Die deutsche Nationalmannschaft hat den WM-Auftakt in den Wüsten-Sand gesetzt. Gegen Japan gab es am Mittwoch eine unerwartete wie unnötige 1:2-Schlappe für die Elf von Bundestrainer Hansi Flick. Der ehemalige Bayern-Coach verzichtete in der Anfangsformation auf Jonas Hofmann, während bei den Japanern Ko Itakura von Beginn an spielte. Für den 25-Jährigen war es der erste Einsatz über die volle Distanz nach seinem Innenbandriss im Knie aus dem September, nachdem er zuletzt für die Borussia gegen den BVB noch ein paar Pflichtspielminuten sammeln konnte.
Itakura bot gegen Deutschland ein solide und ordentliche Vorstellung. Er klärte einige Male mit gutem Stellungsspiel, war souverän am Ball und hatte nur gegen den wendigen Musiala im direkten Duell Schwierigkeiten, die aber letztlich folgenlos blieben. Dennoch musste Itakura mit ansehen, wie seine Mannschaft im ersten Durchgang in Rückstand geriet (berechtigter Foulelfmeter, verwandelt durch Gündogan). Die Deutschen verpassten es, die Führung auszubauen und hielten Japan somit im Spiel.
Itakura leitet den Siegtreffer für Japan ein
Dazu trug auch Jonas Hofmann bei, der in der 67. Minute eingewechselt wurde. Der Borusse hätte nur zwei Minuten nach seiner Einwechslung für die Vorentscheidung sorgen können, als er nach Zuspiel von Gnabry frei vor Japans Torwart scheiterte. Im Anschluss kippte das Spiel zugunsten der Asiaten, die durch Ritsu Doan (Freiburg) zum Ausgleich kamen und schließlich durch Takuma Asano (Bochum) den Siegtreffer markierten. Bei diesem Tor heimste Ko Itakura einen Assist ein – sein langer Freistoß aus der eigenen Hälfte ebnete Asano den Weg.
Dass der Bochumer hieraus allerdings ein Tor erzielen konnte, lag an der schlechten Staffelung der deutschen Abwehr, dem einmal mehr überforderten Schlotterbeck und in letzter Instanz auch an Manuel Neuer, der die kurze Ecke nicht schließen konnte. Damit endete das zweite Borussen-Duell bei einer WM (das erste gab es 2010 zwischen Michael Bradley (USA) und Karim Matmour (Algerien)) mit einem Triumph für Ko Itakura und Japan, während Jonas Hofmann und Deutschland ein frühes Ausscheiden droht.
von Redaktion TORfabrik.de