Der VfB Stuttgart wird seit seiner punktemäßig überragenden Rückrunde in der Liga mittlerweile als etabliertes Team eingeordnet. Spätestens, seit die Sommereinkäufe zumeist das Prädikat ›schlau‹ erhielten, gilt der VfB als ernsthafter Bundesligist. Ein interessanter und ambitionierter Verein, dem man durchaus etwas zutrauen kann.
Insoweit repräsentiert der VfB den gehobenen Durchschnitt der Liga. Als am Samstag der FC Bayern ins ehemalige Neckarstadion kam, wurde allerdings deutlich, wie weit der Ligadurchschnitt sich vom Niveau des Rekordmeisters entfernt hat. Den Münchenern reichte eine konzentrierte Vorstellung, um in Stuttgart 3:0 gewinnen. Der Sieg hätte ohne Zweifel noch deutlicher ausfallen können - Chancen hatten die Bayern genügend.
Insofern ist es keine Überraschung, dass die Münchener bereits am zweiten Spieltag die Tabellenführung übernommen haben. Schon jetzt ist es keine steile These zu behaupten, dass sie da oben nur noch ins Trudeln kommen werden, wenn sie sich permanent selbst ins Knie schießen. Die Liga mag ausgeglichen sein - aber das gilt nur für die 17 anderen Vereine hinter den Bayern.
Dass die Münchener bald wieder ganz einsam ihre Kreise ziehen werden, liegt auch an der Konkurrenz, die keine ist. Borussia Dortmund wurde zwar von einigen nach dem zu hoch ausgefallenen Auftaktsieg gegen Leipzig schon als Titelkandidat auserkoren, doch noch setzen die Dortmunder die Ideen von Lucien Favre nur in Ansätzen um. Das torlose Remis am Freitagabend in Hannover machte das nochmals deutlich.