Die Meisterschaft ist entschieden, der Abstiegskampf noch eine lange Zeit offen - der 26. Spieltag bot im Vorfeld nicht viel, was die Sensationslust befriedigen konnte. Da kam es gerade recht, dass nach der Länderspielpause das Revierderby anstand, um welches mangels Alternativen ein richtiggehender Hype veranstaltet wurde.
Am Ende trennten sich Schalke und Dortmund mit 1:1 in einem durchschnittlichen Bundesligaspiel. Auffällig war zunächst nur der unsportliche Jubel von Aubameyang nach dem Dortmunder Führungstreffer, als er eine Maske mit Sponsorlogo überzog. Es passte wunderbar zu diesem künstlich gepushten Ambiente - alles nur Show.
Der Höhepunkt war sicherlich das Schalker Gejammer über den nicht gegebenen Handelfmeter in der Nachspielzeit. Man kann verstehen, dass Blau-Weiß hier einen Strafstoß forderte und es wäre wohl auch keine Fehlentscheidung gewesen, hätte Schiedsrichter Zwayer so entschieden. Doch der bewertete die ›Szene aus regeltechnischen Grauzone‹ anders und ließ weiterspielen.
Keine Demut bei Schalke nach Clattenburg-Geschenk
Dass ausgerechnet die Schalker gar nicht aufhören wollten zu jammern über die vermeintliche Ungerechtigkeit, mutet angesichts der jüngsten Ereignisse in der Europa League schon sehr eigenartig an. Das Geschenk von Mr. Clattenburg sollte eigentlich für etwas mehr Demut in Gelsenkirchen sorgen.
Darüber hinaus sorgte der 26. Spieltag dafür, dass sich alles noch mehr ›knubbelt‹ als ohnehin schon. Selbst Freiburg ist nach der Heimniederlage gegen Bremen nur noch sechs Punkte von der Relegation entfernt. Im Breisgau muss man wachsam sein, obwohl man aktuell vom achten Tabellenplatz grüßt. Doch die 2:5-Klatsche gegen Werder war zu klar, um sie einfach als Betriebsunfall abzutun. Bremen wiederum hat den nächsten Schritt gemacht, ist aber trotz der tollen Serie noch längst nicht über den Berg.
Da unten ist und bleibt es wahnsinnig eng
Derweil hat der HSV mit seinem Last-Second-Sieg über Köln den Relegationsplatz verlassen, auf den der FC Augsburg nach der herben 0:6-Klatsche bei den Bayern gerutscht ist. Doch da unten ist und bleibt es wahnsinnig eng. Mainz ist nach der Niederlage im Sonntagsspiel in Ingolstadt punktgleich mit Augsburg, Wolfsburg hat nach dem irren 3:3 in Leverkusen nur einen Zähler Abstand auf Rang 16. Leverkusen bleibt in der Verfassung vom Spiel am Sonntagabend ebenfalls ein heißer Kandidat für eine unruhige Saisonendphase.
Wie für die Gladbacher Borussen wird auch für viele andere Teams die englische Woche den Weg weisen. Zumindest insoweit bietet die Liga ausreichend Spannung. Ganz ohne künstlichen Hype um Durchschnittskicks wie das Derby im Ruhrpott.