Recht früh in der Saison, genauer gesagt am vierten Spieltag, trafen Darmstadt und Borussia bereits aufeinander. Am Ende trennte man sich 3:3. Ein Punkt, der damals wichtig war für den Aufsteiger. Es war der erste Punktgewinn nach drei Niederlagen zum Start. Und auch jetzt benötigt die Mannschaft von Trainer Thorsten Lieberknecht dringend Punkte.
Seit dem 14. Spieltag stehen die Darmstädter auf dem letzten Tabellenplatz. Schon lange wartet man am Böllenfalltor oder auswärts auf einen Sieg. Im Oktober 2023 konnte man zwei Spiele siegreich gestalten. Es waren gleichzeitig die bislang einzigen beiden Siege in der gesamten Saison. Folgerichtig stehen die Hessen nach 20 Spieltagen mit elf Punkten am Ende der Tabelle. Der Abstand zum Vorletzten Mainz beträgt aktuell nur einen Punkt, doch der Abstieg in Liga 2 scheint unausweichlich.
Fehlende Qualität im Kader
Aus drei der vier Spiele, die 2024 stattgefunden haben, konnten die Lilien keine Punkte mitnehmen. Nur beim Heimspiel gegen Frankfurt reichte es am Ende zu einem 2:2. Am vergangenen Spieltag verlor man zu Hause gegen den Tabellenersten Bayer Leverkusen. Kein Beinbruch, doch in der aktuellen Situation müssen Punkte her. So hart es klingt, aber die Realität sieht so aus, dass im Kader der Darmstädter einfach die Qualität fehlt, um sich in der Bundesliga zu etablieren.
Totgesagte leben bekanntlich länger, aber wenn man richtig hinschaut, dann fehlt doch an vielen Ecken und Enden die Qualität. Vom Einsatz, der Laufbereitschaft und der Einstellung kann man der Mannschaft um Kapitän Fabian Holland absolut keinen Vorwurf machen. Im Gegenteil. Darmstadt spielt extrem unangenehm und macht es den gegnerischen Mannschaften nicht einfach. Mit viel Biss und Aggressivität versuchen sie viele Dinge zu kompensieren und trotzdem sind die Darmstädter das zweikampfschwächste Team der Liga. Borussia Mönchengladbach muss da ansetzen und die Intensität des Gegners aufnehmen, aber eben genauso die fußballerischen Lösungen finden, um den Gegner zu besiegen.
Zusätzliche Erfahrung im Abstiegskampf
Kurz vor Ende der Transferphase im Winter konnten die Darmstädter noch zwei Spieler verpflichten, die bereits in der Vergangenheit Erfahrung im Abstiegskampf gemacht haben. Sebastian Polter kam vom FC Schalke und Gerrit Holtmann aus Bochum. Beide sollen dabei helfen, dass der SV Darmstadt doch noch mal mitmischen kann, um den Abstieg zu vermeiden.
Damit dies gelingt, reicht es aber eben nicht nur, neue Spieler zu verpflichten. Das gesamte Konstrukt auf dem Platz muss besser ineinander greifen. Zu oft stimmt die Balance der einzelnen Mannschaftsteile nicht. Probleme gibt es gegen, aber auch mit Ball. Darmstadt ist keine Mannschaft, die dem Gegner den Ball komplett überlässt, im Gegenteil. Lieberknechts Spieler wollen aktiv sein, aber finden zu selten die richtigen Lösungen. Auch die Veränderungen der Grundformation sorgten bisher für keine Trendwende. Meistens wurde in einem 3-4-1-2 gespielt. Zuletzt bei Union Berlin versuchte man sich an einem 4-3-3 sowie einem 4-4-2 gegen Leverkusen.
Maglica und Holtmann spielbereit
Die Lilien können in Mönchengladbach auf die unter der Woche noch angeschlagene Matej Maglica und Gerrit Holtmann zurückgreifen. Beide Spieler sind rechtzeitig fit. Im Angriff könnte Neuzugang Polter zu seinem Startelfdebüt kommen. Sollte es der Ex-Schalker nicht in die Startformation schaffen, würde Oscar Vilhelmsson im Team bleiben. Ansonsten muss Lieberknecht weiterhin auf Mathias Honsak, Fraser Hornby, Braydon Manu, Clemens Riedel und Aaron Seydel verzichten.
Leihspieler Tim Skarke ist mit sechs Treffern der erfolgreichste Torschütze seiner Mannschaft. Der Rechtsaußen ist flink unterwegs und im Abschluss gefährlich. Mittelstürmer Pfeiffer sollte eigentlich für die Tore verantwortlich sein, trat aber in der bisherigen Saison eher als Vorlagengeber in Erscheinung.
Voraussichtliche Aufstellung SV Darmstadt 98:
Schuhen - Bader, Zimmermann, Maglica, Karic - Franjic, Holland - Skarke, Holtmann - Polter, Pfeiffer