Der SC Freiburg steht aktuell auf Platz 12 der Tabelle und damit irgendwie im Niemandsland. Doch genau das ist für die Mannschaft von Christian Streich bereits ein Riesenerfolg. Nach 25 Spielen hat man bereits 30 Punkte auf dem Konto und damit ist das Saisonziel Klassenerhalt so gut wie erreicht. Angesichts der Mittel, die in Freiburg vorhanden sind, kann das nicht hoch genug bewertet werden.
Freiburg versteht es traditionell, den Gegnern das Leben schwer zu machen. Am letzten Spieltag konnte sich die Hertha aus Berlin davon überzeugen. Freiburg zwang den Hauptstadtklub mit 2:1 in die Knie. Ex-Borusse und Leihspieler Vincenzo Grifo überzeugte einmal mehr, aber auch die Eigengewächse aus der Freiburger Fußballschule haben ihren Anteil. Pascal Stenzel, Nico Schlotterbeck oder Jannik Haberer sind auf dem besten Weg, sich in der Bundesliga einen Namen zu machen.
Die Spieler haben die leidenschaftliche Art von Streich adaptiert
Christian Streich, der dienstälteste Trainer der Bundesliga, hat seinen Vertrag kürzlich nochmals verlängert. Er ist ein Fußballlehrer, der die 90 Minuten emotional mit seiner Mannschaft mitgeht. Auf der anderen Seite haben auch die Spieler die leidenschaftliche Art ihres Trainers adaptiert. Freiburg überzeugt mit einer guten Mentalität und einem enormen Eifer. Das hat zur Folge, dass die Laufbereitschaft beim Sportclub enorm groß ist.
Aber nicht nur vom Einsatz her hinterlässt das Team der Freiburger immer wieder einen guten Eindruck. Auch spielerisch können die Breisgauer mithalten. Einzelspieler wie Torjäger Nils Petersen, Jannik Haberer oder aber der wieder erstarkte Vincenzo Grifo zeigen ihre individuelle Stärke. Seit seinem Wechsel im Winter aus Hoffenheim an die alte Wirkungsstätte nach Freiburg konnte Grifo bereits drei Torvorlagen verbuchen. Abnehmer der gefährlichen Hereingaben ist zumeist Stürmer Nils Petersen. Gerade bei hohen Bällen ist Petersen eine echte Waffe.
Gefährlich bei Standards vor allem durch Vincenzo Grifo
In Gladbach muss Streich auf einige seiner Stammspieler verzichten. Mit Lukas Kübler fehlt der etatmäßige Rechtsverteidiger, für ihn wird voraussichtlich Pascal Stenzel in die Startelf rücken. Ebenfalls nicht dabei sein wird Mittelfeldroutinier Nicolas Höfler. Hinzu kommen die Ausfälle von den Defensivspielern Manuel Gulde und Philipp Lienhart. Je nachdem, in welcher Ausrichtung gespielt wird, könnten die Brüder Nico und Keven Schlotterbeck gemeinsam in der Startelf stehen.
Taktisch bleibt Trainer Streich zumeist bei einem 4-4-2 mit einer Doppelsechs. In dieser Saison lief Freiburg jedoch auch schon mit Dreierkette bzw. in einem 5-4-1 System auf. Im Vorfeld der Partie in Gladbach wollte sich Streich öffentlich noch nicht festlegen. In jedem Fall ist Freiburg eine Mannschaft, die zunächst den geordneten Spielaufbau von hinten heraus anstrebt. Gelingt dies nicht, spielen sie lange Bälle auf Petersen, der die nachrückenden Außenbahnspieler in Szene setzt. Über diese Läufe kreieren die Breisgauer viel Gefahr für den Gegner. Die Hereingaben finden immer wieder Abnehmer in der Mitte oder aber am langen Pfosten. Besonders gefährlich sind die Standardsituationen. Vincenzo Grifo ist hierfür natürlich prädestiniert.
Auf der anderen Seite zeigt Freiburg trotz allem Einsatz in der Defensive Schwächen, wenn man sie permanent beschäftigt. Das wird die Aufgabe der Borussen sein, mit Geduld, aber auch dem nötigen Tempo und viel Nachdruck anzugreifen. Gerade auswärts hat Freiburg dann Schwierigkeiten, das eigene Spiel durchzubringen.
Voraussichtliche Aufstellung SC Freiburg:
Schwolow - Stenzel, K. Schlotterbeck, Heintz, Günter - Frantz, Abrashi - Haberer, Grifo - Niederlechner, Petersen
von Niklas Kirchhofer