Ein Blick auf die Tabelle lässt zunächst nicht vermuten, dass die sportliche Situation im Breisgau angespannt ist. Der SC ist seit fünf Bundesligaspielen sieglos, die letzten beiden Partien gingen verloren – darunter die klare 1:4-Heimniederlage gegen Borussia Dortmund am vergangenen Wochenende.
Julian Schuster durchlebt in seiner ersten Saison als Cheftrainer eine Spielzeit voller Höhen und Tiefen. Der Nachfolger von Urgestein Christian Streich kämpft vor allem mit fehlender Konstanz. Zwischenzeitlich lag Freiburg auf Champions-League-Kurs, auch aktuell ist der Traum von der Königsklasse nicht ganz ausgeträumt. Fünf Spieltage vor Saisonende belegt der Sport-Club Rang sieben – zwei Punkte hinter dem kommenden Gegner aus Mönchengladbach.
Starker Saisonstart – mangelnde Beständigkeit
Sieben Gegentore in den vergangenen zwei Spielen sprechen eine deutliche Sprache: Die derzeit größte Schwachstelle liegt in der Abwehr. Dabei war es lange Zeit gerade die Defensive, die das Spiel der Freiburger auszeichnete – stabil, kompakt und effizient im Umschaltspiel. Doch aktuell wirkt die Balance verloren. Auch in der Offensive zeigen sich zunehmend Probleme. Der sonst so torgefährliche Vincenzo Grifo blieb zuletzt blass. Freiburg setzt meist auf ein 4-2-3-1-System, doch auch die vertraute Formation konnte den Abwärtstrend zuletzt nicht stoppen.
Verletzungssorgen und Sperren
Eigentlich sollte Ex-Borusse Matthias Ginter der Defensive Stabilität verleihen, doch auch er konnte in den vergangenen Wochen nicht überzeugen – und wird nun ausgerechnet bei seiner Rückkehr an die alte Wirkungsstätte fehlen. Der Innenverteidiger ist gelbgesperrt. In seiner Abwesenheit dürften Rosenfelder und Lienhart die Innenverteidigung bilden. Ebenfalls nicht zur Verfügung steht U21-Nationaltorhüter Noah Atubolu, der weiterhin wegen einer Schulterverletzung ausfällt. Vertreten wird er erneut von Routinier Florian Müller.
Besonderes Augenmerk liegt trotz seiner zuletzt mäßigen Leistungen auf Vincenzo Grifo. Der Standard-Spezialist ist mit acht Saisontreffern Freiburgs gefährlichster Offensivakteur. Ebenso treffsicher zeigt sich Ritsu Doan – ebenfalls mit acht Toren. Der quirlige Japaner überzeugt mit Technik, Tempo und starkem Spiel gegen den Ball. Beide könnten für Gladbach zur Herausforderung werden – wenn Freiburg zurück in die Erfolgsspur finden will.
Voraussichtliche Aufstellung SC Freiburg:
Müller - Kübler, Rosenfelder, Lienhart, Günter - Osterhage, Eggestein - Doan, Höler, Grifo - Gregoritsch
von Niklas Kirchhofer