26. Spieltag: Werder Bremen - Borussia Mönchengladbach

4:2! Plea mit Dreierpack beim Sieg in Bremen

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Dreierpacker Alassane Plea (Foto: Joern Pollex - Getty Images)

In einem ereignisreichen Spiel setzte sich Borussia Mönchengladbach am Samstag mit 4:2 bei Werder Bremen durch. Alassane Plea erzielte drei Tore, Tim Kleindienst traf ebenfalls und flog in der Nachspielzeit vom Platz.

Borussias Trainer Gerardo Seoane nahm gegenüber der Heimniederlage gegen Mainz drei Veränderungen in der Startelf vor: Itakura und Scally kehrten nach abgelaufener Sperre zurück, zudem begann Plea. Friedrich, Lainer und Stöger nahmen zunächst auf der Bank Platz. Dort saßen erstmals auch wieder Franck Honorat und Rocco Reitz. 

Beide Teams starteten forsch in die Partie und bereits nach fünf Minuten gab es den ersten Aufreger. Ullrich spielte einen Chippass in den Strafraum auf Hack, dem Veljkovic etwas plump in die Beine trat. Hack ging zu Boden und Schiedsrichter Gerach zeigte direkt auf den Elfmeterpunkt. Eine korrekte Entscheidung, wie die TV-Bilder bestätigten. Plea übernahm die Verantwortung und traf sicher zur frühen Führung für die Fohlen (7.). 

Doppelpack von Plea bringt vermeintlich komfortable Führung

Die Bremer brauchten ein paar Minuten, bis sie sich wieder sortiert hatten. Das erste offensive Lebenszeichen gab Jung ab, der nach einem Verlagerungspass in die Mitte vor dem ungeschickt verteidigenden Ngoumou an den Ball kam und aus zwanzig Metern unbedrängt schießen konnte - der Ball touchierte die Latte (13.). In einem munteren, aber von beiden Seiten fehlerbehafteten Spiel hatte Burke die nächste Chance für Bremen, schoss aber am langen Pfosten vorbei (25.). 

Borussia hatte mehr Ballbesitz, kam aber erst in der 29. Minute gefährlich in den gegnerischen Strafraum. Ullrich trieb den Ball nach vorne und spielte auf Hack, dessen Flanke in Richtung Ngoumou im Strafraum verlängert wurde und bei Plea landete, der halbrechts freistand. Der Franzose nahm den Schuss direkt und profitierte von der unzureichenden Reaktion von Zetterer - Borussia führte nach einer halben Stunde mit 2:0 im Weserstadion. 

Borussia holt Werder zurück ins Spiel

Doch trotz der Führung war es kein wirklich gutes Spiel der Borussen, denen viele einfache Ballverluste unterliefen und die auf dem Weg nach vorn mehrfach die falschen Entscheidungen trafen. Zudem leisteten sie sich einige dumme Fouls - so wie Hack in der 39. Minute. Zunächst spielte er im Aufbau einen Fehlpass und beim Versuch, das Missgeschick zu bereinigen, beging er ein überflüssiges Foul. Die Freistoßposition für Bremen war gut und Schmid zirkelte den Ball mit rechts um die schlecht postierte Mauer in das vom Schützen aus gesehene rechte Eck zum Anschlusstreffer für Werder. 

Plötzlich waren die Gastgeber wiederbelebt. Nur wenige Minuten später flog eine Flanke in den Gladbacher Strafraum, die an den zweiten Pfosten durchrutschte, wo Agu gänzlich frei stand. Zum Glück für die Fohlen vergab Agu die große Möglichkeit, weil er den Ball nicht richtig traf. Dennoch kam Werder noch vor dem Pausenpfiff zum Ausgleich. Erneut ging dem Ganzen ein Gladbacher Ballverlust aus - dieses Mal von Scally. Die anschließende Flanke in den Gladbacher Strafraum führte zu einer Schussgelegenheit, die Ullrich blocken konnte. Der Linksverteidiger lief dann mit Kaboré aus dem Strafraum Richtung Seitenlinie und drückte den Gegenspieler unnötigerweise nieder. 

Der Auftritt von ‘Rockstar’ Daniel Schlager - Pleas Antwort direkt nach der Pause

Der Schiedsrichter entschied folgerichtig auf Freistoß für Werder, doch dann hatte ‘Rockstar’ Daniel Schlager im Kölner Keller seinen großen Auftritt. Der VAR wollte ausgemacht haben, dass das Foul von Ullrich innerhalb des Sechzehners oder auf der Linie erfolgt sei. Die Fernsehbilder, die der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurden, konnten das nicht belegen - eher im Gegenteil. Dennoch überstimmte Schlager den Feldschiedsrichter, der die Szene nicht selbst anschaute und auf Elfmeter entschied. Silva verlud Omlin und bescherte Werder zur Pause den 2:2-Ausgleich. 

Einmal mehr hatten die Borussen also unter einer absurden VAR-Entscheidung zu leiden, auch wenn das Foul von Ullrich äußerst dämlich war. Das Spiel war zu Beginn der zweiten Halbzeit also wieder komplett offen und der schöne Zwei-Tore-Vorsprung verpufft. Doch anstatt mit dem zu erwartenden Bremer Sturmlauf begann der zweite Durchgang mit einem Gladbacher Paukenschlag: Weigl passte auf Hack und der spielte einen perfekt getimten direkten Pass in den Lauf von Plea. Der war in der Pole-Position und überwand Zetterer mit seinem dritten Tor des Tages zum 3:2 (47.). 

Pechvogel Omlin erneut verletzt

Das war ein neuerlicher Wirkungstreffer für die Bremer, die zunächst den Gladbachern die Kontrolle überlassen mussten. Die Fohlen hatten die nächste Chance - nach einer Ablage von Kleindienst kam Ngoumou zum Abschluss, doch Zetterer war dieses Mal zur Stelle (53.). Erst allmählich fingen sich die Gastgeber, die nach etwas mehr als einer Stunde die Ausgleichschance hatten. Nach einer Flanke in den Gladbacher Strafraum ließ Elvedi Stage alleine, dessen freier Kopfball den Querbalken berührte. 

Bremen war nun wieder besser im Spiel, ohne jedoch zu weiteren klaren Gelegenheiten zu kommen. Es gab einige Unterbrechungen, wobei eine davon aufgrund einer Verletzung von Jonas Omlin zustande kam. Der Schweizer hielt sich die Leiste, konnte nicht mehr weiterspielen und so kam Tiago Pereira Cardoso zu seinem zweiten Bundesligaeinsatz (71.). Das Pech von Omlin ist mittlerweile nicht mehr in Worte zu fassen. 

Kleindienst sorgt für die Entscheidung und fliegt in der Nachspielzeit vom Platz

Überraschenderweise wurde Pereira Cardoso in den verbleibenden zwanzig Minuten und der sechsminütigen Nachspielzeit nicht mehr ernsthaft gefordert. Das lag zum einen an der insgesamt besseren Verteidigungsarbeit der Borussen, aber auch der Aktion in der 81. Minute. Da zirkelte Plea den Ball in den Bremer Strafraum, wo er Kleindienst am zweiten Pfosten fand. Der Nationalspieler beförderte das Leder mit langem Ball zum 4:2 ins Tor (81.). Der 15. Saisontreffer von Kleindienst zog den Bremern den Stecker und besiegelte den vierten Auswärtssieg in Folge für die Borussen. 

Doch eine wenig erbauliche Pointe hatte der wilde Ritt im Weserstadion noch zu bieten. Zu Beginn der Nachspielzeit sah Kleindienst, der ganz früh nach einer Rangelei Gelb gesehen hatte, für ein Einsteigen gegen Pieper die Ampel-Karte - obwohl er zunächst den Ball spielte und erst dann den Gegenspieler traf. Dennoch war die Freude auf Gladbacher Seite groß, als das Spiel endlich abgepfiffen wurde und der Sieg unter Dach und Fach war.

 

Kurzstatistik zum Spiel:

Werder Bremen: Zetterer - Pieper, Veljkovic (82. Friedl), A. Jung - Kaboré (83. Topp=, Lynen (67. Bittencourt), Agu, Stage, Schmid - Burke (82. Duksch), Silva (67. Njinmah)

Borussia Mönchengladbach: Omlin (71. Pereira Cardoso) - Scally, Itakura, Elvedi, Ullrich (69. Netz) - Weigl, Sander (90. Reitz) - Ngoumou (69. Čvančara), Plea (84. Friedrich), Hack - Kleindiens

weiter im Kader: Lainer, Honorat, Neuhaus, Stöger

Tore: 0:1 Plea (7./FE), 0:2 Plea (28.), 1:2 Schmid (39.), 2:2 Silva (45.+1/FE), 2:3 Plea (47.), 2:4 Kleindienst (81.)

Gelbe Karten: Lynen - Kleindienst

Gelb-Rote-Karte: Kleindienst (90.+1)

Schiedsrichter: Timo Gerach

Zuschauer: 41.100 (ausverkauft)

 

 

von Marc Basten

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