Für den Tabellenführer aus Leipzig war die Niederlage in Frankfurt erst die dritte Pleite der Saison. Dabei war die Leistung zu Beginn der Partie vollkommen in Ordnung. Doch mit zunehmender Spieldauer konnte Eintracht Frankfurt immer mehr Nadelstiche setzen und sich am Ende durchsetzen. Die Niederlage führte dazu, dass Trainer Nagelsmann regelrecht ein Fass aufmachte.
Er stellte die Professionalität der Mannschaft und den Umgang mit der aktuellen Tabellensituation in der Öffentlichkeit in Frage, was natürlich medial ausgeschlachtet wurde. Die Motivation hinter Nagelmanns kalkulierter Wutreden ist klar: Er will seine Spieler anstacheln und gleichzeitig einen aufkommenden Schlendrian im Keim ersticken.
Nagelsmann setzt auf eine Reaktion seiner Mannschaft
Dass das funktioniert, hat eine ähnliche Aktion des Trainers in der Hinrunde gezeigt. Nachdem er seinem Team die Eignung Höherem abgesprochen hatte, startete es zu einer beeindruckenden Erfolgsserie durch. Auf eine entsprechende Reaktion setzt Nagelsmann auch am Samstagabend. RB spielt von jeher sehr aggressiv, aber gegen Gladbach dürfte dies nochmal gesteigert werden.
Die taktische Ausrichtung von RB wechselt von Spiel zu Spiel. Teilweise switcht Nagelsmann innerhalb einer Partie mehrfach zwischen verschiedenen Systemen. Dem 32-Jährigen geht es darum, dass sein Team die Lücken beim Gegner findet und diese Räume dann gezielt bespielt. Der Fokus liegt dabei vor allem auf dem Raum hinter der Mittellinie, also im offensiven Bereich.
Leipzig versucht im Zentrum zu überlagern
Grundsätzlich geht es bei RB darum, mit möglichst wenigen eigenen Spielern möglichst viele Spieler vom Gegner zu binden. Was so simpel klingt, ist in der Umsetzung aber hohe Kunst. Dies gelingt den Leipziger gerade durch Bälle und Läufe in die Tiefe. Hinzu kommt ein sehr gut ausgeprägtes Vertikal- sowie Horizontalspiel.
Bewegen sich die beiden Stürmer zwischen Innen- und Außenverteidiger, so binden die beiden Zehner im Mittelfeld oftmals die gesamte Mittelfeldkette. Ein weiteres Merkmal ist, dass Leipzig das Zentrum immer wieder versucht zu überlagern. Die Außenbahnspieler stehen nicht nur sehr hoch, sie sollen auch die Position halten. Im Gegenzug dazu passiert es selten, dass Spieler aus dem Zentrum auf die Außenpositionen ausweichen.
Timo Werner ist in Topform
Den Spielaufbau gestaltet RB zumeist über die beiden Innenverteidiger. Die Außenverteidiger bilden mit den beiden defensiven Mittelfeldspielern die Mittelfeldlinie. Damit erzeugt das Team von Nagelsmann immer wieder eine Überzahlsituation sowie eine hohe Kompaktheit. Verliert Leipzig mal den Ball, wird dadurch auch gewährleistet, dass das Zentrum abgesichert ist. Der Weg über die Außenbahn ist für den Gegner immer deutlich weiter und somit können sie viele Gegenangriffe zunichte machen.
Ohne Wenn und Aber ist Timo Werner wieder der absolute Star der Mannschaft. Mit 20 Toren in 19 Spielen ist die Quote des Nationalspielers beeindruckend. Der 23-jährige Topscorer der Bundesliga ist reifer geworden und hat nochmal einen Schritt nach vorne machen können. Aber nicht nur Werner glänzt in dieser Saison. Der Franzose Christopher Nkunku zeigt immer mehr, wieso ihn sein vorheriger Verein Paris St. Germain nur sehr ungerne hat ziehen lassen. Nkunku ist der Top-Vorlagengeber bei RB.
Fragezeichen hinter Klostermann - Olmo im Kader
Verzichten muss Nagelsmann im Topspiel nur auf die Langzeitverletzten, darunter auch Abwehrspieler Ibrahima Konate. Doch auch diesen Ausfall konnte Leipzig bisher gut kompensieren. Ein kleines Fragezeichen steht noch hinter dem Einsatz von Lukas Klostermann. Sicher dabei sein wird dafür Neuzugang Dani Olmo. Der Spanier steht erstmals im Kader, nachdem Leipzig ihn gerade erst verpflichten konnte.
Voraussichtliche Aufstellung RB Leipzig:
Gulacsi - Mukiele, Klostermann, Upamecano, Halstenberg - Adams, Laimer - Sabitzer, Nkunku - Poulsen, Werner
von Niklas Kirchhofer