Ex-Trainer Friedhelm Funkel wurde gerade zum Trainer des Jahres in Düsseldorf gewählt, tags darauf wurde der erfahrene Coach vor die Tür gesetzt. Sein Nachfolger ist Uwe Rösler, der sich vor allem als Spieler in den 90er-Jahren bei Manchester City einen Namen gemacht hat. Als Trainer ist der gebürtige Thüringer zumindest hierzulande noch ein unbeschriebenes Blatt - Düsseldorf ist seine erste Station in Deutschland.
Drei Pflichtspiele absolvierten die Fortunen bislang unter dem 51-Jährigen und blieben zumindest ungeschlagen. Neben zwei Unentschieden in der Liga gegen Frankfurt und in Wolfsburg konnte ein Sieg im Pokal beim Drittligisten Kaiserslautern verbucht werden. Dennoch ist die Lage in Düsseldorf in der zweiten Saison nach dem Wiederaufstieg äußerst prekär.
Mut und Einsatz sind gefordert
Nach 21 Spieltagen liegt Düsseldorf auf dem Relegationsplatz. Lediglich 17 Punkte stehen auf der Habenseite der Fortuna. Erschwerend kommt die zweitschlechteste Tordifferenz der Liga hinzu. Der Negativwert liegt nicht unbedingt nur an den kassierten Toren. Viel schwerer wiegt die Torausbeute: 20 Treffer nach 21 Spielen sind in der laufenden Saison in der Bundesliga der Minuswert.
Doch für Trainer Rösler gibt es viele Baustellen. Neben der Abschlussschwäche in der Offensive fordert der neue Trainer vor allem viel Mut und absoluten Einsatz. Aber diese Dinge konnte man der Fortuna auch unter Friedhelm Funkel nicht absprechen. Einen richtigen ‘Wow-Effekt’ hat der Wechsel auf der Trainerbank noch nicht gebracht. Zwei Punkte aus zwei Spielen sind in Ordnung, helfen der Fortuna in der aktuellen Phase aber nur langsam weiter.
Dennoch hat sich die Herangehensweise unter Rösler etwas verändert. Sowohl gegen Frankfurt als auch in Wolfsburg schickte er sein Team in einem 3-5-2 aufs Feld. Dazu lässt der Trainer seine Mannen mit etwas mehr risikobereitschaft spielen. Statt wie unter Funkel abwartend zu agieren, wird nunmehr früher und höher attackiert. Dem Vernehmen nach will Rösler von dieser Grundausrichtung auch gegen die offensivstarken Fohlen nicht abweichen.
Hennings mit Top-Wert
Die Borussen müssen sich also auf einen ‘giftigen’ Gegner einstellen - und natürlich auf Rouwen Hennings. Der 32-Jährige Stürmer konnte in dieser Saison bereits elf Mal treffen und seine Tore halten die Fortuna bislang im Rennen. Er ist zwar kein beweglicher Stürmer der mit viel Tempo kommt, doch weiß der Routinier aus allen Lagen und Situationen zu treffen. Hier ist bei Ginter & Co vor allem permanente Wachsamkeit gefragt.
Personell muss Fortuna Düsseldorf weiterhin auf Torhüter Zack Steffen verzichten. Hinter dem Einsatz von Ayhan steht noch ein kleines Fragezeichen. Der Abwehrspieler konnte zwar am Donnerstag das Training mit der Mannschaft absolvieren, doch letzte Gewissheit wird erst das Abschlusstraining am Freitag bringen. Definitiv fehlen werden Andre Hoffmann, Dawid Kownacki, Kelvin Ofori und Kenan Karaman.
Voraussichtliche Aufstellung Fortuna Düsseldorf:
Kastenmeier - Adams, Ayhan, Suttner - M. Zimmermann, Morales, Stöger, V. Berisha, Thommy - Hennings, Ampomah
von Niklas Kirchhofer