Obwohl das Umfeld in Mainz weiterhin Ruhe ausstrahlt, sind Mannschaft und Trainer dringend gefordert, Punkte zu sammeln. Nach sechs Spieltagen rangieren die Mainzer auf dem letzten Tabellenplatz, mit nur einem einzigen Punkt aus den ersten Spielen und der zweithöchsten Anzahl an Gegentoren in der Liga. Trainer Bo Svensson genießt nach wie vor das Vertrauen des Vereins, aber allmählich muss der junge Trainer zusammen mit seinem Team die Wende herbeiführen.
Am vergangenen Wochenende gab es ebenfalls keine Punkte für den FSV. Im Heimspiel gegen Leverkusen kassierten sie ihre bereits fünfte Niederlage in dieser Saison, obwohl sie über weite Strecken eine gute Partie ablieferten. Unbestreitbar ist, dass der Saisonstart als totaler Fehlschlag betrachtet werden kann. Ein Trend lässt sich auch über die Saisons hinweg erkennen, da Mainz seit insgesamt elf Bundesligaspielen keinen Sieg mehr einfahren konnte.
Vom Höhenflug zum Absturz
Noch zu Beginn der Rückrunde in der letzten Saison sorgte Mainz für eine positive Überraschung in der Bundesliga und schnupperte zeitweise an den internationalen Plätzen. Doch was folgte, war ein anhaltender Negativlauf, der bereits über elf Spiele andauert.
Bei genauer Betrachtung der Statistik fällt außerdem auf, dass der FSV neben Bayern München die wenigsten Schüsse auf das eigene Tor zulässt. Jedoch steht dieser Wert im krassen Missverhältnis zu der Tatsache, dass Mainz pro Spiel durchschnittlich 2,8 Gegentore kassiert. Ähnlich wie in Bochum erwartet Borussia Mönchengladbach also einen Gegner, der mit erheblichen Defensivproblemen zu kämpfen hat. Die Baustelle im Spiel der Mainzer beschränkt sich jedoch nicht nur auf die Defensive, sondern betrifft die gesamte Mannschaft, da Gegentore und Niederlagen lediglich das Endprodukt zahlreicher Fehler sind.
Klares System und Spielweise
Obwohl es punktuelle Veränderungen im Kader gegeben hat, sind die Mainzer eingespielt, was ihr System und ihre Spielidee angeht. Bo Svensson steht für einen zweikampfstarken und engagierten Fußball. Der ehemalige Innenverteidiger hat sich für eine Grundformation im 3-4-2-1-System entschieden. Natürlich streben die Mainzer an, dieses System offensiv auszulegen, doch angesichts der Defensivprobleme könnte es auch Raum für Veränderungen geben. Auch wenn die Grundformation im modernen Fußball nicht über Erfolg und Misserfolg entscheidet, hat sie dennoch Einfluss auf das Spiel und die Mannschaft.
Unter Bo Svensson liegt der Fokus vor allem auf einem starken Mittelfeld. Dennoch scheint die Abstimmung zwischen Angriff und Verteidigung noch nicht perfekt zu sein, insbesondere im Gegenpressing, wo oft zu große Lücken zwischen den Reihen entstehen und dem Gegner Chancen bieten, die Abwehr der Mainzer zu durchbrechen.
Positive und negative personelle Nachrichten
Im Auswärtsspiel in Mönchengladbach wird Trainer Svensson nicht auf Stürmer Karim Onisiwo zurückgreifen können, der aufgrund einer Zerrung im Hüftbeuger ausfällt. Weiterhin fehlen Jonathan Burkardt, Andreas Hanche-Olsen, Maxim Leitsch, Phillipp Mwene und Nelson Weiper. Kapitän Silvan Widmer könnte jedoch für die Partie am Freitagabend in den Kader zurückkehren, obwohl er noch Trainingsrückstand hat.
Nicht nur kassieren die Mainzer viele Tore, sondern sie haben auch Schwierigkeiten, den Ball ins gegnerische Tor zu bringen. Bisher konnten sie nur vier Treffer markieren, und diese wurden von unterschiedlichen Spielern erzielt. Ein Spieler, der normalerweise für das Toreschießen verantwortlich ist, ist Stürmer Ludovic Ajorque. Der großgewachsene Franzose könnte wieder in die Startelf rücken und den zuletzt formschwachen Lee verdrängen.
Voraussichtliche Aufstellung FSV Mainz 05:
Zentner - van den Berg, Bell, Fernandes - da Costa, Barreiro, Kohr, Caci - Gruda, Barkok - Ajorque