Der Ball rollt wieder in Deutschlands Elitelklasse. Am Freitabend untermauerte Bayern München seine Ausnahmestellung mit einem 3:1-Auswärtssieg in Leverkusen. Das Ergebnis klingt allerdings klarer, als es wirklich war. Bayern hatte eine knappe halbe Stunde lang richtig Probleme mit den wie irre den Ball jagenden Leverkusenern. Doch nach und nach behauptete sich die Heynckes-Truppe mit erstaunlich pragmatischem Fußball und siegte letztlich mehr als verdient.
Am Samstag setzte sich der Trend fort, den man in dieser Saison beobachten konnte. Die Partien waren sämtlich eng und hatten insofern einen gewissen Unterhaltswert. Das Niveau war dabei jedoch eher bescheiden. Fast auf allen Plätzen dominierte der Abnutzungskampf und folglich gab es am Nachmittag zwei Remis und bei den drei Heimsiegen jeweils nur einem Tor Unterschied.
Spektakulär war dabei allenfalls der 3:2-Heimsieg von Hannover über Mainz, nachdem die Rheinhessen früh mit 2:0 führten und 96 die Partie noch drehen konnte. Das Stuttgarter 1:0 gegen Hertha sowie Augsburgs 1:0 gegen den HSV waren ziemlich schwer verdauliche Fußballkost - zumindest für den neutralen Beobachter. Beim 1:1 von Bremen gegen Hoffenheim war zumindest die zweite Halbzeit unterhaltsam, was man vom 1:1 zwischen Frankfurt und Freiburg nicht wirklich behaupten kann.
Das Topspiel zwischen Leipzig und Schalke war ebenfalls lange Zeit von der Zerstörungswut auf beiden Seiten geprägt. Wobei sich die Kontrahenten zumindest auf einem gewissen Niveau beharkten. Schalke adaptierte den Leipziger Stil, den Spielfluss des Gegners aggressiv und mit vielen kleinen Fouls zu unterbrechen. Doch am Ende setzte sich RB verdient durch - sie hatten schlichtweg mehr Qualität auf dem Platz.
Der Sonntag passte sich dem Gesamtbild an. Was Gladbach und Köln im rheinischen Derby an Fußballkunst boten, spottet jedweder Beschreibung. Dass sich Dortmund und Wolfsburg in der letzten Partie des 18. Spieltags torlos trennten, passt ins Bild des insgesamt sehr trostlosen Rückrundenauftaktes.
von Marc Basten