Nach einer sportlichen Talfahrt vollzog Union Berlin kurz nach Weihnachten einen Trainerwechsel. Bo Svensson musste nach einer erfolglosen Hinrunde seinen Platz räumen. Sein Nachfolger wurde Steffen Baumgart, für den sich damit ein Kreis schließt - der 53-jährige Coach war bereits als aktiver Spieler an der Alten Försterei tätig.
Die Entscheidung für den Trainerwechsel scheint sich zu bewähren. Zwar startete das Team mit zwei Niederlagen ins neue Jahr, hat sich inzwischen aber stabilisiert. Am vergangenen Spieltag gelang mit einem beeindruckenden 4:0-Sieg in Hoffenheim ein Ausrufezeichen. Nach 21 Spieltagen rangieren die Eisernen mit 24 Punkten auf dem 13. Tabellenplatz, wobei sie aus den letzten fünf Partien sieben Punkte sammeln konnten.
Frisches Selbstvertrauen
Besonders Benedict Hollerbach verkörpert den jüngsten Aufschwung der Mannschaft. Der Offensivspieler erzielte gegen Hoffenheim seinen ersten Bundesliga-Doppelpack und überzeugte mit einer starken Gesamtleistung. Auch seine Teamkollegen zeigen unter der neuen Führung eine aufsteigende Formkurve. Tore sind für Union elementar wichtig - nicht nur für Siege, sondern auch weil die Mannschaft in den ersten 20 Saisonspielen lediglich 16 Treffer erzielen konnte.
Die neue taktische Ausrichtung unter Baumgart soll dabei helfen, die Offensive zu beleben. Der Fokus liegt erkennbar auf einem angriffsorientierteren Spielstil. Zur Unterstützung wurde kurzfristig Stürmer Marin Ljubicic verpflichtet. In der Formation zeigt sich Baumgart flexibel: Begann er zunächst mit der für Union typischen Dreierkette, stellte er in den letzten beiden Spielen auf ein 4-3-3 beziehungsweise 4-2-3-1 um.
Ein kleines Fragezeichen hinter Hollerbach
Vor dem Spiel gegen Borussia Mönchengladbach muss Baumgart einige personelle Entscheidungen treffen. Im Sturm konkurrieren Prtajin und Neuzugang Ljubicic um einen Platz in der Startelf. Für die angeschlagenen Kevin Vogt und Aljoscha Kemlein kommt ein Einsatz von Beginn an vermutlich zu früh. Auch der Einsatz von Durchstarter Benedict Hollerbach, der mit Fußproblemen zu kämpfen hat, ist noch ungewiss.
Ein Ausfall Hollerbachs würde die Mannschaft besonders treffen, ist er doch mit sechs Toren und drei Vorlagen der erfolgreichste Scorer des Teams.
Voraussichtliche Aufstellung 1. FC Union Berlin:
Rönnow - Juranovic, Doekhi, Leite, Skov - Khedira, Haberer - Skarke, Jeong, Hollerbach - Ljubicic
von Niklas Kirchhofer