Auch wenn der FC Köln nach nur einem Jahr in der zweiten Bundesliga den Wiederaufstieg in die Bundesliga schaffte, gab es Veränderungen am Geißbockheim. In der Sommerpause wurden nicht nur neue Spieler verpflichtet, auch auf dem Trainerstuhl ist nun ein neues Gesicht zu sehen. Nach der Trennung von Markus Anfang kurz vor dem Aufstieg, konnten die Kölner Achim Beierlorzer verpflichten. Durch erfolgreiche Stationen in Regensburg und zuvor im RB-Konzern machte der gebürtige Bayer auf sich aufmerksam.
Erst einen Erfolg konnte Beierlorzer mit dem FC in der Bundesliga verzeichnen. Nach Niederlagen in Wolfsburg und zu Hause gegen Dortmund sorgte der 2:1-Auswärtssieg in Freiburg für etwas Ruhe im bekannt ungeduldigen Kölner Umfeld. Neben dem Weiterkommen im Pokal sorgte der Sieg in Freiburg für das erste Erfolgserlebnis in der noch jungen Saison.
Fokus auf lange Bälle und Flanken
Nicht nur personelle Veränderungen kann man in Köln feststellen. Auch sorgt der neue Trainer für einen anderen Spielstil als noch im letzten Jahr. Spielten die Kölner im Unterhaus noch einen stark Ballbesitz geprägten Fußball, so ist in dieser Saison davon nicht mehr viel zu sehen. Beierlorzer legt nun wert auf andere Faktoren und diese sind nach kurzer Zeit schon deutlich sichtbar.
Was vor allem auffällt, ist das Agieren mit langen Bällen. Darunter leidet besonders die Passgenauigkeit und das zeigte sich auch in den ersten Partien der Saison. Die Spieleröffnung per langem Ball findet zumeist über Torwart Timo Horn, Jonas Hector oder aber die beiden Innenverteidiger statt. Vier der sieben erzielten Tore in den Pflichtspielen fielen durch eben diese hohen Hereingaben. Wenn die Kölner über die Außenbahn nicht durchkommen, versuchen sie es auch sehr gerne mit Flanken aus dem Halbfeld heraus. Zielspieler in den meisten Fällen ist Anthony Modeste. Der großbewachsene und physisch starke Angreifer ist perfekt für diesen Spielstil geeignet.
Neue Herangehensweise
In einem klassischem 4-4-2 schickt Trainer Beierlorzer seine Mannschaft auf das Feld. Der Trainer lässt seinem Team im Spiel mit dem Ball viele Freiheiten. Aus der Grundordnung heraus ergibt somit oftmals ein 4-3-3. Ein Außenbahnspieler ergänzt die beiden Angreifer in diesem Fall und sein Gegenüber lässt sich ins Mittelfeld fallen. Hinzu kommt, dass die Außenverteidiger hoch stehen, wenn die Mannschaft sich im Angriffsmodus befindet, und somit auch den Gegner bei Gegenstößen früh stören kann. Jedoch führt dieses Mittel oftmals dazu, dass der FC defensiv nicht wirklich stabil steht. Sechs Gegentore in drei Partien unterstreichen dies.
Beierlorzer will den Gegner früh unter Druck setzen. Gegen spielstarke Mannschaften, die sich unter Druck gut befreien können, ist dies immer ein Spiel mit dem Feuer und bietet schnellen Spielern Raum und Platz, in die Tiefe zu gehen. So auch bei der Heimniederlage gegen Dortmund zu sehen. Die Kölner gingen in Führung, doch nachdem die Dortmunder die richtigen Mittel gegen aggressive Kölner während des Spiels finden konnten, ging dem FC hinten raus die Puste aus. Auch wenn man am Ende mit leeren Händen dastand, gegen die Fohlen wird mit einer ähnlichen Herangehensweise zu rechnen sein.
Cordoba wird die Kölner Offensive beleben
Personell wird es in der Kölner Startaufstellung nur wenig Veränderungen geben. Jhon Cordoba wird nach überstandener Verletzung in die Startelf zurückkehren. Für den Angreifer muss aller Voraussicht nach Louis Schaub weichen. In der Innenverteidigung hat der Trainer die Qual der Wahl. Gut möglich, dass Czichos und Meré das Vertrauen von Beierlorzer bekommen. Im Mittelfeld sind mit Shkiri und Verstraete zwei Akteure zu nennen, die im Sommer an den Rhein wechselten und direkt zur Stammformation gehörten. Beide Spieler verfügen über eine sehr aggressive Spielweise, können jedoch auch spielerisch Akzente setzen.
Da beide Trainer ihre Mannschaft aggressiv ausgerichtet haben und aktiv am Spielgeschehen teilnehmen wollen, bleibt es abzuwarten, wie es nachher auf dem Platz aussehen wird. Heiß her gehen wird es im Derby sicherlich.
Voraussichtliche Aufstellung 1. FC Köln
T. Horn - Ehizibue, Meré, Czichos, Hector - Skhiri, Verstraete - Schindler, Drexler - Cordoba, Modeste
von Niklas Kirchhofer