Marco Rose nahm gegenüber der Partie in Istanbul am Donnerstag vier Veränderungen in der Startelf vor: Elvedi, Wendt, Neuhaus und Embolo blieben zunächst draußen, Jantschke, Bensebaini, Bénes und Herrmann begannen.
In einer Ausrichtung im 4-2-1-3 starteten die Borussen wie der Blitz in die Partie. In der zweiten Minute spielte Kramer auf Thuram, der über die linke Seite nach vorne preschte und die Kugel flach in die Mitte brachte. Dort verwertete der mitgelaufene Zakaria das Anspiel mit rechts zum 1:0 für die Fohlenelf.
Ein Start nach Maß für die Gladbacher, die auch in den nächsten Minuten Katz und Maus mit den überforderten Augsburgern spielten. Bensebaini passte wunderbar in den Lauf von Plea, der über links durchstartete, den Ball mit einem Flachpass auf Herrmann zurücklegte, der mit rechts ins kurze Eck traf (8.). Drei Minuten später gab es den nächsten Tempoangriff über Herrmann und den überragenden Bénes, der den Ball vors Tor brachte, wo Bensebaini an Augsburgs Keeper Koubek scheiterte.
Nur 120 Sekunden später jubelte der Borussia-Park zum dritten Mal. Bénes leitete den nächsten Angriff ein, Plea spielte Doppelpass mit Herrmann, der von halbrechts flach zum 3:0 ins untere Eck schoss (13.)
Nach der imposanten Anfangsviertelstunde nahmen die Borussen etwas den Fuß vom Gas, behielten aber weiterhin die Kontrolle und waren klar Herr im nasskalten Borussia-Park. Noch einige Male kombinierten sich die Gladbacher in den gegnerischen Strafraum, ohne allerdings zum Abschluss zu kommen. Die nächste klare Chance hatte Bénes mit einem starken Freistoß, den Koubek mit toller Parade aus dem Winkel fischte (36.).
Drei Minuten später spielte Augsburgs Keeper die unglückliche Hauptrolle beim vierten Gladbacher Treffer. Uduokhai spielte einen Rückpass auf seinen Torwart, der sich beim Versuch, den Ball nach vorne zu schlagen in bester Slapstick-Manier selbst anschoss. Plea erfasste die Situation schnell, setzte sich im Duell mit dem verzweifelten Koubek durch und schob die Kugel zum 4:0 über die Linie (39.). Auf der anderen Seite hatte Andre Hahn noch eine gute Möglichkeit, doch es blieb zur Pause beim 4:0 für die Fohlen.
Das Spiel war damit natürlich gelaufen und auch wenn die Borussen nach dem Seitenwechsel durchaus willig waren, weiter nach vorne zu spielen, verlief doch alles eine Spur ruhiger als zuvor. Zumal sich Augsburg nun auch etwas geschickter formierte und es für die Gladbacher nicht mehr ganz so einfach war, den Weg an den gegnerischen Strafraum einzuschlagen.
Ärgerlich für die Fohlen, dass gleich zwei verletzungsbedingte Wechsel vonnöten waren. Stefan Lainer knickte um und musste ebenso raus wie Matthias Ginter, der nach einer Rettungsaktion auf die Schulter gefallen war. Auch László Bénes, der beste Borusse an diesem Tag, wurde länger behandelt, konnte aber durchspielen.
Eine Viertelstunde vor Schluss hatte Zakaria den fünften Gladbacher Treffer auf dem Fuß, doch sein Schuss nach Vorarbeit des eingewechselten Embolo wurde vor der Linie geblockt. Unmittelbar darauf konterte Augsburg und von Ginter noch entscheidend gestört – der sich dabei verletzte – bugsierte Niederlechner den Ball an den Pfosten.
Fünf Minuten später - die Gladbacher spielten nach der Verletzung von Ginter noch in Unterzahl – sorgte Niederlechner dann für den Ehrentreffer der Augsburger. Sommer wehrte einen Distanzschuss von Jensen zur Seite ab und Niederlechner verwertete den Rebound (80.). Doch nur drei Minuten später war der Vier-Tore-Abstand wieder hergestellt. Bénes spielte einen starken Pass auf Herrmann, der rechts im Strafraum die Augsburger ‚auswackelte‘ und Embolo bediente, der die Kugel von halblinks zum 5:1 in den Winkel zirkelte (83.).
Mit diesem überzeugenden 5:1-Heimsieg rückte Borussia Mönchengladbach aufgrund der gestrigen Resultate in der Liga tatsächlich auf Rang 1 vor und geht als Tabellenführer in die Länderspielpause. Das sollte man zwar nicht überbewerten, doch der Auftritt gegen Augsburg war schon ein Fingerzeig.
Kurzstatistik zum Spiel:
Borussia Mönchengladbach: Sommer – Lainer (59. Elvedi), Ginter (81. Wendt), Jantschke, Bensebaini - Zakaria, Kramer - Bénes -Herrmann, Plea (53. Embolo), Thuram
weiter im Kader: Sippel (ETW), Doucouré, Neuhaus, Noß, Makridis, Raffael
FC Augsburg: Koubek - Lichtsteiner (46. Framberger), Jedvaj, Uduokhai, Max - Khedira (46. Oxford), Moravek, Hahn, Vargas - Gregoritsch (76. Jensen), Niederlechner
Tore: 1:0 Zakaria (2.), 2:0 Herrmann (8.), 3:0 Herrmann (13.), 4:0 Plea (39.), 4:1 Niederlechner (80.), 5:1 Embolo (83.)
Gelbe Karten: Herrmann – Khedira, Framberger
Schiedsrichter: Robert Schröder
Zuschauer: 50.352
von Marc Basten