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Maximilian Wöber köpft Frankreich zum Sieg

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Unglücksrabe Max Wöber (Foto: Patricia De Melo Moreira / AFP / Getty Images)

Der erste Auftritt eines Gladbacher Borussen bei dieser Europameisterschaft verlief äußerst unglücklich. Max Wöber unterlief gegen Frankreich ein Eigentor und er besiegelte damit die Niederlage der Österreicher. Zuvor gab es einen unerwarteten 3:0-Sieg von Rumänien gegen die Ukraine und die Slowakei sorgte mit dem 1:0 gegen Belgien für die erste echte Überraschung des Turniers. Die EM-Kolumne, Teil 4.

Der Montag startete mit dem Nachmittagsspiel zwischen Rumänien und der Ukraine in München. Dort überraschte zunächst einmal die Lautstärke der rumänischen Fans, denen zudem von ihrer Mannschaft eine Menge geboten wurde. Obwohl allgemein die Ukrainer stärker eingeschätzt wurden, siegten die mit einer Unmenge Leidenschaft zu Werke gehenden Rumänen unerwartet deutlich mit 3:0. 

Nach einem ordentlichen Beginn der Ukrainer sorgte Stancu nach einem Abspielfehler von Torwart Lunin mit einem tollen Distanzschuss für die Führung der Rumänen (29.). Auch beim zweiten Gegentor durch Marin (53.) sah Lunin schlecht aus und ließ einen haltbaren Schuss unter den Handschuhen durchrutschen. Rumänien nutzte das Momentum und stellte durch Dragus auf 3:0 (69.) und sorgte damit für die erste kleine Überraschung des EM-Turniers. 

Die erste große Überraschung: Belgien verliert gegen die Slowakei

Die richtig große Überraschung folgte dann im zweiten Spiel des Montags zwischen Belgien und der Slowakei. In Frankfurt waren die Belgier mit ihrem Coach Domenico Tedesco der klare Favorit - überhaupt haben sich die Belgier ja in den vergangenen Jahren den Markennamen ‘Geheimfavorit’ angeeignet. Doch die ‘goldene Generation’ konnte bislang nichts gewinnen und startete nun auch äußerst unglücklich ins Turnier. 

Eigentlich hätten die Belgier früh führen können, doch das ehemalige ‘Tormonster’ Romelu Lukaku vergab eine Großchance. Und dann schenkten die ‘Roten Teufel’ den Slowaken durch einen katastrophalen Querpass des umtriebigen, aber äußerst ineffektiven Doku (Manchester City) auch noch das 1:0 durch Schranz (7.). Belgien kam im ersten Durchgang nicht richtig auf Touren, war nach der Pause aber klar besser und hätte den Ausgleich mehr als verdient gehabt. Doch als Lukaku dann endlich traf, wurde er zweimal zurückgepfiffen: Einmal stand er im Abseits, einmal gab es in der Entstehung ein Handspiel - beide Treffer wurden nach VAR-Intervention einkassiert. 

Ein trockenes Wiedersehen zwischen Thuram und Posch

So erkämpfte sich die Slowakei - bei der Ex-Borusse Laszlo Bénes nicht zum Einsatz kam - einen unerwarteten Sieg und die Belgier müssen sich ordentlich schütteln. Während es in den ersten beiden Partien des Tages keinen Spieler auf dem Feld mit Gladbach-Bezug gab, sah das am Abend in Düsseldorf anders aus. Max Wöber stand für Österreich in der Startelf gegen Frankreich und war damit der erste aktive Borusse bei dieser WM. Aufseiten der Franzosen begann Ex-Borusse Marcus Thuram. 

Der Meisterspieler von Inter Mailand bekam es dabei vermehrt mit dem Österreicher Stefan Posch zu tun. Die beiden sind sich, daran erinnern sich die Gladbach-Fans nicht so gerne, schon mal sehr nahegekommen. Im Dezember 2020 spuckte Thuram dem damaligen Hoffenheimer ins Gesicht und wurde zu fünf Spielen Sperre und einer Geldstrafe von 40.000 Euro verurteilt. Das Wiedersehen bei der Europameisterschaft verlief trockener, auch wenn sich beide nichts schenkten. 

Wöber wird zum tragischen Helden

Aber das stand ohnehin über dem extrem intensiven Spiel zwischen Frankreich und Österreich. Wie erwartet ging das Team von Ralf Rangnick kompromisslos zur Sache und ließ den französischen Ballkünstlern kaum Luft zum Atmen. Die wiederum passten sich der körperbetonten Herangehensweise der Österreicher an und hielten gut dagegen. Einige Male überspielten sie das Pressing von Österreich sehr geschickt und hatten auch die besseren Tormöglichkeiten. 

Dennoch benötigte Frankreich für das Tor des Tages die Unterstützung des Gegners - genauer gesagt von Max Wöber. Der hatte bereits früh eine Gelbe Karte gesehen und als linker Innenverteidiger alle Hände voll zu tun mit den schnellen Franzosen. Das machte der Noch-Borusse eigentlich noch recht ordentlich, aber in der 38. Minute wurde Wöber zum tragischen Helden. Eine Hereingabe von Mbappé köpfte er äußerst unglücklich ins eigene Tor. Für einen Angreifer wäre der Kopfball aus fünf Metern perfekt gewesen, so aber wollte Wöber am liebsten im Düsseldorfer Boden versinken.

Ein hart erarbeiteter Sieg für Frankreich

Bis zur 59. Minute stand Wöber auf dem Feld, ehe er auch aufgrund der Belastung durch die Gelbe Karte ausgewechselt wurde. Österreich warf alles in die Waagschale, hielt das Tempo hoch und stresste die Franzosen, die ihrerseits bei den Kontern nicht konsequent genug waren - auch Thuram fand in Österreichs Schlussmann Pentz seinen Meister. Die Franzosen verloren Mbappé mit gebrochener Nase, Österreich verlor das Spiel. Die Franzosen waren anschließend sichtlich erleichtert über den Arbeitssieg. Interessant und intensiv war dieser EM-Montag allemal, auch wenn Max Wöber diesen Tag wohl schnell vergessen möchte. So wie manchen Tag im Trikot der Borussia.

 

von Marc Basten

 

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