20. Spieltag: VfB Stuttgart - Borussia Mönchengladbach

2:1! Ngoumou und Kleindienst treffen beim Sieg in Stuttgart

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Jubel über einen verdienten Auswärtssieg in Stuttgart (Foto: Alex Grimm - Getty Images)

Borussia Mönchengladbach gewann am Samstag verdient beim Vizemeister VfB Stuttgart mit 2:1. Nathan Ngoumou und Tim Kleindienst erzielten die Treffer für die Fohlen.

Borussias Trainer Gerardo Seoane nahm gegenüber dem Heimsieg gegen Bochum vor einer Woche drei Veränderungen in der Startelf vor: Für Reitz, Friedrich und Čvančara begannen Sander, Itakura und Ngoumou. Die »Belastungssteuerung«, aufgrund derer Rocco Reitz am Donnerstag beim Training fehlte, entpuppte sich als eine Verletzung. Wegen eines ‘kleinen Befunds am rechten Großzeh’ muss sich Reitz einem operativen Eingriff unterziehen. Er wird der Borussia auf unbestimmte Zeit fehlen.

Die Borussen spielten im gewohnten 4-2-3-1 mit Ball und verteidigten im 4-4-2. In einer guten Startphase hatten die Fohlen mehr Ballbesitz als die Gastgeber und ließen die Kugel mit relativ sicheren Passagen ordentlich laufen. Auch die erste Torchance der Partie hatte die Elf vom Niederrhein. Itakura spielte einen langen Pass auf den in die Tiefe gestarteten Stöger. Der nahm den Ball zwölf Meter vor dem Tor halbrechts direkt - scheiterte aber an VfB-Keeper Nübel (7.). 

Ngoumou trifft zur nicht unverdienten Führung

Alsdann bekam Stuttgart ein leichtes optisches Übergewicht, aber die Borussen arbeiteten aufmerksam und ließen lediglich eine Kopfballchance von Demirovic zu (22.). Es gab immer wieder längere Phasen, in denen man Ball und Gegner kontrollierte. Der Führungstreffer in der 24. Minute war daher keineswegs überraschend. Ngoumou passte auf rechts zurück auf Weigl und startete dann durch. Weigl passte perfekt in den Lauf des Franzosen, der sich den Ball mit der Brust fast einen Tick zu weit vorlegte, dann aber doch noch aus spitzem Winkel mit rechts über Nübel hinweg traf. 

Bis zum Pausenpfiff blieb die Spielanlage unverändert. Beide Teams hatten in etwa den gleichen Ballbesitz und deuteten vereinzelt Gefahr an, ohne aber zu wirklichen Torchancen zu kommen. Die Borussen wirkten stabil und geordnet und verdienten sich die Pausenführung redlich. Die zweite Halbzeit begann äußerst unglücklich für die Fohlenelf: Woltemade setzte sich gegen Itakura durch und legte auf Bruun Larsen ab. Der Däne spielte im Strafraum quer vors Tor, wo Elvedi im Rutschen den Ball mit dem rechten Bein eigentlich klärte, ihn aber dann mit links auf kuriose Weise ins eigene Tor bugsierte (49.).

Nackenschläge nach der Pause: Ein Eigentor kassiert und einen eindeutigen Elfmeter nicht bekommen

Die Reaktion der Borussen nach diesem Nackenschlag fiel allerdings sehr gut aus. Die Köpfe blieben oben und man blieb nicht nur im Spiel, sondern war sogar aktiver als die Gastgeber. In der 55. Minute passte Ngoumou auf Stöger, der aus fünfzehn Metern zentral aufs Tor schoss - Nübel hielt. Stöger wurde dabei aber von Rouault voll am Schienbein getroffen, nachdem der Ball gerade seinen Fuß verlassen hatte. Eigentlich ein glasklarer Elfmeter, was auch die TV-Bilder bestätigten. Schiedsrichter Hartmann hatte es nicht gesehen und unverständlicherweise schaltete sich der VAR nicht ein. 

Ein Eigentor und einen eindeutigen Elfmeter nicht bekommen - die ersten zehn Minuten des zweiten Durchgangs waren für die Fohlen ziemlich frustrierend. Umso erstaunlicher, dass sie weiter selbstbewusst agierten und nach vorne spielten. Sie blieben gefährlicher als der VfB und hatten durch Ngoumou (68., Schuss geblockt) und Kleindienst (71., Kopfball vorbei) weitere Torchancen. Die Stuttgarter blieben erstaunlich harmlos, hatten aber in der 72. Minute die Großchance zur Führung - der eingewechselte Führich schoss jedoch freistehend genau in die Arme von Nicolas (72.). 

Kleindienst vergibt erst und trifft dann zum Sieg

Auf der anderen Seite ließ Kleindienst eine ähnlich hochkarätige Chance ebenfalls liegen. Nach schönem Pass von Ullrich lief der Nationalspieler allein aufs Tor zu, scheiterte aber mit seinem Linksschuss an Nübel (75.). Kurz darauf verpassten Kleindienst und der eingewechselte Netz eine scharfe Hereingabe von Sander im Fünfmeterraum knapp (79.). Borussia blieb am Drücker und belohnte sich schließlich mit dem neuerlichen Führungstreffer. 

Weigl passte auf Ullrich, der über links in den Strafraum sprintete und überlegt in die Mitte passte, wo Kleindienst den Ball aus kurzer Distanz über die Linie drückte. Doch der Jubel verebbte schnell, denn der Assistent hatte die Fahne wegen einer vermeintlichen Abseitsstellung von Ullrich beim Pass von Weigl gehoben. Doch die Überprüfung im Kölner Keller ergab, dass keine Abseitsposition vorlag - Borussia führte durch den 12. Saisontreffer von Kleindienst mit 2:1 (82.). 

Ein sehr verdienter Auswärtssieg

Selbstredend bemühte sich der VfB in der Schlussphase um den Ausgleich, doch die Borussen blieben stabil und wehrten sich effektiv. Eine Hereingabe von Führich aus spitzem Winkel (85.) entschärfte Nicolas ebenso wie einen Schuss von Rieder (86.). Auch in der insgesamt sechsminütigen Nachspielzeit geriet der Auswärtssieg der Fohlen nicht mehr wirklich in Gefahr. Am Ende durften die Gladbacher gemeinsam mit ihren Anhängern einen sehr verdienten Erfolg in Stuttgart feiern - und mit nunmehr 30 Punkten nach 20 Spielen sorgenfrei nach oben blicken.

 

Kurzstatistik zum Spiel:

VfB Stuttgart: Nübel - Stergiou, Al-Dakhil (59. Mittelstädt), Rouault, Hendriks - Stiller, Millot (80. Keitel), Bruun Larsen (80. Rieder), Leweling (59. Führich), Woltemade - Demirovic (70. Undav)

Borussia Mönchengladbach: Nicolas - Scally, Elvedi, Itakura, Ullrich (90.+1 Chiarodia) - Sander, Weigl - Ngoumou (76. Netz), Stöger (90.+1 Friedrich), Hack (87. Lainer)  - Kleindienst (90.+1 Čvančara)

weiter im Kader: Omlin (ETW), Neuhaus, Swider, Fukuda

Tore: 0:1 Ngoumou (24.), 1:1 Elvedi (49. ET), 1:2 Kleindienst (82.)

Gelbe Karten: Hendriks - Stöger, Kleindienst, Mittelstädt

Schiedsrichter: Robert Hartmann

Zuschauer: 60.000

 

von Marc Basten

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