Kramers Senf im TV

Für Kramer stellt das offensichtlich kein Problem dar. Für ihn ist es kein großer Unterschied, ob er »seinen Senf« bei Kumpels auf der Couch dazugibt, oder eben am Mikrofon des ZDF. Ganz so simpel ist es natürlich nicht. Kramer wird in die Verdrückung kommen, entweder Kollegen (und vielleicht sogar den Bundestrainer, der ihn nicht berücksichtigt hat) kritisieren zu müssen, oder aber solche Klippen mit Phrasen zu umschiffen. Das könnte hier und da schon etwas heikel werden.

Der eine oder andere gibt auch zu Bedenken, dass Kramer nach einer mit Borussia relativ enttäuschenden Saison, in der er es persönlich nicht geschafft hat, sich für die WM zu empfehlen, jetzt nicht den Besserwisser am Mikrofon geben sollte. Vielmehr solle er seinen Fokus darauf richten, es in der nächsten Spielzeit mit Borussia besser zu machen und ansonsten mal lieber nicht zu viel zu quatschen.

Andererseits fällt die Weltmeisterschaft halt in den langen Urlaub, den es für die Nichtteilnehmer an diesem Turnier gibt. Für viele Profis bedeutet das: Abhängen und Party machen. So kann man es auch positiv sehen, dass sich Kramer nun wirklich mit Fußball auseinandersetzen muss, um am Mikro Rede und Antwort zu stehen. Von daher ist das mit Kramers Senf im ZDF vielleicht doch keine so schlechte Idee.

von Marc Basten