Im Vorfeld der Partie liest man so manche Schlagzeilen. Unter anderem ist da von dem Duell der ewigen Rivalen die Rede. Sportlich gesehen liegt die Rivalität jedoch schon lange zurück. Aktuell geht die Leistung beider Teams weit auseinander. Während die Fohlen mit vielen Defiziten auf allen Ebenen zu kämpfen haben, grüßt der amtierende Meister wie gewohnt von der Tabellenspitze.
Ganz zufrieden ist man in München jedoch auch nicht. Natürlich wird beim FC Bayern auf einem anderen Niveau gemeckert, aber gerade zu Beginn des Jahres 2023 wurde die Diskussion um Leistung und Ertrag immer lauter. Drei Remis gab es zum Re-Start der Bundesliga. Doch die Ergebniskrise scheint nun überwunden zu sein. Nach Siegen in Wolfsburg und gegen den VfL Bochum sowie einem wichtigen Dreier unter der Woche bei Paris Saint-Germain ist die rot-weiße Fußballwelt wieder ganz in Ordnung.
Viele kleine Störfeuer
Gerade die letzten Wochen waren turbulent. Lauter werdende Kritik an Julian Nagelsmann, ein kritisches Interview von Kapitän Manuel Neuer sowie die Entlassung des Torwarttrainers. Alles keine Themen, die sportlicher Natur sind, die aber viele kleine Nebenkriegsschauplätze bieten. Doch Julian Nagelsmann scheint all das nicht aus der Bahn zu werfen. Im Gegenteil, der gebürtige Bayer geht seinen Weg weiter und der Erfolg scheint ihm und den Verantwortlichen recht zu geben.
Zum Erfolg der letzten Spiele tragen sicherlich auch die Neuverpflichtungen bei. Da ist auf der einen Seite natürlich Ex-Gladbach Torhüter Yann Sommer, aber eben auch mit Joao Cancelo ein Ausnahmefußballer auf seiner Position. Auch wenn man den Portugiesen zunächst nur von Manchester City ausleihen konnte, scheint der 28 Jahre alte Rechtsverteidiger das fehlende Puzzlestück im Bayern-Ensemble zu sein.
Systemumstellung mit Erfolg
In den vergangenen Jahren suchte man in München immer den perfekten Rechtsverteidiger. Mit Joao Cancelo scheint man vorläufig fündig geworden zu sein. Doch ist es eben nicht nur die Qualität, die der erfahrene Spieler mitbringt. Trainer Nagelsmann hat jetzt auch die Option, mit einer Dreierkette zu spielen. Dass dies akkurat funktioniert, zeigt seine Mannschaft in den letzten Spielen.
Festlegen auf ein System möchte sich Nagelsmann nicht und das gewohnte 4-2-3-1 wird sicherlich auch weiterhin immer wieder angewendet. Doch die neue taktische Flexibilität bietet viele Möglichkeiten. Gerade in Paris konnte man dies gut sehen. Die Bayern ließen primär in Halbzeit 1 den Gegner fast kaum in die gefährlichen Bereiche kommen. Dazu zeigte der FCB ein enorm gutes Gegenpressing, was zu vielen Ballgewinnen führte.
Großes Fragezeichen hinter Coman
Trotz des Sieges unter der Woche war die Freude nach der Rückkehr nicht ganz ungetrübt. Flügelspieler und Torschütze Kingsley Coman droht am Samstag auszufallen. Weiterhin nicht zur Verfügung stehen Sadio Mane, Lucas Hernandez, Noussair Mazraoui und Manuel Neuer. Dass Nagelsmann die komplette Mannschaft austauschen wird, ist nicht zu erwarten, einzelne Spieler wie z. B. Serge Gnabry und Alphonso Davies könnten aber in die Startelf rücken.
Definitiv in Gladbach dabei sein werden die zuletzt mit dem Training aussetzenden Dayot Upamecano und Joshua Kimmich.
Voraussichtliche Aufstellung FC Bayern München:
Sommer - Pavard, Upamecano, de Ligt - Kimmich, Goretzka - Joao Cancelo, Sané, Musiala, Davies - Müller
von Niklas Kirchhofer
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