Nachdem Florian Kohfeldt in Wolfsburg den glücklosen Mark van Bommel beerbt hatte, schien es beim VfL kurzzeitig wieder aufwärts zu gehen. Doch dann gab es eine Negativserie von sechs Niederlagen in Folge. In Wolfsburg kam erneut große Kritik auf, auch am neuen Trainer. Doch man hielt an diesem fest und veränderte stattdessen in der Winterpause den Kader auf mehreren Positionen. Und kurz vor Transferschluss konnte man mit der Verpflichtung von Max Kruse einen echten Last-Minute-Coup landen.
Kaum war Kruse angekommen, endete auch die Niederlagenserie der Wölfe. Mit Kruse hat man nun einen absoluten Unterschiedsspieler, der scheinbar auch einen positiven Effekt auf seine Mitspieler hat. Doch natürlich wird auch Kruse alleine die immer noch komplizierte Situation in der Autostadt nicht lösen können. Diese sieht so aus, dass die Wölfe aktuell auf dem zwölften Tabellenplatz rangieren und nur einen Punkt mehr auf dem Konto haben, als der Gegner aus Mönchengladbach.
Erneutes Wiedersehen mit Kruse
Am letzten Wochenende bekam der kurzzeitige positive Trend der Wolfsburger eine neuerliche Delle. Nach zuvor zwei Siegen (gegen Fürth und in Frankfurt) folgte eine Niederlage im Heimspiel gegen die TSG Hoffenheim. Gerade zu Hause kassierte der VfL bereits sechs Niederlagen. In der Ferne sieht es dagegen ein wenig besser aus.
Doch auch trotz der erneuten Niederlage kommen die Wölfe mit neuem Selbstvertrauen an den Niederrhein - schließlich bringen sie Max Kruse mit. Der hat erst vor einem Monat unter Beweis gestellt, wie gefährlich er für seinen alten Verein sein kann. Damals hatte Kruse, noch in Diensten von Union Berlin, als Doppelpacker einen erheblichen Anteil am Sieg der Berliner in Gladbach.
Ähnliche Grundformation
Nicht nur personell hat sich seit dem Trainerwechsel in Wolfsburg etwas getan. Auch die taktische Grundformation wurde von Kohfeldt angepasst. Spielte man unter Ex-Coach Mark van Bommel noch in einem 4-3-3, änderte Kohfeldt das System auf Dreierkette. Ein positiver Effekt stellte sich nur in den ersten beiden Spielen ein. Das Team brauchte definitiv eine ganze Zeit, die neuen taktischen Vorgaben umzusetzen.
Stück für Stück kann man in der Zwischenzeit jedoch Verbesserungen im Spiel der Wölfe feststellen. Taktisch ist die Grundformation ein 3-4-2-1. Also quasi ein Spiegelbild des Systems von Hütter. Spannend wird zu sehen sein, welches Team mit dieser Aufgabe besser klarkommen wird. Fakt ist, dass sich die Fohlen mit Teams, die mit Dreier- bzw. Fünferkette agieren, oftmals sehr schwer tun. Gerade zuletzt in Dortmund, beim Spiel gegen Union Berlin oder aber auch gegen Frankfurt führte dies zu Niederlagen.
Schlager mit Comeback
Kohfeldt muss weiter auf die Langzeitverletzten William und Paulo Otavio verzichten, doch in dieser Woche kehrten zwei Spieler zurück, auf die der Ex-Bremer definitiv setzt. Xaver Schlager hat sich nach seinem Kreuzbandriss erfolgreich zurückgekämpft und steht am Wochenende in Gladbach wieder im Aufgebot. Ein Startelfeinsatz kommt sicherlich noch zu früh für den Österreicher, aber als Einwechselspieler könnte er durchaus zum Zuge kommen. Bei Felix Nmecha sieht es noch ein bisschen anders aus - ob er wirklich schon fit genug für einen Kaderplatz ist, bleibt abzuwarten.
Mit Wout Weghorst gab Wolfsburg im Winter den besten Torschützen ab. Dadurch machte man natürlich den Weg für den Kruse-Deal frei und mit Jonas Wind verpflichtete man direkt einen Nachfolger fürs Sturmzentrum. Insoweit scheint der VfL also gewappnet für den Saisonendspurt - und die Borussen werden sich mächtig strecken müssen, um die drei Zähler im Borussia-Park zu behalten.
Voraussichtliche Aufstellung VfL Wolfsburg:
Casteels - Lacroix, Bornauw, Brooks - R. Baku, Arnold, Vranckx, Roussillon - Philipp, Kruse - Wind
von Niklas Kirchhofer