Erst am Saisonende wird abgerechnet und die Titel vergeben. Und trotzdem nervt es den amtierenden deutschen Meister aus München, dass die inoffizielle Herbstmeisterschaft ins Rheinland nach Leverkusen gegangen ist. Das Team von Trainer Thomas Tuchel ist erneut, wie schon in der Vorsaison, in der Rolle des Jägers.
Nach 19 Spieltagen liegen die Münchner mit 47 Punkten knapp hinter Tabellenführer Bayer. Im Vergleich zur Werkself musste der FCB jedoch bereits zwei Niederlagen verdauen. Die letzte Niederlage liegt nicht weit zurück. Zum Rückrundenauftakt verlor man in der heimischen Arena gegen Werder Bremen. Definitiv war der Anspruch zum Start ins Pflichtspieljahr 2024 ein ganz anderer. Auch die immer wieder aufkommenden Spekulationen um Trainer Tuchel sorgen für etwas Unruhe im Umfeld der Bayern.
Kane der dringend gesuchte Goalgetter
Die bisherigen Statistiken zeigen, dass Bayern auf dem Weg zur Meisterschaft ist, insbesondere dank der herausragenden Leistungen von Harry Kane. Der englische Goalgetter, im Sommer nach München gewechselt, füllt die Lücke, die der Abgang von Robert Lewandowski im Sommer 2022 hinterlassen hat. Mit 23 Treffern ist Kane der Top-Torschütze der Bundesliga.
Die Nebenleute von Kane, wie Leroy Sané und Jamal Musiala, profitieren von der angepassten Spielweise. Doch auf den Positionen dahinter gibt es Diskussionen und Unsicherheiten, vor allem um Spieler wie Joshua Kimmich und Leon Goretzka. Die Baustellen in der Defensive bereiten ebenfalls Kopfschmerzen für Trainer Tuchel.
Viel Dominanz durch offensive Spielweise
Tuchel schickt sein Team meist im 4-2-3-1-System auf den Platz, jedoch mit flexiblen Interpretationen im Ballbesitz. Die offensive Spielweise bringt dominante Auftritte national und international, mit Ausnahme des DFB-Pokal-Ausscheidens gegen Saarbrücken. Die Konstanz reicht jedoch bisher nicht aus, um Leverkusen vom ersten Tabellenplatz zu verdrängen.
Im Aufbau verschiebt das Team fast immer in einer Dreierkette. Mal lässt sich ein defensiver Mittelfeldspieler zwischen die Innenverteidiger fallen, dann wieder ist es ein Außenverteidiger, der mit in den Aufbau eingebunden wird. Schafft es der FCB, die schnellen Spieler in Szene zu setzen, wird es gefährlich. Doch gerade bei Gegnern, die kompakt und tief stehen, wirkt es teilweise wie im Handball. Und genau in diesen Situationen passiert es zu oft, dass man den Ball verliert und dann ungeordnet sowie extrem hoch steht.
Coman fehlt - Zaragoza neu verpflichtet
Keine Frage, auch wenn Tuchel es nie als Ausrede anbringt, die personelle Situation im Kader der Bayern sorgt nicht für große Freudensprünge beim Trainer. Im Gegenteil sorgen immer wieder verletzungsbedingte Ausfälle für viele Verschiebungen im Team. Neben den Ausfällen von Gnabry, Kimmich, Sarr, Upamecano und Laimer kommt nun auch noch Kingsley Coman hinzu.
Auch Min-Jae Kim steht nicht zur Verfügung und weilt beim Asien Cup. Die Ausfälle sorgen dafür, dass Bayern im Winter aktiv geworden ist. Eric Dier, Sacha Boey und Bryan Zaragoza sollen die dringend benötigte Breite im Kader wiederherstellen. Gegen Gladbach kommt auch Noussair Mazraoui zurück und trotzdem ist das Startelfdebüt von Rechtsverteidiger Boey möglich.
Tuchel schwärmt von Jungstar Pavlovic
Harry Kane ist der absolute Startspieler im Bayern-Kader, der auch mit seinen Toren für viel Furore sorgte. Doch glänzt der Engländer nicht nur durch seine Torgefahr. Kane ist gefühlt überall auf dem Platz zu finden und stellt sich immer in den Dienst der Mannschaft. Das macht auch Jungstar Aleksandar Pavlovic.
Das Eigengewächs hat den Sprung zur ersten Mannschaft geschafft, und Thomas Tuchel schwärmt vom defensiven Mittelfeldspieler. Natürlich muss an dieser Stelle auch Manuel Neuer erwähnt werden. Der Kapitän feierte in dieser Saison nach langer Verletzungspause sein Comeback und ist ein wichtiger Bestandteil im Mannschaftsgefüge der Münchner.
Voraussichtliche Aufstellung FC Bayern München:
Neuer - Boey, Dier, de Ligt, Davies - Pavlovic - Goretzka, Guerreiro - Sané, Musiala - Kane