Seit 2019 ist der 1. FC Union Berlin Teil der Bundesliga. Nach dem Aufstieg folgte ein sportlicher Erfolg auf den nächsten und das alles unter doch begrenzten Möglichkeiten im Vergleich zu vielen etablierten Bundesligisten. Doch in dieser Saison sieht dies anders aus. Union Berlin findet sich vier Spieltage vor Saisonende mitten im Abstiegskampf.
Dabei startete die Saison extrem positiv. Union Berlin hatte einen weiteren Meilenstein in der Vereinsgeschichte erreicht und nahm zum ersten Mal an der Champions League teil. Alles an der Alten Försterei schien vorbereitet für eine weitere unvergessliche Saison. Doch die Realität sieht anders aus. Im Herbst 2023 trennte man sich nach langem Kampf von Erfolgstrainer Urs Fischer. Der Schweizer hatte alles versucht und genoss enorm lange das Vertrauen des Vereins. Doch nach einer schier endlosen Pleitenserie glaubte man nicht mehr an die Wende unter Fischer.
Bjelica sorgt für Stabilität
Klar war von vornherein, dass egal welcher Nachfolger auf den Erfolgstrainer Fischer folgen würde, dieser es extrem schwer haben wird. Nun startete der neue Mann an der Seitenlinie, Nenad Bjelica, nicht wirklich erfolgreich. Bei der Partie in München kassierte der Trainer einen Platzverweis für eine Tätlichkeit gegen Leroy Sané. Doch mittlerweile ist der Kroate in der Bundesliga angekommen und konnte die Unioner von den direkten Abstiegsplätzen wegführen. Doch die Sorgenfalten im Umfeld von Union Berlin bleiben bestehen. Aktuell hat man zwei Punkte weniger als die Borussia aus Mönchengladbach und nur noch zwei Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz.
Zwischendurch schaffte Union sogar den Sprung auf Platz 12. Doch die Eisernen kommen mit drei Niederlagen in Folge in den Borussia-Park und diese Niederlagenserie sorgte für ein erneutes Abrutschen in der Tabelle. Vor allem in der Offensive hapert es beim 1. FC Union Berlin. Lediglich 26 Tore konnte man in dieser Saison erzielen, nur die Kölner haben mit 23 Treffern einen noch schlechteren Wert in der Liga. Ein Grund für die harmlose Offensive ist auf jeden Fall auch die diesjährige Transferpolitik. Mit dem Verkauf von Sheraldo Becker, Kevin Behrens und der Ausleihe von Jordan nach Gladbach gab man viele Tore der letzten Saison ab.
Zurück zu alter Stärke
Zwar kann Trainer Bjelica nicht die Abgänge gerade im Offensivbereich mitten in der Saison ersetzen, doch trotzdem versucht der Trainer wieder die Faktoren hervorzubringen, die Union in den vergangenen Jahren so erfolgreich gemacht haben. Vor allem das hohe Laufpensum und viele Flankenbälle sind nur zwei Aspekte. Der Trainer hat einige Umstellungen zur Art und Weise unter Ex-Trainer Fischer vorgenommen. Phasenweise kann man auch eine Verbesserung im Unioner-Spiel erkennen, doch die mangelnde Torgefahr und die ausbleibende Konstanz in Bezug auf die Gesamtleistung machen immer wieder einen Strich durch die Rechnung, um sich nachhaltig aus dem Abstiegskampf zu verabschieden.
Bei allen Veränderungen, die der Trainerwechsel mit sich gebracht hat, ist die Grundformation nahezu identisch zu der unter seinem Vorgänger. Fast immer läuft Union Berlin in einem 3-5-2 auf. Zumeist agieren die Eisernen mit einer flachen Ausrichtung und sehr hochstehenden Außenbahnspielern. Die Ausrichtung sieht so aus, dass man aus einer kompakten Ordnung in die Offensive umschalten möchte. Gerade in den letzten Spielen gelang dies jedoch kaum.
Wenige Verletzungen und ein starker Gosens
Für das Spiel in Mönchengladbach stehen Union Berlin fast alle Spieler zur Verfügung. Lediglich Jakob Busk und Jerome Roussillon fehlen aufgrund ihrer langwierigen Verletzungen. Nach den enttäuschenden Resultaten der letzten Wochen ist es also gut möglich, dass es zu Veränderungen in der Startelf kommt. Khedira und Vertessen könnten von Beginn an spielen, auch Juranovic, Aaronson und Volland sind Startelfkandidaten.
Bei allen negativen Eindrücken dieser Saison sticht gerade in den letzten Spielen Robin Gosens in gewisser Hinsicht heraus. Die zuletzt ausbleibende Nominierung für die Nationalmannschaft scheint Gosens anzuspornen. Mit sechs Treffern und zwei Vorlagen ist der Linksaußen der erfolgreichste Scorer im Team der Köpenicker.
Voraussichtliche Aufstellung Union Berlin:
Rönnow - Doekhi, Vogt, Diogo Leite - Trimmel, Khedira, Gosens - Tousart, Schäfer - Hollerbach, Vertessen