Fast wäre Jordan Beyer auf Platz 11 am Bremer Weserstadion bei seinem ersten Profieinsatz sogar der erste Treffer gelungen. Zweimal versuchte es der Rechtsverteidiger im Anschluss an eine Standardsituation aus kurzer Distanz, scheiterte jedoch am Schlussmann der Gastgeber.
Dennoch war Beyer an diesem Sommernachmittag in Bremen hochzufrieden. Er hatte nicht nur in seiner Kernaufgabe als Rechtsverteidiger ausgesprochen cool und abgezockt agiert, sondern sich auch munter auf dem Weg nach vorne eingeschaltet. So bereitete er mit einem feinen Pass schon nach wenigen Sekunden die Elfmetersituation für Neuhaus vor und auch am 2:0 durch Plea war er mit dem einleitenden Zuspiel auf Assistgeber Hazard beteiligt.
Sein Trainer stellte dem Debütanten ein erstklassiges Zeugnis aus: »Jordan hat sehr konzentriert und souverän gespielt«, lobte Hecking. »Er hat keine Fehler gemacht, ein sauberes Passspiel an den Tag gelegt und sich immer wieder nach vorne eingeschaltet. Das muss man erst mal mit einer solchen Selbstverständlichkeit machen.«
Gibt Beyer gegen Bayer sein Bundesligadebüt?
Auch wenn der Klassenunterschied zum BSC Hastedt gewaltig war, kann Beyer dieses Spiel als Bewerbungsunterlage für den nächsten Samstag einreichen. Zum Bundesligaauftakt gegen Bayer Leverkusen ist er der Favorit auf einen Startplatz als Rechtsverteidiger. »Ich hoffe, dass ich am Samstag auch mein Bundesligadebüt geben darf«, sagte er nach der Partie in Bremen.
Wenn es so kommen sollte, müsste bei Borussia niemand schlaflose Nächte haben. Zwar gibt es logischerweise keine Garantie, dass Beyer bei der individuellen Klasse der Leverkusener Gegenspieler alles richtig machen wird, doch die von Hecking angesprochene Selbstverständlichkeit in Beyers Auftreten ist ein großes Faustpfand. Der Youngster präsentiert sich seit Wochen aufgeräumt und fokussiert - genauso, wie es ein Spieler machen muss, der die Gunst der Stunde nutzen will.
von Marc Basten