Der 32. Spieltag

Der FC sagt ›Tschö‹

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Abstieg besiegelt - der FC und Jonas Hector (Foto: Matthias Hangst / Bongarts / Getty Images)

Kein Derby in der nächsten Saison - das steht seit diesem Wochenende endgültig fest. Köln verabschiedet sich aus der Bundesliga, während der HSV zum Leben erwacht ist.

Die ersten Weichen wurden gestellt am 32. Spieltag. Der 1.FC Köln ist nach dem vom Spielverlauf her dramatischen 2:3 beim SC Freiburg mal wieder abgestiegen. Der Abstieg ereilte die Kölner nun wahrlich nicht überraschend, dennoch ist es eben auch erst ein Jahr her, dass man sich am Dom der europäischen Spitzenklasse zugehörig fühlte. Manche damalige Überheblichkeit wurde an diesem Samstag in Freiburg endgültig begradigt.

Für die Freiburger war der Last-Second-Sieg gegen Köln ein ganz wichtiger Schritt. Gerettet sind die Breisgauer mit 33 Punkten auf Rang 15 freilich genauso wenig wie die Mainzer, die sich am Sonntag ein überraschendes 3:0 gegen RB Leipzig erkämpften. Auch die Rheinhessen haben 33 Zähler und damit drei Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz.

Auf eben diesen ist seit diesem Wochenende der VfL Wolfsburg abgerutscht. Das 1:3 in der heimischen Arena gegen den Hamburger SV war in mehrerlei Hinsicht ein Horror für die Wölfe. Nicht nur, dass sich Freiburg und Mainz absetzen konnten, auch dem HSV hauchten die Wolfsburger neues Leben ein und brachten sich damit noch mehr in Bedrängnis. Es geht für den Werksklub nicht mehr nur darum, den Relegationsplatz zu vermeiden, sondern es droht sogar der direkte Abstieg. Der HSV auf Rang 17 hat nur noch zwei Zähler Rückstand.

Furioses Finale mit Gladbach als Zünglein an der Waage

Es wird also ein furioses Finish im Tabellenkeller anstehen, bei dem Borussia Mönchengladbach beteiligt ist. Zunächst gehts am nächsten Samstag gegen den SC Freiburg und am letzten Spieltag gegen den HSV - da könnten die Fohlen das Zünglein an der Waage sein.

Aber Borussia hat nichts zu verschenken, denn Platz 7 - oder gar Platz 6 - sind noch in Reichweite. Zwar hat sich der VfB Stuttgart durch den überraschenden 1:0-Sieg in Leverkusen - das damit aus den Champions-League-Rängen purzelte - vor die Borussen geschoben, doch der Abstand zu Frankfurt (2 Punkte) und Leipzig (3) ist in den ausstehenden beiden Partien durchaus aufzuholen. Frankfurt geht offensichtlich die Puste aus - selbst gegen die C-Auswahl von Bayern sahen die Hessen beim 1:4 kein Land.

Derweil hat die TSG Hoffenheim ihren furiosen Endspurt fortgesetzt und sich mit dem 3:1 über Hannover am Freitagabend auf den vierten Platz vorgeschoben. Borussia Dortmund bleibt dritter - der BVB holte am Sonntagabend in einem unterhaltsamen Spiel bei Werder Bremen ein 1:1. Werder ist genauso jenseits von Gut und Böse wie Augsburg, das in Berlin 2:2 spielte. Die Hertha hat weiter einen Punkt weniger als Gladbach und immer noch theoretische Chancen auf Platz 7.

Unerwartet kompetente Schalker Selbsteinschätzung

Tabellenzweiter bleibt - man mag es kaum glauben - weiterhin Schalke 04. Auch beim 1:1 gegen Gladbach gab es wenig objektive Erkenntnisse, wie es zu solch einer guten Platzierung kommen konnte. Wobei sie in Gelsenkirchen ja ohnehin etwas anders ticken. Den neutralen Beobachter mag es irritiert haben, dass zigtausende Blau-Weiße auf der Tribüne den Gladbacher Lars Stindl aufs Übelste beschimpften und auspfiffen, als dieser - gestützt von Arzt und Betreuer - ganz offensichtlich schwer verletzt vom Platz geschleppt wurde.

Immerhin bewiesen die Leute später eine unerwartet kompetente Selbsteinschätzung, als sich tatsächlich das ganze Stadion inbrünstig singend und frei von jeglicher Ironie als ›asoziale Schalker‹ feierte. Besser kann man es wirklich nicht ausdrücken.

 

von Marc Basten

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