Fraglos dicke Brocken hatten Borussia Dortmund und Bayern München am 20. Spieltag vor der Brust. Der BVB musste bei Eintracht Frankfurt ran und bekam dort zumindest in der ersten Halbzeit die geballte Offensivpower der Hessen zu spüren. Dortmund wackelte teilweise bedenklich und wirkte phasenweise so gar nicht wie der unerschütterliche Tabellenführer. Auf der anderen Seite verwerteten sie nahezu meisterhaft die erste Torchance durch Reus. Dass Frankfurt trotz des ganzen Elans überhaupt im Spiel blieb, lag an der darauf folgenden schludrigen Chancenverwertung, bei der sich Reus ziemlich ungewohnt hervortat.
Nach einer schwächeren zweiten Hälfte stand am Ende ein 1:1, was nur auf den ersten Blick wie ein Dämpfer für den BVB aussah. Weil parallel der FC Bayern in Leverkusen abstürzte, durften sich die Dortmunder mit dem Remis als Gewinner fühlen. Sie bauten den Vorsprung auf die Bayern auf sieben Zähler aus.
Derweil gab es bei den Bayern ziemlich lange Gesichter. Sie verstanden es nicht, wie so oft in dieser Saison, ihre wahre Leistungsstärke über 90 Minuten auf den Platz zu bringen. In Leverkusen lieferten sie eine mehr als ordentliche erste Halbzeit ab und gingen mit einer verdienten Pausenführung in die Kabinen, um am Ende mit 1:3 unterzugehen. Die Frage nach dem Warum lässt sich nicht schlüssig beantworten. Klar ist aber nicht erst seit diesem Spieltag, dass das berühmt berüchtigte Bayern-Gen im aktuellen Kader nur noch situativ vorkommt. Unter dem Strich ist Bayern München nur eine ganz normale Bundesligamannschaft.
So kommt es, dass die Bayern durch die Niederlage bei Bayer sogar auf den dritten Tabellenplatz abrutschten. Gladbach zog durch den verdienten Auswärtssieg auf Schalke aufgrund des besseren Torverhältnisses an den punktgleichen Münchenern vorbei. Dass damit eine dritte Mannschaft ernsthaft in den Titelkampf eingreift, ist zumindest in der Theorie haltbar. In der Praxis aber dürften die Borussen vom Niederrhein gut daran tun, weiter mit beiden Füßen auf dem Boden zu bleiben.