Der 14. Spieltag

Kein Freiburger Modell

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Peter Stöger wurde in Kön einen Tag nach dem Remis auf Schalke entlassen (Foto: Christof Koepsel / Bongarts / Getty Images)

Peter Stöger wurde in Kön einen Tag nach dem Remis auf Schalke entlassen (Foto: Christof Koepsel / Bongarts / Getty Images)

Köln holt einen Punkt auf Schalke und schmeißt Peter Stöger raus, Dortmund holt einen Punkt in Leverkusen und macht weiter mit Peter Bosz. Der 14. Spieltag hatte viele Facetten.

Die Konkurrenten bereiten Borussia Mönchengladbach am Samstag den Weg. Weil aus der Spitzengruppe hinter den Bayern niemand dreifach punktete, hatten die Borussen zum Ausklang des 14. Spieltags die Möglichkeit, mit einem Sieg in Wolfsburg auf den zweiten Tabellenplatz zu rücken. Die Chance wurde bekanntlich nicht genutzt - so ist es halt mit der Borussia.

Bei Gladbachs nächstem Gegner saß der Frust ebenfalls tief, am Samstagabend gegen Schlusslicht Köln zwei Zähler liegen gelassen zu haben. Beim 2:2 in der Arena echauffierten sich die Schalker über einen Handelfmeter, der dem FC den Ausgleich ermöglichte. Der Ärger war verständlich, wurde der Schalker Stambouli doch aus kürzester Distanz angeschossen. Die willkürliche Regelauslegung bei Handspielen ist einfach schrecklich.

Andererseits hört sich das Schalker Wehklagen über Handelfmeter zumindest aus Gladbacher Sicht immer noch paradox an. Zu frisch ist die Erinnerung an die Europa League im Frühjahr, als Königsblau durch ein Handelfmetergeschenk im Borussia-Park weiterkam - vor allem die Aussagen der Schalker im Anschluss klingen immer noch nach.

Alles in Schutt und Asche beim FC

Dabei können die Königsblauen sogar noch von Glück sagen, dass Leon Goretzka wegen seines Kopfstoßes nicht vom Platz geflogen ist. Geflogen ist der derweil der Trainer des Gegners, dem auch der Achtungspunkt auf Schalke nichts mehr nutzte. Der FC zog die Reißleine und setzte Peter Stöger vor die Tür.

Damit ist auch klar, dass es in Köln kein ›Freiburger Modell‹ geben wird. Die Verantwortlichen konnten sich nicht zu einem klaren Bekenntnis zu Peter Stöger durchringen. So blieb nur der Rauswurf - Stöger selbst hatte darauf gedrängt, dass sich der Verein klar positionieren müsse. Im Mai wollten sie beim FC für Stöger und Schmadkte noch ein Denkmal in Größe des Doms errichten, ein halbes Jahr später liegt alles in Schutt und Asche.

Kurz vor einem ähnlichen Zustand sehen sich viele Dortmunder nach der 4:4-Derbypleite in der Vorwoche nebst der anhaltenden Krise beim BVB. Auch in Leverkusen änderte sich daran nicht viel, obwohl ein Zähler bei der zuletzt sehr starken Werkself eine andere Wertigkeit hat als der Punkt gegen Schalke. Dennoch präsentierte sich Dortmund weit entfernt von der zu Beginn der Saison gezeigten Verfassung. Leverkusen war überlegen und schwächte sich selbst, weil Wendell zurecht nach 41 Minuten für einen fiesen Tritt gegen Castro vom Platz flog.

Heynckes mit Bayern wieder in der Spur

So kam Dortmund im zweiten Durchgang noch zum Ausgleich und um eine weitere Eskalation der Trainfrage herum. »Wir wollen mit Peter Bosz den Turnaround schaffen«, verkündete Sportdirektor Michael Zorc.

Den Turnaround nach der ersten Niederlage schaffte auch Jupp Heynckes mit den Bayern. Das 3:1 gegen Hannover war sicher keine Glanzleistung, aber angesichts der sonst eher eindimensionalen Spiele in der Allianz Arena doch sehr unterhaltsam. Das gilt auch für das Duell zwischen Hoffenheim und Leipzig. RB bekam erstmals in der Saison richtig eins auf die Mütze - 4:0 hieß es am Ende für die Hoffenheimer, die sich nach ihrem Durchhänger zuletzt eindrucksvoll zurückmeldeten. Nicht nur das Tor aus 45 Metern durch Serge Gnabry war sehenswert.

Drei Punkte liegen zwischen Platz 4 und 9

Für den neutralen Zuschauer vielleicht nicht ganz so sehenswert, aber durchaus bemerkenswert war das 3:1 des FC Augsburg in Mainz. Die bayerischen Schwaben, von vielen als ein Abstiegskandidat eingestuft, punkten außerordentlich stabil und haben sich klammheimlich in der oberen Tabellenhälfte breitgemacht. Mit 22 Zählern hat Augsburg genausoviele Punkte wie Dortmund auf dem Konto.

Von der oberen Tabellenhälfte können Freiburg und der HSV nur träumen. Am Freitagabend, beim torlosen Remis im Breisgau konnte man sich überzeugen, warum das so ist. Es war eines dieser Spiele, das voll und ganz mit dem Resultat konform ging.

Bevor Gladbach am Sonntagabend in Wolfsburg klar verlor, holte sich Eintracht Frankfurt im Berliner Olympiastadion nach einem Rückstand beim 2:1-Erfolg alle drei Punkte. Die Partie war ein Abnutzungskampf mit unzähligen Zweikämpfen, aber am Ende behielt Frankfurt die Oberhand. Punktemäßig schlossen die Hessen zu Dortmund auf. Zwischen Platz 4 (Borussia) und 9 (Leverkusen) liegen gerade drei Punkte. Eine wahrlich enge Kiste.

 


von Marc Basten

 

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