Im Vorfeld der Partie in Kopenhagen hatte der Schweizer Nationaltrainer Vladimir Petkovic explizit die ‘Gladbacher-Achse’ mit Keeper Yann Sommer, Verteidiger Nico Elvedi, Mittelfeldspieler Denis Zakaria und Offensivkraft Breel Embolo hervorgehoben. Auch am Samstagabend stellte der aktuelle Tabellenführer der Bundesliga mit den vier genannten Akteuren das Gerüst der ‘Nati, alle spielten die 90 Minuten durch.
Nimmt man noch Schlüsselspieler Granit Xhaka hinzu, ist Borussia tatsächlich so etwas wie die Basis der Eidgenossen. In Kopenhagen wurde später noch Josip Drmic eingewechselt, Michael Lang und Djibril Sow saßen auf der Bank und auf Seiten der Dänen stand Andreas Christensen in der Startelf. Borussia Mönchengladbach war an diesem Abend allgegenwärtig.
Nico Elvedi agierte rechts in der Dreierkette, machte defensiv eine solide Partie und spielte vorne einen Sahnepass zu einer Großchance von Mehmedi. Denis Zakaria wird im Mittelfeld neben Xhaka immer prägender, präsentierte sich als ‘Balleinsammler’ und störte die Kreise von Eriksen über weite Strecken effektiv. Breel Embolo war als zweite Spitze aufgeboten und konnte seine Wucht hier und da entfalten, kam aber nicht in entscheidende Abschlusssituationen. Daran krankte das Schweizer Spiel allgemein - trotz der deutlichen Feldüberlegenheit der Eidgenossen sprang viel zu wenig dabei heraus.
Dennoch hatten die Schweizer genügend Gelegenheiten, die Partie vorzeitig für sich zu entscheiden. Doch der überragende Kasper Schmeichel lenkte sowohl einen Schuss von Xhaka (14.), als auch einen Versuch von Rodriguez (51.) an die Latte. Aufgrund weiterer Glanzparaden von Schmeichel kam Yann Sommer anschließend zu dem Urteil, dass Schmeichel »wohl eines der besten Spiele seiner Karriere gezeigt hat.«
Derweil war Sommer bis auf einige Pflichtaufgaben kaum geprüft - und in der 85. Minute machtlos. Da tauchte plötzlich der Leipziger Yussuf Poulsen gegen eine schlecht sortierte Innenverteidigung frei vor dem Keeper auf und versenkte das Leder zum Tor des Tages. »Es ist wahnsinnig, dass wir dieses Spiel verlieren«, sagte Sommer. »Wir investierten viel, lieferten ein sehr gutes Match ab und besaßen Topchancen. Nur ein einziges Mal waren wir nicht zu hundert Prozent konzentriert und wurden dafür bestraft. Dabei müssten wir normalerweise die Sieger sein.«
Doch so schauen die Schweizer in die Röhre. Erneut wurden sie von einem späten Gegentreffer kalt erwischt, was sie in der laufenden EM-Qualifikation schon fünf Punkte gekostet hat. Das führt dazu, dass die Eidgenossen in die Bredouille geraten. Wollen sie die beiden ersten Gruppenplätze erreichen und die direkte EM-Teilnahme in der eigenen Hand behalten, müssen sie am Dienstag in Genf gegen Irland gewinnen. Bei einem Remis werden sie vermutlich darauf angewiesen sein, dass die Dänen den Iren noch ein Bein stellen. Sollten die Schweizer gegen Irland gar verlieren, dürften sowohl die Iren als auch die Dänen nicht mehr einzuholen sein. Es wird also eine Art Endspiel für ‘Borussia-Schweiz’.
von Redaktion TORfabrik