Schalke ist wieder zurück in der Bundesliga und selbst wenn sich die Sympathien für die Gelsenkirchener in Grenzen halten, ist doch klar, dass dieser Klub einfach in die erste Liga gehört. Allerdings verlief die Rückkehr des Zweitligameisters ins Oberhaus nicht so gut. Zum Auftakt setzte es eine Niederlage in Köln, die von einer Vielzahl an strittigen Schiedsrichterentscheidungen untermalt war. Ein Tor wurde den Schalkern aberkannt, zudem mussten sie aufgrund eines mehr als strittigen Platzverweises gegen Dominik Drexler über weite Strecken in Unterzahl agieren.
Der Ärger über das Spiel wurde auf Schalke noch durch die ganze Woche getragen, an deren Ende nun das erste Heimspiel gegen Fohlen steht. Es ist davon auszugehen, dass sowohl auf und neben dem Platz einiges an Emotionen aufkommen, die Schiedsrichter Sven Jablonski in seinem 63. Bundesligaspiel hoffentlich im Griff haben wird. Das Schalker Publikum wird derweil eine deutlich veränderte Mannschaft gegenüber der Vorsaison zu Gesicht bekommen.
Ein neuer Trainer und viele neue Spieler
Beim Auftakt in Köln standen sieben neue Spieler in der Startelf. Auch der Trainer der Gelsenkirchener ist neu - Frank Kramer, letzte Saison noch bei Arminia Bielefeld tätig, wurde für viele überraschend als neuer Cheftrainer installiert. Es ist also klar, dass man sich bei den Schalkern erstmal finden muss, doch viel Zeit gibt es in der Bundesliga nicht. Und das gilt besonders für Schalke, wo die Erwartungshaltung traditionell sehr hoch ist.
Doch die Zeiten, in denen auf Schalke mit der Kohle um sich geworfen wurde, sind längst vorbei. So konnten z.B. eine Verpflichtung von Ko Itakura aus finanziellen Gründen nicht verwirklicht werden. Der Japaner heuerte bekanntlich bei der Borussia an. Schalke hat nun Itakuras Partner aus der Nationalmannschaft, Maya Yoshida, für die Innenverteidigung geholt. Dazu kamen mit Sebastian Polter ein robuster Stoßstürmer und mit Tom Krauß und Alex Kral zwei laufstarke junge Potenzialspieler.
Physisch starke Spieler in vorderster Front
Der Schalker Stil besteht aus viel Kampf, hohem Engagement und Laufbereitschaft. Taktisch gibt es zwei Möglichkeiten für das Spiel gegen Borussia Mönchengladbach. Kramer wird sein Team entweder in einem 4-3-3 offensiv oder aber einem 4-2-2 auf den Platz schicken. Dabei ändert sich die generelle Ausrichtung und die Art, wie man spielt, nicht. Gegen den Ball werden die Schalker versuchen, das System der Borussen zu spiegeln, um früh im Aufbau die Zweikämpfe zu suchen. Im Gegenpressing bieten die Blau-Weißen allerdings oftmals Räume auf der offensiven Außenbahn an. Genau hier liegt ein Ansatzpunkt für das Team von Daniel Farke.
Der Spielaufbau der Schalker erfolgt zumeist über die Außenverteidiger mit dem Ziel, in den Raum des offensiven Mittelfeldspielers zu kommen. In diesen Situationen stehen die beiden Innenverteidiger sehr offen und weit auseinander. Hier liegt ein weiterer Ansatzpunkt für die Fohlen. Eine große Stärke der Schalker ist die Physis und das körperlich robuste Spiel. Deshalb sind hohe Bälle und Kopfbälle ein probates Mittel, aber auch die Standards sind gefährlich. Ouwejan ist bekannt für seine präzise geschlagenen Flanken.
Aufstiegsheld Terodde wieder an Bord
Ein Abnehmer für diese könnte Simon Terodde sein, der nach überstandener Verletzung bereitsteht. Der Rekordtorschütze der 2. Bundesliga (172 Treffer) will mit 34 nochmal den Nachweis erbringen, auch in der Bundesliga regelmäßig knipsen zu können. Gut möglich, dass Sturmkollege Polter eine Pause gegen die Fohlen erhält und Terodde sein Comeback feiern darf. Ein weiterer Startelfkandidat ist Innenverteidiger Malik Thiaw, der für Kaminski in die erste Elf rücken könnte. Abzuwarten bleibt zudem, ob Kramer mit zwei Spitzen anfangen lässt oder aber ob er ein 4-3-3 wählt.
Voraussichtliche Aufstellung FC Schalke 04:
Schwolow - Brunner, Yoshida, Thiaw, Ouwejan - Krauß, Kral - Zalazar, T. Mohr - Terodde, Bülter
von Niklas Kirchhofer