So richtig rund läuft es für AS Rom in dieser Saison noch nicht. Zwar wurde der Auftakt in die Europa League gegen Istanbul Başakşehir (4:0) souverän gemeistert, doch im zweiten Spiel Wolfsberg kam man nicht über ein 1:1 hinaus. Auch in der Liga hängen die Römer ein wenig ihren Ansprüchen hinterher. Am letzten Wochenende spielte man beim Tabellenletzten Sampdoria Genua nur 0:0. Folglich rutschte der ambitionierte Traditionsclub in der Tabelle auf Platz sechs ab und hat nun schon neun Punkte Rückstand auf Tabellenführer Juventus Turin.
Gebeutelt durch viele Ausfälle
Im Sommer kam mit dem Portugiesen Paulo Fonseca ein neuer Trainer zur Roma. Die Mannschaft, gespickt mit vielen bekannten Namen aus dem europäischen Fußball, harmoniert noch nicht so, wie man sich das in Rom erhofft hatte. Dazu ist der Hauptstadtklub in diesem Jahr extrem gebeutelt von Verletzungen. Auch im Spiel in Genua mussten erneut zwei Spieler vorzeitig das Spielfeld verlassen und fallen wohl in den nächsten Wochen aus.
Personell muss Fonseca auf die Langzeitverletzten Lorenzo Pellegrini (Mittelfußbruch), Nikola Kalinic (Wadenbeinbruch) und Davide Zappacosta (Kreuzbandriss) verzichten. Auch Bryan Cristante (Adduktorenverletzung) und Amadou Diawara (Meniskuseinriss) werden gegen die Fohlen nicht dabei sein. Dafür steht Routinier Edin Dzeko nach einer Gesichtsverletzung wieder zur Verfügung. Am vergangenen Wochenende feierte der Bosnier sein Comeback.
Defensive Schwachstellen
Trainer Fonseca hat sein festes Spielsystem. Er schickt seine Mannschaft immer in einem 4-2-3-1 auf den Platz. Die beiden offensiven Außenverteidiger schalten sich ständig mit in die Offensive ein, dazu ziehen die beiden offensiven Mittelfeldspieler in den Strafraum. Da der AS Rom gerne versucht Druck aufzubauen, bieten sich dadurch aber immer wieder große Räume zwischen Verteidigung und Mittelfeld. Diese Schwäche bei der Balance zwischen Offensive und Defensive führt auch dazu, dass man in der Liga schon zehn Gegentore in nur acht Partien kassierte.
Hervorheben kann man in diesem Jahr sicherlich Nicolò Zaniolo. Der 20-jährige Italiener ist definitiv der Shootingstar der Saison und lässt so manchen Roma Fan davon träumen, einen neuen Francesco Totti gefunden zu haben. Auch wenn Zaniolo mit 1,90 Meter nicht wie der typische Mittelfeldtechniker daher kommt, sprechen seine Fähigkeiten am Ball eindeutig für einen kreativen Spielmacher. Doch Zaniolo alleine kann nicht verhindern, dass die Roma aktuell spielerisch einiges vermissen lässt. AS Rom ist im Duell mit der Borussia zwar der Favorit, doch angesichts der Römer Formkurve von zuletzt drei sieglosen Partien in der Liga kann sich das Team von Marco Rose durchaus Hoffnung machen, die Punkte aus dem Stadio Olimpico zu entführen.
Voraussichtliche Aufstellung AS Rom:
Pau López - Florenzi, Fazio, Juan Jesus, Kolarov - Veretout, Pastore - Perotti, Zaniolo, Kluivert - Dzeko
von Niklas Kirchhofer