Keine Frage, ein Spiel in der Champions League und dann noch bei Atlético Madrid ist eine Herausforderung für jede Mannschaft in Europa. So auch am Mittwochabend für den BVB. Im Hinspiel des Achtelfinales war der Verlauf der 90 Minuten ein Sinnbild für die Saison der Dortmunder. Zu Beginn spielte man sehr verhalten, ja fast schon ängstlich.
Dazu leisteten sich mehrere Spieler katastrophale Fehler, die auch zu Gegentoren führten. Mit zunehmender Spieldauer wurde der BVB mutiger und zeigte am Ende eine kämpferische Leistung. Das Spiel komplett zu drehen gelang den Dortmundern nicht, das 1:2 in Madrid ist aber eine ordentliche Ausgangssituation für das Rückspiel.
Sorge um Champions-League-Quali
So gut die Leistung in der diesjährigen Champions League auch ist, in der Liga läuft es für den BVB etwas anders. Am letzten Wochenende verlor man zu Hause gegen den VfB Stuttgart mit 0:1. Nach 28. Spieltagen rangiert die Terzić-Elf somit nur auf dem fünften Tabellenplatz. In Dortmund macht sich die große Sorge um eine erneute Champions-League-Teilnahme zur neuen Saison breit. Auch Trainer Terzić steht in der Öffentlichkeit und im Umfeld immer wieder in der Kritik. So deuten die Zeichen auf einen möglichen weiteren Umbruch im Sommer hin.
Die Last im Duell der Borussen lastet somit klar auf den Schultern des BVB. Trainer und Mannschaft müssen bei der Pflichtaufgabe in Mönchengladbach nun einen Spagat hinbekommen, damit man in der Tabelle womöglich RB Leipzig vom vierten Tabellenplatz noch verdrängen kann. Gerade auf fremdem Platz sind die Dortmunder in dieser Saison dabei enorm erfolgreich. Nur Leverkusen konnte mit 38 Punkten mehr Zähler holen als der BVB.
Individuelle Fehler
Fußball ist ein Sport, in dem Fehler eiskalt bestraft werden. Der BVB bekommt das in dieser Saison enorm zu spüren, schafft es jedoch auch nicht, die haarsträubenden individuellen Fehler abzustellen. Gerade im Spielaufbau und bei Mannschaften, die ein hohes Pressing spielen, leistet man sich regelmäßige Ausrutscher, die fast immer eine Torgefahr bzw. ein Gegentor zur Folge haben. Ohne Frage hat Dortmund enorme Qualität in seinen Reihen, doch zur Wahrheit gehört eben auch, dass zu viele Spieler über die gesamte Saison zu viele Fehler produzieren.
Trainer Edin Terzić lässt den BVB fast immer in einem 4-3-3 auflaufen. In manchen Partien wird die Formation auch zu einem 4-2-3-1. Klar ist aber, dass die Mannschaft mit der Ausrichtung und der Art und Weise, Fußball zu spielen, kein Problem hat. In eigenem Ballbesitz wird das Spiel fast immer über die Innenverteidiger ausgelöst. Der BVB versucht durch eigenen Ballbesitz und ein ordentliches Positionsspiel mehr Spieler in Richtung gegnerischen Strafraum zu platzieren. Doch Borussia Dortmund ist auch dazu in der Lage, über den Zentrumsstürmer Bälle abzulegen und dann blitzschnell in die Tiefe des Raumes zu spielen.
Fast alle Mann an Bord
Obwohl es in den vergangenen Wochen immer wieder namhafte Ausfälle im Kader des BVB gegeben hat, sind nun in der entscheidenden Saisonphase fast alle Spieler einsatzbereit. Lediglich der Ex-Gladbacher Ramy Bensebaini fehlt aufgrund einer Knieverletzung. Nach dem intensiven Spiel unter der Woche in Madrid ist davon auszugehen, dass Trainer Terzić rotieren wird. Stürmer Niclas Füllkrug könnte genauso wie Karim Adeyemi eine Pause bekommen.
Stürmer Niclas Füllkrug sorgt zwar immer für Gefahr, der deutsche Nationalspieler wartet jedoch schon seit neun Spielen auf einen Treffer. Einen besseren Lauf hat da eindeutig der Winterneuzugang Ian Maatsen. Der junge Niederländer hat relativ schnell Ramy Bensebaini verdrängt und das mit überzeugenden Leistungen. Seine enorme Schnelligkeit, aber auch sein gutes Aufbauspiel ist immer wieder beeindruckend anzusehen.
Voraussichtliche Aufstellung Borussia Dortmund:
Kobel - Ryerson, Hummels, Schlotterbeck, Maatsen - Sabitzer, Can - Malen, Brandt, Sancho - Haller