An diesem Wochenende wollten die beiden Kellerkinder aus Köln und Hamburg eigentlich den entscheidenden Schritt in Richtung der Relegationsränge machen. Die Hamburger trafen daheim auf Mainz 05, die aktuell auf eben diesem Relegationsrang stehen. Mit einem Sieg gegen den unmittelbaren Konkurrenten hätten die Hanseaten den Rückstand auf vier Punkte minimieren können.
Doch am Ende sorgte ein torloses Remis für Entsetzen an der Waterkant. Trotz einer Leistungssteigerung gegenüber der Niederlage in Bremen vor einer Woche blieb der Befreiungsschlag aus. Selbst einen Elfmeter konnten die Hamburger in Person von Kostic nicht nutzen. Neun Spieltage vor Schluss muss der HSV sieben Punkte gutmachen - das erscheint nahezu hoffnungslos.
Noch düsterer sieht es in Köln aus, wo der FC den Schwung des Auswärtssiegs in Leipzig zwar gegen den VfB Stuttgart mitnehmen konnte, dann aber trotz früher Führung und einem 44 Minuten überlegen geführten Spiel mit einem Rückstand in die Pause gehen musste. Ein Doppelschlag von Gomez in der 45. Minute (unter gütiger Mithilfe von Kölns Keeper Horn) stellte den Spielverlauf auf den Kopf. Gegen in der zweiten Halbzeit verunsicherte Kölner legte der VfB nach, für Köln reichte es nur noch zum Anschlusstreffer kurz vor Schluss.
Der FC ist nun sogar acht Punkte von Platz 16 entfernt und damit der ganz große Verlierer im Keller. Derweil setzt der VfB Stuttgart seine mysteriöse Serie unter Tayfun Korkut unbeirrt fort und rangiert mit nunmehr 33 Punkten auf Rang 9.
Auf den achten Platz ist Mönchengladbach nach dem unnötigen Remis gegen Bremen zurückgefallen - Hoffenheim schob sich aufgrund des souveränen 2:0-Auswärtssiegs in Augsburg vor die Fohlenelf.
Unterdessen punkteten die Teams auf den begehrten Plätzen 1 - 6 an diesem Wochenende allesamt. Leipzig und Dortmund teilten sich im Topspiel am Samstagabend beim 1:1 die Punkte. Zumindest eine Halbzeit lang war es ein absolut sehenswertes Spiel zweier Teams mit offenem Visier. Endlich mal wieder ein unterhaltsames Bundesligaspiel.
Das trifft auf die Begegnung zwischen Schalke und Hertha wahrlich nicht zu. Doch in Gelsenkirchen schrieb man ein weiteres Kapitel in dem Stück »Mit Pragmatismus zum Erfolg«. Schalke schob sich durch das erwürgte 1:0 gegen Berlin auf Rang 2 vor. Allein diese Tatsache sagt alles aus über die Bundesliga.
Es reicht mittlerweile schon eine gewisse Beharrlichkeit, um ganz oben mitzumischen. Das zeigten einmal mehr die Frankfurter, die sich knapp, aber verdient, mit 1:0 gegen Hannover 96 durchsetzten und Rang 4 behielten. Sie spüren allerdings den Atem von Bayer Leverkusen im Nacken, die hochverdient mit 2:1 in Wolfsburg gewannen. In der Autostadt ist man punktgleich mit Mainz und damit in akuter Gefahr, erneut in die Relegation zu müssen.
Diese Gefahr besteht auch noch für den SC Freiburg, der aktuell vier Punkte Vorsprung auf Wolfsburg hat. Die Breisgauer unterlagen am Sonntagabend gegen Bayern München daheim klar mit 0:4. Die Freiburger spielten zwar ganz nett mit, waren aber gegen die spätestens nach dem Führungstor gut aufgelegten Münchener chancenlos.
Immerhin haben der Freitag (2:2) und der Sonntag (2:3, 0:4) mal ein paar Tore gebracht. Am Samstag war das 1:2 zwischen Wolfsburg und Leverkusen das torreichste Spiel. 1:0, 1:0, 0:2, 0:0 und 1:1 lauteten die restlichen Ergebnisse des Samstags.
von Marc Basten