich bildenden Fünferabwehrkette den linken Außenspieler zu geben. Hierbei hatte der 25-jährige Probleme bei der Raumaufteilung, zudem machte ihm Gegenspieler Trent Alexander-Arnold das Leben schwer.