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Gegneranalyse | Forechecking: RB Leipzig

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Ist voll eingeschlagen: Loïs Openda (Foto: Sebastian Widmann - Getty Images)

Im Top-Spiel am Samstagabend gastiert das Team von Trainer Seoane in Leipzig. Gegner RB startete nicht wirklich erfolgreich ins neue Jahr, konnte jedoch zuletzt wieder Selbstvertrauen tanken. 

Am vergangenen Dienstagabend zeigte die Leipziger Mannschaft in der Champions League ein mutiges Spiel gegen Real Madrid. Lange Zeit schnupperten sie im Hinspiel des Achtelfinales an einem Sieg, doch am Ende stand eine unglückliche 0:1-Niederlage, die vermeidbar gewesen wäre. Dieses Ergebnis spiegelt die Situation von RB Leipzig im Kalenderjahr 2024 treffend wider.

Zwar steht das Team von Marco Rose nach 21 Spieltagen mit guten 37 Punkten auf dem fünften Tabellenplatz, der Anspruch der Sachsen ist jedoch definitiv ein anderer. Doch insbesondere die Leistungen zu Beginn des neuen Jahres und die damit verbundenen drei Niederlagen in Folge (Frankfurt, Leverkusen, Stuttgart) haben für das Abrutschen in der Tabelle gesorgt. Keineswegs hat Leipzig in diesen Partien schlecht gespielt, doch für den hohen Aufwand, den man immer betreibt, konnte man nur wenig Ertrag einfahren. 

Schwankende Leistungen 

Nach der Niederlagenserie zum Jahresbeginn folgte ein Sieg gegen Union Berlin und am letzten Wochenende ein 2:2 in Augsburg. Über die gesamte Saison gesehen ist die Leistung von RB nicht konstant genug, um im Kampf um die erneute Qualifikation für die Champions League in einer besseren Position zu sein. Zwar liegt man in Schlagdistanz zur Konkurrenz, doch auch die Punkteteilung in Augsburg war ein erneuter Dämpfer. Gerade deswegen will man nun vor heimischem Publikum wieder einen Dreier einfahren und im eigenen Stadion ist RB auch enorm stark. Aus elf Partien holte man sieben Siege, zwei Unentschieden und nur zwei Spiele gingen verloren. 

Generell ist RB unter Marco Rose sehr erfolgreich. In den ersten 50 Bundesligaspielen von Rose holte sein Team 98 Punkte, was gleichbedeutend mit dem besten Punkteschnitt aller bisherigen RB-Trainer ist. Doch nach den Abgängen im Sommer von Christopher Nkunku, Dominik Szoboszlai, Josko Gvardiol, Konrad Laimer und Emil Forsberg im Winter befindet sich auch RB aktuell in einem Umbruch. Um diesen beträchtlichen Qualitätsverlust auszugleichen, wurden neue Spieler verpflichtet, aber nicht jeder Abgang konnte eins zu eins kompensiert werden. Mit Stürmer Loïs Openda und Kreativkünstler Xavi Simons haben die Sachsen jedoch zwei hochtalentierte und erfolgreiche Spieler gewinnen können. 

Offensive Power

Vor allem im Offensivbereich ist RB enorm gefährlich. Bereits 46 Tore konnte man erzielen. Maßgeblich daran beteiligt ist Loïs Openda. Der 23 Jahre alte Belgier war der Königstransfer von Ex-Sportdirektor Max Eberl im vergangenen Sommer. Mit 15 Toren ist Openda voll eingeschlagen in seiner ersten Saison. Doch der Belgier profitiert auch von seinen Mitspielern, wie Xavi Simons. Der in Barcelona ausgebildete Niederländer wurde vor der Saison von Paris Saint-Germain ausgeliehen und überzeugte von Beginn an. 

In diesem Jahr läuft nicht immer alles reibungslos im Spiel von RB. Insbesondere in den letzten Spielen erforderte es einen enormen Aufwand und zahlreiche Torchancen, um erfolgreich zu sein. Zudem gibt es Defizite in der Defensive. Ein Indiz für die Unzufriedenheit ist der Wechsel im Tor zurück zu Kapitän Péter Gulácsi. Rose erklärte diesen Schritt als ein Zeichen für die gesamte Mannschaft. Eine Änderung der Grundformation steht derzeit nicht zur Debatte. Rose setzt weiterhin auf das vertraute Spielsystem mit einer 4-4-2-Formation.

Kompletter Kader steht zur Verfügung

Dass man trotz Mehrfachbelastung, Afrika-Cup und einer sehr intensiven Spielweise aktuell kaum bis keine verletzten Spieler hat, grenzt an ein Wunder oder steht für eine gute Steuerung im Kader. Marco Rose kann im Spiel gegen Borussia Mönchengladbach auf seinen gesamten Kader zurückgreifen. Nach dem Spiel am Dienstag in der Champions League sind somit Veränderungen in der Startelf möglich. 

Neben Loïs Openda und Xavi Simons hat sich auch Stürmer Benjamin Sesko in den Fokus gespielt. In seiner ersten Saison bei RB zeigt der Slowene, über was für ein Potenzial er verfügt. Sesko ist mit sechs Treffern der zweiterfolgreichste Stürmer bei RB. An der Konstanz hapert es noch teilweise, doch gefährlich ist Sesko bei fast jeder Aktion. Auch David Raum ist in dieser Saison wieder sehr auffällig. Der Linksverteidiger konnte bereits sieben Treffer vorbereiten. Doch genau hier liegt auch eine Schwachstelle im RB-System. Die Außenverteidiger stehen extrem hoch im eigenen Ballbesitz, erzeugen so enormen Druck beim Gegner, aber bieten auch immer wieder Schwachstellen für schnelle Konter. 

 

Voraussichtliche Aufstellung RB Leipzig:

Gulácsi - Henrichs, Klostermann, Orban, Raum - Schlager, Haidara - Dani Olmo, Xavi - Openda, Sesko

 


von Niklas Kirchhofer
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