Sebastian Hoeneß hat das geschafft, was wohl im letzten Jahr kaum einer für möglich gehalten hat. Nach einem schwierigen Start des neuen Trainers im Kraichgau und der gleichzeitigen Ruhe im Hoffenheimer Umfeld, zeigt die Mannschaft um Kapitän Benjamin Hübner in dieser Saison, dass sie die Spielidee von Hoeneß verstanden und verinnerlicht hat.
Hoffenheim hat sich in dieser Spielzeit zu einer Spitzenmannschaft entwickelt. Über weite Strecken rangierte man im Mittelfeld der Tabelle. Relativ unbeobachtet kletterte das Team von Trainer Sebastian Hoeneß nach und nach ins obere Tabellendrittel. Insbesondere zum Ende der Hinrunde kommt Hoffenheim so richtig in Fahrt. Vier Siege aus den letzten fünf Spielen sind ein absoluter top Wert und unterstreichen die gute Verfassung der Kraichgauer.
Comeback-Qualitäten
Unter der Woche zeigten die Hoffenheimer, dass sie nicht nur guten Fußball spielen können, sondern auch, dass die Einstellung sowie die Mentalität im Team passt. Nach einem 0:2 in Leverkusen steckte man nicht auf und erzielte am Ende noch den Ausgleich bei der Werkself. Eine Qualität, die Hoffenheim nicht durchgängig hatte, die Hoeneß scheinbar wieder neu entfachen konnte.
Im Vergleich zum Vorjahr konnte man den Kader punktuell mit jungen Nachwuchsspielern verstärken. Dazu gab es eine große Konstanz im Stammkader der TSG. Vor allem konnte man in der Offensive den viel umworbenen Spieler Andrej Kramaric im Sommer halten. Ein absolut wichtiger Faktor für den aktuellen Erfolg der Hoffenheimer. Doch auch die Verpflichtungen von David Raum, Chris Richards oder Angelo Stiller zeigten sich im Nachhinein als goldrichtig.
Taktische Variabilität
Unter Sebastian Hoeneß hat man in Hoffenheim einen wichtigen Faktor zurückgewinnen können, der auch schon unter dem ehemaligen Trainer Julian Nagelsmann ein positiver war. Die Kraichgauer verfügen über eine hohe taktische Flexibilität, ohne dabei die eigene Spielidee zu verlieren. Hoeneß schickte sein Team bereits in mehreren verschiedenen Grundformationen auf den Platz.
Gegen die Fohlen ist zu erwarten, dass Hoffenheim mit einem 3-4-1-2 System starten wird. Erster Aufbauspieler, wenn Hoffenheim den Ball hat, ist Torhüter Oliver Baumann. Davor verfügt das Team mit Kevin Vogt und Florian Grillitsch über spielstarke Verteidiger, deren Qualität vor allem in der Spieleröffnung liegt. Viele Situationen werden versucht fußballerisch zu lösen, doch Hoffenheim ist sich auch nicht zu schade dafür, mit langen Bällen in die Spitze zu agieren.
Frische Kräfte stehen bereit
Aufgrund der englischen Woche ist es gut möglich, dass im Heimspiel gegen Mönchengladbach frische Spieler in die Startelf kommen. Dennis Geiger und Pavel Kadarabek dürften zurückkehren. Posch, Stiller, Rutter und Dabbur stehen bereit, sollte Hoeneß weitere frische Kräfte ins Team rotieren.
Gleich mehrere Spieler machen in diesem Jahr auf sich aufmerksam. In der Offensive sind dies vor allem Ihlas Bebou (bester Torschütze mit fünf Treffern), sowie Andrej Kramaric (top Vorlagengeber mit sieben Vorlagen). Doch auch ein Spieler, der das vergangene Jahr vollkommen für seine Entwicklung nutzte, zeigt sich: David Raum. Mit der U21 wurde Raum im Sommer Europameister, wechselte danach ablösefrei aus Fürth nach Hoffenheim und ist inzwischen sogar Nationalspieler bei Hansi Flick. Auch im Verein ist Raum angekommen. Unter Beweis stellt dies sein Wert bei den Torvorlagen: Bereits fünf Mal gab der Linksverteidiger einen Assist.
Voraussichtliche Aufstellung 1899 Hoffenheim:
Baumann - Richards, Grillitsch, Vogt - Kaderabek, Raum - Samassekou, Geiger - Baumgartner - Bebou, Kramaric
von Niklas Kirchhofer