Für Matthias Ginter und die deutsche Nationalmannschaft ging der WM-Auftakt mit dem 0:1 gegen Mexiko gewaltig in die Hose. Wobei sich der Gladbacher nicht angesprochen fühlen darf, wenn es um die Welle der Kritik geht, die zurecht über der Nationalelf hereinbricht. Denn der 24-Jährige erlebte das erste Spiel der WM an dem Platz, auf dem er vor vier Jahren auch Weltmeister wurde: auf der Ersatzbank.
Von dort aus musste er mit ansehen, wie sich die deutsche Mannschaft von Mexiko regelrecht übertölpeln ließ. In einer Mischung aus Einfältig- und Überheblichkeit spielte die Löw-Truppe den Mexikanern in die Karten. Naiv und sorglos rückte die deutsche Elf nach vorne und brachte Mexiko durch simple Ballverluste immer wieder ins Umschaltspiel.
Kimmich als verkappter Rechtsaußen fehlte ständig in der Rückwärtsbewegung, der behäbige Khedira setzte nach vorne keine Akzente und konnte defensiv die Lücken nicht schließen, Kroos wurde durch intensive Manndeckung aus dem Spiel genommen. Mehrfach waren die Mexikaner dem Führungstreffer nah, den sie dann auch verdientermaßen erzielten - wieder wurden die Deutschen ausgekontert. Erst im letzten Drittel der Partie kam die DFB-Elf auf und vergab einige Chancen, blieb andererseits aber weiter sehr konteranfällig, so dass das der Sieg der Mexikaner letztlich in Ordnung geht.