Das zweite Bundesligajahr in der Vereinsgeschichte läuft für Greuther Fürth alles andere als gut. Nach elf Spieltagen hat der Aufsteiger erst einen Punkt auf dem Konto. Folgerichtig ist Fürth Tabellenletzter und droht bereits in dieser frühen Phase der Saison den Anschluss zu verlieren. Große Leistungsschwankungen und auch personelle Veränderungen im Kader führten zur aktuellen sportlichen Talfahrt. Kein Wunder, dass natürlich auch Trainer Stefan Leitl in der Kritik steht.
Doch Leitl zeigt sich kämpferisch. Nach einer schwierigen Startphase hat sich sein Team leistungsmäßig zuletzt deutlich gesteigert. Das drückt sich allerdings nicht in den Resultaten aus, denn der einzige Punktgewinn resultiert aus der Partie gegen Arminia Bielefeld am zweiten Spieltag. Danach gab es für den Aufsteiger nichts mehr zu holen – obwohl er vor der Länderspielpause einige Male unter Wert geschlagen wurde.
Die meisten Gegentore und kaum Torgefahr
In Fürth kommt eins zum anderen. Mit 29 Gegentoren stellen die Franken die schlechteste Defensive der Liga. Auch in der Offensive sieht es nicht besser aus. Lediglich acht erzielte Treffer sind der zweitschlechteste Wert der Liga. Nur Arminia Bielefeld hat bislang noch schlechter getroffen (7).
Spielerisch ist man bislang über Ansätze nicht hinausgekommen – in letzter Konsequenz folgte innerhalb der 90 Minuten stets ein Leistungseinbruch. Großartige Veränderungen an der Taktik hat Trainer Leitl bisher nicht vorgenommen. Der Coach der Fürther probierte zwar schon mal eine Fünferkette aus, doch blieb es bei nur einem Versuch. Generell schickt Leitl sein Team in einer 4-2-3-1 Grundformation auf den Platz.
Ex-Fohlen Kapitän und Torjäger
Es gibt auch positive Lichtblicke beim Kleeblatt. Gerade über die Außenbahnen kommt Fürth gerne und oft nach vorne. Schnelligkeit und Flanken sind hier zwei Faktoren, die das Spiel mit Ball prägen. Branimir Hrgota, ehemaliger Spieler der Fohlenelf, ist Kapitän seiner Mannschaft und mit drei Toren auch der Top-Torschütze in Fürth. Mit drei Vorlagen ist Offensivspieler Timothy Tillmann der beste Vorlagengeber.
Wie auch in Gladbach heißt die Problemzone aktuell Innenverteidigung. Gleich drei Spieler fallen verletzungsbedingt aus. Leitl muss hier erneut improvisieren. Auch im letzten Bundesligaspiel mussten zwei defensive Mittelfeldspieler in der Abwehrkette aushelfen. Mit Bauer kommt zwar ein Defensivspieler zurück, doch fehlte dieser in den letzten vier Wochen. Gut möglich, dass Leitl erneut auf Griesbeck und Sarpei zurückgreifen wird. Fürth ist beim Gastspiel im Borussia-Park klarer Außenseiter, doch unterschätzen dürfen die Fohlen den Tabellenletzten auf keinen Fall. Wie sagte schon Lucien Favre: »Vergessen Sie Hrgota nicht ...«
Voraussichtliche Aufstellung Greuther Fürth:
Funk - Meyerhöfer, Griesbeck, Sarpei, Willems - Christiansen - Seguin, Tillman - Nielsen - Itten, Hrgota
von Niklas Kirchhofer