Fünf Pflichtspiele in Folge ist Borussia Dortmund durch das torlose Remis am Montagabend beim Tabellenschlusslicht Nürnberg ohne Sieg - die erste richtige Krise von Lucien Favre in Dortmund. Darunter waren das Ausscheiden im DFB-Pokal daheim gegen Bremen und die schmerzhafte 0:3-Vorführung in Wembley gegen Tottenham, die das Aus in der Königsklasse so gut wie besiegelt hat. In der Liga schrumpft der einstmals komfortable Vorsprung auf die Bayern immer weiter zusammen - aktuell sind es nur noch drei Punkte und sechs Tore.
In Nürnberg erlebte der BVB ein Spiel der Art, wie man es in Gladbach in der Favre-Zeit des Öfteren zu sehen bekam. Gegen einen extrem tief stehenden Gegner ließen die Dortmunder mit Engelsgeduld den Ball kreisen auf der Suche nach der Lücke. Bis zum Schlusspfiff änderte sich die Herangehensweise nicht. Lucien Favre hält auch in Dortmund nichts von einem ›Plan B‹ und Nürnberg hielt den Laden mit Glück und Geschick dicht. Man darf gespannt sein, wie Favre seine Mannschaft durch die erste Negativphase seiner Amtszeit manövrieren wird.
Bayern verteidigt schlecht und punktet trotzdem
Derweil dürften sich die Bayern ins Fäustchen gelacht haben. Die stellten sich am Freitagabend in Augsburg zwar alles andere als meisterhaft an, nahmen beim 2:3 aber die volle Punktzahl mit. Gleichzeitig bauten die Münchener den Vorsprung auf Gladbach auf fünf Punkte aus. Den Borussen auf Rang 3 rückte wiederum RB Leipzig auf die Pelle, die beim VfB Stuttgart mit 3:1 gewannen. Leipzig spielte wahrlich nicht gut, aber schlussendlich brachten sie das Mehr an Qualität gewinnbringend ein. Nur noch zwei Zähler sind die Leipziger hinter der Fohlenelf.
Der Gewinner des Wochenendes war neben den Bayern mal wieder Bayer Leverkusen. Mit einem überaus souveränen 2:0 über Fortuna Düsseldorf blieb die Bosz-Truppe auf Erfolgskurs. Aktuell rangiert die Werkself auf Platz 5, Leipzig (+5) und Gladbach (+7) sind noch nicht so weit enteilt, als dass man unterm Bayer-Kreuz nicht heimlich von der Champions League träumen würde.