Hinter den DFB-Pokal haben die Gladbacher Borussen zunächst einmal einen Haken gemacht. Die zweite Runde wird erst am 1. Oktober ausgelost und das 7:0 gegen Bersenbrück ist aufgearbeitet, mit der Erkenntnis, dass der erste richtige Härtetest für die neu formierte Fohlenelf noch bevorsteht. Beim ‘Auswärtsangstgegner’ FC Augsburg wird sich zeigen, wie weit die Truppe von Gerardo Seoane wirklich ist. Und deshalb richtet sich nun der volle Fokus auf das Spiel bei den traditionell so unangenehmen bayerischen Schwaben.
Am Montag wurde damit begonnen, sich den letzten Schliff für Augsburg zu holen. Am Dienstag (10:30) wird nochmals öffentlich am Borussia-Park trainiert, die verbleibenden drei restlichen Trainingseinheiten finden hinter verschlossenen Türen statt. Standards und taktische Dinge stehen auf dem Programm, bei denen sich Seoane nicht über die Schulter schauen lassen will. Das ist durchaus legitim und man darf sich auf die eine oder andere personelle wie taktische Variante freuen, die hoffentlich die Augsburger so nicht erwarten.
Der Retro-Ball ist ein Schmuckstück für Traditionalisten
Erwarten dürfen Augsburger wie Gladbacher den Spielball, der an den ersten beiden Bundesligaspieltagen speziell ist. Der ‘Retro-Ball’ von Derbystar wird angesichts des 60-jährigen Bestehens der Bundesliga in den Stadien rollen. Am Montag trainierten die Borussen mit diesem Ball, der von der Optik her das Herz des traditionellen Fußballfans höher schlagen lässt. Die bunten und oftmals wie ein Designunfall wirkenden modernen Ball-Kreationen können mit diesem Modell nicht mithalten. Bedauerlich, dass die DFL das Schmuckstück nicht zum Spielball für die gesamte Saison erkoren hat.
Noch nicht mit dem Ball, aber immerhin schon auf dem Platz durfte Christoph Kramer am Montag sein individuelles Aufbautraining bestreiten. Gerardo Seoane begrüßte den Weltmeister, dieser wird ihm aber aufgrund des Innenbandrisses im Knie noch einige Zeit nicht als Alternative zur Verfügung stehen. Auch Manu Koné absolviert weiter seine Reha nach der Knieverletzung, die er sich bei der U21-EM zugezogen hatte. Oscar Fraulo und Simon Walde arbeiteten aufgrund von Belastungssteuerung separat, während Hannes Wolf die Einheit früher beendete.
Nico Elvedi ist immer noch da
Derweil ist Nico Elvedi auch wenige Tage vor dem Ligastart noch in Mönchengladbach und trainierte normal mit der Mannschaft. Die Situation ist etwas surreal, aber während im Hintergrund die Verhandlungen laufen, muss sich der Schweizer fithalten. Das liegt im Interesse von Elvedi und der Borussia, wobei oberste Priorität hat, dass sich Elvedi nicht verletzt. Alle anderen Spieler müssen aber mit vollem Einsatz zu Werke gehen, um sich einen Startelfplatz zu sichern. Gerardo Seoane betonte zwar die Vorfreude auf den Bundesligastart, gab aber gleichzeitig auch mit klaren Worten zu Protokoll, was er von seinen Spielern und den Fans erwartet.
»Unser Fußball soll ehrlich sein: Mal mehr, mal weniger attraktiv, aber die Spieler sollen immer alles auf dem Platz geben und sich stets gegenseitig unterstützen«, erklärte der Schweizer. »Ich bin sicher, dass unsere Fans verstehen, dass ein Umbruch ein Prozess ist, der etwas Zeit benötigt. Was ich aber bis jetzt erlebt habe, ist der totale Support für die Raute und ich bin überzeugt, dass uns das auch diese Saison nach vorne pushen wird.« Augsburg ist soweit kein schlechter Ort, den Worten Taten folgen zu lassen - auf und neben dem Platz.
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