Der VfL Wolfsburg setzt auch in dieser Saison seinen positiven Trend fort. Trotz des Wechsels auf der Trainerbank und einiger Veränderungen im Kader, greifen die Wölfe aktuell wieder im oberen Drittel der Tabelle an. Nach sechs Spielen rangiert der kommende Gegner der Fohlen hinter Leverkusen und Spitzenreiter Bayern München mit 13 Punkten auf einem guten dritten Platz. Unter der Woche erreichte man in der Champions League ein 1:1 gegen den FC Sevilla, das erstmal in Ordnung klingt. Enttäuschung gab es jedoch trotzdem auf Seiten der Wölfe. Bis kurz vor Schluss lag Wolfsburg vorne und musste sich am Ende aufgrund eines mehr als strittigen Elfmeters mit einem Punkt zufriedengeben.
Jeweils einen Punkt gab es auch für die Fohlen in den letzten beiden Partien gegen die Wölfe. Ein Sieg in Wolfsburg liegt derweil sehr lange zurück. 2003 konnte man zuletzt drei Punkte in der Volkswagen-Arena einfahren. Eine lange Durststrecke für die Fohlenelf. Eine neue Saison bietet da eine neue Möglichkeit, diese Horror-Serie endlich zu beenden. Doch Borussia wird eine harte Nuss zu knacken haben.
Neuer Trainer – eingespieltes System
Nach dem Abgang von Erfolgstrainer Oliver Glasner zur Eintracht nach Frankfurt konnte Sportchef Jörg Schmadtke mit Mark van Bommel einen großen Namen im internationalen Fußball als neuen Coach verpflichten. Van Bommel war als harter Stratege auf dem Platz bekannt, macht als Trainer aber gerade erst die ersten Schritte. Bei seinem Heimatverein PSV Eindhoven deutete van Bommel seine Qualitäten schon an und blieb eineinhalb Jahre Cheftrainer. Nun ist der Niederländer zurück in der Bundesliga und die ersten Eindrücke vom ehemaligen Bayernspieler können sich mehr als sehen lassen.
Bei der Wahl des Systems hat der neue Trainer viel von dem übernommen, was Glasner letztes Jahr mit seinem Team zum Erfolg brachte. Auch in dieser Saison ist die Grundformation ein 4-2-3-1, wobei dies phasenweise einem 4-4-2 nahekommt. Van Bommel und seine niederländische Herkunft stehen für einen offensiven Fußball, der durch viel Ballbesitz sowie einem schnellen Passspiel geprägt wird. Die Wölfe haben die Art und Weise, wie der neue Trainer spielen lassen will, schnell verinnerlicht. Wobei man auch festhalten muss, dass der VfL Wolfsburg in dieser Saison erst achtmal das Tor traf - kein Spitzenwert für ein Spitzenteam.
Weghorst trifft schon wieder
Im letzten Jahr schon ein Spitzenteam mit top Leistungen, konnten die Wolfsburger im Sommer aufgrund der finanziellen Möglichkeiten auch personell nachlegen. Mit Luca Waldschmidt wurde ein deutscher Nationalspieler verpflichtet, mit Sebastian Bornauw ein talentierter Innenverteidiger. Auch im Sturm wurde man fündig. Neben Goalgetter Wout Weghorst verfügt man nun mit Lukas Nmecha und Dodi Lukebakio über weitere Alternativen in der Abteilung Attacke.
Gerade Luca Waldschmidt zeigt bereits in seinen ersten Spielen in Wolfsburg seine Klasse. Zwar konnte der ehemalige Freiburger noch kein Tor erzielen, doch bereits zwei Vorlagen liefern. Stürmer Weghorst ist da schon weiter. Der Niederländer erzielte bereits drei Treffer. Und dann wäre da noch der Shootingstar Ridle Baku. Bereits im letzten Jahr zeigte der deutsche Nationalspieler sein Potenzial. Schon früh in dieser Saison bestätigt der Außenbahnspieler seine Klasse und steuerte zwei Treffer zum Erfolg der Wölfe bei. Doch nicht nur offensiv zeigt Baku seine Qualität, auch defensiv ist der 23-Jährige ein wichtiger Baustein.
Langzeitverletzte und trotzdem viele Optionen
Zwar gibt es in Wolfsburg mit Schlager, William und Paulo Otavio Spieler, die aktuell aufgrund von langwierigen Verletzungen nicht zur Verfügung stehen, doch der Kader des VfL ist so aufgestellt, dass diese Ausfälle nicht zu großen Personalsorgen führen. Durch das Spiel am Mittwochabend werden van Bommel und sein Co-Trainer Michael Frontzeck vermutlich etwas rotieren. Mit Brooks könnte ein zuletzt gesperrter Spieler in die Startelf zurückkehren und mit Lacroix die Innenverteidigung bilden.
Im Vergleich zum Spiel gegen Sevilla ist Lukas Nmecha für Lukebakio eine Alternative. Ein Startelfeinsatz von Waldschmidt ist ebenfalls wahrscheinlich. Für ihn müsste Steffen auf der Bank Platz nehmen.
Voraussichtliche Aufstellung VfL Wolfsburg:
Casteels - Mbabu, Lacroix, Brooks, Roussillon - Guilavogui, Arnold - Baku, Waldschmidt, L. Nmecha - Weghorst
von Niklas Kirchhofer