In der Bundesliga steht der SC Freiburg nach 9 Spieltagen auf einem ordentlichen achten Tabellenplatz. Auch international läuft es für die Freiburger gut. Nach 3 Spieltagen stehen sie in der Europa League in ihrer Gruppe an der Tabellenspitze mit 6 Punkten. Im DFB-Pokal erlebte man am vergangenen Dienstag, mit einem 1:3 gegen den SC Paderborn, die erste herbe Niederlage der Saison und schied sang- und klanglos aus.
Keine Frage, für den SC Freiburg ist die Ausbeute bisher absolut in Ordnung. Und trotzdem fällt auf, dass die Leichtigkeit der letzten Spielzeiten in diesem Jahr abhandengekommen ist. Die Konstanz, eigentlich das große Plus des SC Freiburg in vielen Jahren, ist bisher nicht vorhanden und auch der „ewige“ Christian Streich wirkt in dieser Saison ausgelaugt.
Freiburg der Favorit
International wurde zuletzt ein Kraftakt zum Sieg benötigt, und neben der Niederlage im Pokal verloren die Freiburger auch das letzte Bundesligaspiel. Zwar ist es kein Beinbruch, bei Bayer Leverkusen mit 1:2 zu verlieren und in der Schlussphase brachte man den Spitzenreiter sogar noch in Bedrängnis. Aber über weite Phasen zuvor hatten sich die Freiburger tief in der eigenen Hälfte verkrochen. Am Ende musste man völlig verdient die bereits vierte Niederlage in dieser Saison verbuchen. Nach 9 Spieltagen hat der SC 13 Punkte auf dem Konto. Was jedoch auffällt, ist die negative Torbilanz. Den 10 selbst erzielten Treffern stehen 16 kassierte Gegentore gegenüber.
Trotz dieser nicht allzu positiven Zahlen gehen die Breisgauer als Favorit in die Partie gegen die Fohlenelf, die seit 21 Jahren in Freiburg nicht mehr gewinnen konnte. Auch wenn man sich bei der Partie gegen Paderborn im DFB-Pokal erstaunlich schwergetan hat, gab es auch in dieser Saison schon viele Phasen, in denen das Team von Christian Streich erfolgreich Fußball gespielt hat.
Offensive mit Ladehemmung
Natürlich sind 16 Gegentore nach 9 Spieltagen kein Idealwert, doch vor allem bei den selbst erzielten Toren ist noch ordentlich Luft nach oben. Die Offensivabteilung des Sportclubs konnte bis jetzt nicht überzeugen. Zwar gibt es viele verschiedene Torschützen, die sich bereits in die Liste eintragen konnten, doch fehlt ein klarer Vollstrecker im Angriff. Nach dem Karriereende von Stürmer Nils Petersen konnte man in Freiburg noch keinen perfekten Nachfolger für den treffsicheren Stürmer finden.
Trainer Christian Streich steht vorrangig für Konstanz. Doch in dieser Saison gibt es beim Thema Grundformation viele Wechsel. Vor allem die Personalsituation führt dazu, dass Streich immer wieder das System anpassen muss. Bei den Veränderungen geht es nicht um kleine Nuancen, sondern um die grundlegende Vorgehensweise. Wählte Streich in Leverkusen noch ein 4-3-3, ließ er gegen den SC Paderborn mit einem 3-4-3 spielen.
Philipp und Sallai fehlen
Christian Streich ist es in dieser Saison schon gewohnt, dass viele Spieler nicht zur Verfügung stehen. Auch in der letzten Woche fielen zwei Akteure aus, die in den vergangenen Partien oft von Beginn an spielten. Rückkehrer Maximilian Philipp und Flügelspieler Roland Sallai stehen auf absehbare Zeit nicht zur Verfügung. Ebenfalls weiterhin fällt auch Kapitän Christian Günter aus. Sollte Streich gegen Gladbach ein 3-4-3 System wählen, würde vermutlich Youngster Noah Weißhaupt in die Startelf rücken.
Ungeachtet der Schwankungen beim SC Freiburg ist Ex-Borusse Vincenzo Grifo auch in dieser Saison eine feste Größe. Der 30 Jahre alte Italiener konnte in dieser Saison bereits 2 Tore erzielen und Vorlagen geben. In der Europa League gelang ihm sogar ein Hattrick innerhalb von zwanzig Minuten. Ein interessanter Spieler ist das Freiburger Eigengewächs Noah Weishaupt, der in dieser Saison den richtigen Durchbruch zu schaffen scheint. Wie auch Grifo ist Weishaupt ein Außenbahnspieler.
Voraussichtliche Aufstellung SC Freiburg:
Atubolu - Sildillia, Ginter, Lienhart, Kübler - M. Eggestein, Höfler - Doan, Grifo - Höler - Gregoritsch