Bereits am vergangenen Wochenende war der Rauswurf von André Breitenreiter bei Hannover 96 beschlossene Sache. Doch eine weitere Woche musste der Trainer das Possenspiel mitmachen und die Mannschaft noch im Spiel beim BVB betreuen. Warum Martin Kind und Horst Heldt den Rauswurf in die Länge zogen und Breitenreiter, immerhin ein ›verdienter Sohn von 96‹, zu einem unwürdigen Spießroutenlauf nötigten, wurde nicht bekannt. Mutmaßlich wollte man Nachfolger Thomas Doll nicht gleich zum Auftakt in die aussichtslose Mission nach Dortmund schicken - auch angesichts der persönlichen Vorgeschichte von Doll und Dortmund.
Wie dem auch sei - Hannover verlor trotz einer über weite Strecken anständigen Leistung beim Tabellenführer letztlich deutlich mit 5:1. André Breitenreiter verabschiedete sich tapfer und mit der Gewissheit, für das Schauspiel der letzten Tage ordentlich entlohnt zu werden. Mitleid, das steht fest, muss heutzutage im Bundesligazirkus niemand mit einem entlassenen Trainer haben - die Abfindung wird es richten.
In Hannover soll nun fortan alles doll werden. Klar ist, dass die Ausgangsposition von 11 Punkten nach 19 Spieltagen einem Himmelfahrtskommando gleicht. Hoffnung bereitet Hannover allenfalls, dass die Konkurrenz im Keller auch an diesem Wochenende wieder kollektiv verlor. Nürnberg wehrte sich zwar in Mainz redlich, blieb aber genauso ohne Punkte, wie die Stuttgarter bei den Bayern. Immerhin versuchten es der Club und der VfB mit Fußballspielen, während der aktuelle Tabellenfünfzehnte aus Augsburg in Gladbach wie ein hasenfüßiger Absteiger auftrat und zurecht als Verlierer vom Platz schlich.
Derweil scheint auch das ohnehin kaum zu erklärende Zwischenhoch von Fortuna Düsseldorf schlagartig beendet. Die Funkel-Truppe bekam am Sonntag eine echte Abreibung beim 0:4 gegen Leipzig im eigenen Stadion. RB führte bereits nach 16 Minuten mit 3:0 und nutzte den Rest der Partie zur aktiven Erholung.