Lange Jahre hat man sich in Fußballdeutschland zurecht beklagt, dass es aufgrund der Dominanz von Bayern München kein wirkliches Meisterrennen gibt. In dieser Saison deutet sich mal ein richtiger Showdown zwischen Bayern und Dortmund an. Die Ausgangslage nach dem 25. Spieltag ist jedenfalls vielversprechend: zwei Tore trennen die punktgleichen Kontrahenten. Die Bayern stehen aktuell vorne, weil sie den VfL Wolfsburg vor heimischer Kulisse mit 6:0 abfertigten.
Dabei stand die Partie unter keinem guten Stern für die Münchener, weil unter der Woche plötzlich und unerwartet Bundestrainer Löw gleich drei Bayern-Spieler böse abgrätschte. Löw, dessen Personalpolitik seit eh und je ein Mysterium ist, beendete im Hau-Ruck-Verfahren die Nationalmannschaftskarrieren der Weltmeister Müller, Hummels und Boateng. Diese Entscheidung, die man sportlich angesichts des unausweichlichen Umbruchs in der DFB-Elf nachvollziehen kann, sorgte aufgrund des unmöglichen Vorgehens von Löw überall für berechtigte Empörung.
Vergleicht man die aktuelle Verfassung der beiden Titelanwärter, so sind die Bayern klar im Vorteil
Der Zeitpunkt und die Art und Weise, wie da mit verdienten Nationalspielern verfahren wurde, ist schlichtweg ein Armutszeugnis für Löw und die handelnden Personen beim DFB. Deren Krisenmanagement war schon im Fall Özil eine Katastrophe, setzte sich bei der Aufarbeitung der WM und dem Alibi-Neuanfang mit dem Abstieg in der Nations League nahtlos fort. Dennoch agieren Löw, Grindel & Co weiter mit einer unfassbaren Selbstherrlichkeit, fernab der Realität.
Die Bayern ließen sich von dem Theater zumindest gegen Wolfsburg nicht beeindrucken und nahmen die Gäste richtiggehend auseinander. Zeitgleich tat sich der BVB im Heimspiel gegen den Tabellensechzehnten Stuttgart deutlich schwerer. Erst in der Schlussphase und mit sehr wackligen Knien machte die Favre-Elf den 3:1-Erfolg perfekt. Vergleicht man die aktuelle Verfassung der beiden Titelanwärter, so sind die Bayern klar im Vorteil.