Der Last-Minute Punktgewinn in Rom lässt die Hoffnung für die Borussia weiter leben, auch nach dem Winter noch auf internationalem Parkett vertreten zu sein. Doch mit der Roma kommt nicht nur der Tabellenführer der Gruppe an den Niederrhein, die Italiener reiten auch auf einer Erfolgswelle. Nach dem 1:1 gegen die Fohlen im Stadio Olimpico gewannen die Römer in der Liga alle Spiele. Darunter waren Siege gegen Udinese Calcio, AC Mailand oder am vergangenen Wochenende gegen Neapel. Durch die Siegesserie steht Rom nun auf Platz drei in der italienischen Serie A.
Aus der Mini-Krise befreit
Trotz vieler Verletzter hat sich Rom aus der Mini-Krise befreien können. In den letzten drei Ligapartien überzeugte das Team von Trainer Paulo Fonseca auch spielerisch. Doch immer noch fehlen den Römern viele Stammspieler, gerade im zentralen Mittelfeld gehen Fonseca die Spieler aus. Daher wurde kurzerhand Abwehrspieler Gianluca Mancini zum Mittelfeldspieler umfunktioniert. Der Italiener hat sich mit seiner neuen Aufgabe arrangiert und lieferte überzeugende Leistungen ab.
Die Mannschaft hat sich auf die aktuelle Situation eingestellt und findet mehr und mehr zu einer defensiven Stabilität. Im Hinspiel gegen die Fohlen passte die defensive Balance im Spiel der Römer in vielen Phasen nicht. Gerade zwischen Angriff und Abwehr taten sich teilweise große Lücken auf, welche die Borussen vor allem in den ersten zwanzig Minuten für mehrere gefährliche Aktionen nutzen konnten.
Leistungsträger Zaniolo
Vor allem diese starke Startphase lieferte Erkenntnisse für die Gladbacher, die für das Rückspiel wertvoll sind. Die Römer tun sich schwer damit, wenn das Aufbauspiel früh gestört wird und sie unter Druck gesetzt werden. Hier dürfte der Ansatz für die Fohlen liegen. Funktionieren wird das allerdings nur, wenn das Pressing gemeinschaftlich und mit aller Konsequenz betrieben wird. Denn wenn Rom sich befreien kann und Räume findet, geht es rasend schnell in die andere Richtung. Die Roma ist ein erstklassiges Konterteam, u. a. mit den schnellen Außenbahnspielern Kluivert und Zaniolo.
Mehr als nur ein Auge müssen die Gladbacher auf Shootingstar Nicolo Zaniolo werfen. Der köpfte im Hinspiel nicht nur den Führungstreffer, sondern ist neben Edin Dzeko der Dreh- und Angelpunkt in der Offensive. Zwar bewegt sich der 20-jährige zumeist auf der rechten offensiven Außenbahn, doch Zaniolo zieht auch immer wieder gerne in die Mitte und sucht den Abschluss.
Bewährte Grundformation
Es ist zu erwarten, dass Trainer Fonseca seine Mannschaft am Donnerstag in der bewährten Grundformation mit einem 4-2-3-1 auf den Platz schicken wird. Von diesem Prinzip ist der Portugiese in dieser Saison in keinem Pflichtspiel abgewichen. Personell könnte die gleiche Elf beginnen, die auch schon im Stadio Olimpico ran durfte. Lediglich auf der Position hinten rechts könnte es einen Wechsel geben und Florenzi den Vorzug vor Spinazzola erhalten.
Voraussichtliche Aufstellung AS Rom:
Pau López - Spinazzola, Smalling, Fazio, Kolarov - Mancini, Veretout - Zaniolo, Pastore, Kluivert - Dzeko
von Niklas Kirchhofer