Es war Derby-Time im Revier und wie gehabt wurde vor dem Spiel in den einschlägigen Medien kräftig getrommelt. Der eine oder andere witterte - warum auch immer - die Möglichkeit, dass der bislang ungeschlagene BVB ausgerechnet auf Schalke erstmals eins auf Mütze bekommen würde. Doch nach der für den neutralen Zuschauer nur durchschnittlich unterhaltsamen Partie behielt die Favre-Truppe verdient mit 2:1 die Oberhand.
Schalke versuchte, dem Tabellenführer mit zwei Stilmitteln beizukommen: Kampf und Lamentieren. Fußballspielen stand dagegen nur ansatzweise im Matchplan von Domenico Tedesco. Natürlich wäre es vermessen zu erwarten, dass Schalke dem BVB allein mit spielerischen Mitteln beikommen könnte. Dass Schalke jedoch, immerhin Vizemeister, Champions-League-Teilnehmer und mit einem gewaltigen Etat ausgestattet, nur mit den Stilmitteln eines Underdogs zu Werke ging, war schon vielsagend.
Dortmund glänzte nicht und geriet phasenweise in die Gefahr, sich auf das Schalker Niveau herunterziehen zu lassen. Doch letztlich reichte ein simpler Schachzug, um zum Siegtreffer zu gelangen. Sancho wechselte kurzzeitig von rechts auf die linke Seite, was bei den Schalkern niemand so richtig mitbekam. Prompt leitete der junge Engländer über die Seite einen Angriff ein, den er selbst mustergültig abschloss.
Der BVB bleibt also in der Spur, während sich im Verfolgerfeld nicht alle schadlos halten konnten. Der FC Bayern ließ den Abstand zumindest nicht größer werden, weil er im bayerisch-fränkischen Derby gegen den FC Nürnberg mit 3:0 die Hausaufgaben machte. Das war wieder so ein typisches Bayern-Heimspiel, wie man es aus den letzten Jahren gewohnt war.