Profis - Pokalberichte Saison 2016 / 2017

Einzelkritik: Borussia Mönchengladbach - Eintracht Frankfurt 6:7 n.E.

Berlin bleibt unerreichbar

Created by Redaktion TORfabrik.de
Ein Bild sagt mehr als tausend Worte - Andreas Christensen (Foto: Patrik Stollarz / AFP / Getty Images)

Ein Bild sagt mehr als tausend Worte - Andreas Christensen (Foto: Patrik Stollarz / AFP / Getty Images)

Ein Halbfinale im DFB-Pokal entwickelt sich für Borussia Mönchengladbach zum Trauma. Auch im vierten Anlauf blieb Berlin unerreichbar für die Fohlenelf. Mit der Einzelkritik machen wir den Deckel auf einen unerfreulichen Pokalabend.

Yann Sommer: Verhinderte eine frühe Führung durch Hrgota, beim Gegentor bekam er nur noch die Fingerspitzen an den Ball, konnte die Flugbahn aber nicht mehr entscheidend verändern. Sehr fangsicher und präsent im Strafraum. Gute Fortsetzungen, u.a. ein schneller Abwurf in den Lauf von Hahn oder der weite Abschlag auf Hofmann, der fast traf. Einen von der Seite geknallten gefährlichen Ball am Ende der 90 Minuten boxte er weg. Leider konnte er beim Shoot-Out nur einen Elfmeter halten. Note 2,0.

Nico Elvedi: Hatte im ersten Durchgang große Schwierigkeiten. Nahezu jeder lange Schlag in seine Richtung erzeugte Gefahr, er leistete sich mehrere Ballverluste aufgrund technischer Defizite. Elvedi bekam keinen Zugriff auf die physisch starken Gegenspieler wie Rebic. Beim 0:1 hätte er mit vernünftigem Timing den Abschluss verhindern können. Nach der Pause, mit nachlassender Konsequenz der Frankfurter, agierte der Schweizer etwas ruhiger und stabiler. Er schaltete sich nun öfter nach vorne ein und zog in der ersten Hälfte der Verlängerung nach innen, kam aber nicht zum Abschluss. In der zweiten Verlängerungshälfte hatte er die große Chance mit links zentral vor dem Tor, der Schuss geriet zu schwach. In der Endphase unterlief ihm ein peinlicher Einwurf ins Seitenaus. Note 4,5.

Andreas Christensen: Wusste in der Anfangsphase nicht so recht, wie ihm geschah, als Frankfurt mit Vehemenz angriff. Hier geriet der Däne gemeinsam mit den Kollegen ins Schwimmen. Als es insgesamt geordneter zuging, ließ er seine Klasse erkennen. Stark, wie er in einem Zweikampf blitzschnell zupackte. Im Spielaufbau weitestgehend solide. Ab der zweiten Halbzeit nur noch vereinzelt gefordert, weil Frankfurt offensiv kaum noch stattfand. Christensen war der erste Fehlschütze des Abends mit einem ganz schlecht geschossenen Elfmeter. Kein Vorwurf an den Dänen, der eine traurige Tradition fortführt: Wieder verlässt ein Spieler Borussia mit einem Fehlschluss im Elfmeterschießen. Note 3,5.

Jannik Vestergaard: In der wilden Anfangsphase zunächst nicht auf der Höhe. Dann beruhigte er etwas durch seine körperliche Präsenz, während sich die Kollegen vor den bissigen Frankfurtern zu verkriechen schienen. Vestergaard zeigte sich im Zweikampf, u.a. mit einer beherzten Grätsche und probierte es im Spielaufbau mehrfach mit Steilpässen. Auch wenn einige nicht ankamen, zeugte das wenigstens von Mut. Im weiteren Verlauf hinten nur noch selten vor wirkliche Aufgaben gestellt, suchte er Lösungen im Spiel nach vorne. Klasse sein Pass innen durch auf Traoré – sowas erwartet man eigentlich von Mittelfeldstrategen. Der Frankfurter Wolf zog sich bei einem intensiven Zweikampf mit Vestergaard wohl einen Schlüsselbeinbruch zu. Eine resolute Grätsche in der 89. Minute brachte ihm Sonderapplaus. Im Elfmeterschießen verwandelte er knallhart und sicher. Note 3,0.

Oscar Wendt: Erstarrte zu Beginn förmlich ob der Frankfurter Herangehensweise und kam nur ganz schwer in die Gänge. Er sah mehrfach nur die Hacken der Gegenspieler und auch bei der Hereingabe von Chandler vor dem 0:1 agierte Wendt eher halbherzig. Im Verlauf der ersten Halbzeit wurde er aggressiver, gleichzeitig stieg der Frustfaktor. Dies führte zu einer berechtigten Gelben Karte und nach einem weiteren Foulspiel stand er an der Grenze zu Gelb-Rot. Die Auswechslung kurz vor der Pause wäre daher vertretbar gewesen, doch Wendt war bei einem von ihm begangenen Foul auf den Ellenbogen gefallen. Wie sich herausstellte, zog sich der Schwede eine Fraktur zu – die Saison ist für ihn beendet. Note 4,0.

Tobias Strobl: Wurde in der ersten Halbzeit durch die Manndeckung der Frankfurter überrascht. Unter Druck ‚pöhlte‘ er viele Bälle auf gut Glück nach vorne und wirkte phasenweise ängstlich bei Ballbesitz. Nach dem Seitenwechsel kam er besser ins Spiel, weil zum einen die Intensität der Frankfurter nachließ, sich zum anderen durch die kompaktere und höhere Staffelung mehr Lösungsmöglichkeiten für einen vernünftigen Aufbau ergaben. Strobl zeigte vorbildlichen Einsatz und war ein unermüdlicher Kämpfer bis zum Ende der 120 Minuten. Beim Elfmeterschießen verwandelte er sicher. Note 3,5.

Mo Dahoud: Ein simpler wie genialer Schachzug von Frankfurts Trainer Nico Kovac nahm Gladbachs Spielgestalter nahezu komplett aus der Partie: Der überaus bissige, aggressive, flinke und vor keiner Einlage zurückschreckende Gacinovic wurde zur Manndeckung auf Dahoud angesetzt. Der bekam kaum Luft zum Atmen, geschweige denn die Zeit, sich den Ball zurechtzulegen. Die Versuche, unter Druck schnell zu spielen, missrieten oft, auch weil das Kombinationsspiel insgesamt nicht funktionierte. So war bis auf den ersten Torschuss, der Hradecky Probleme bereitete, von Dahoud nicht viel zu sehen. Nach der Pause mit mehr Aktionen, aber immer noch mit dem unermüdlichen Gacinovic im Nacken und zudem einer gewissen Nervosität, die ihn schon im Dortmund-Spiel hemmte. Zehn Minuten vor Ende der regulären Spielzeit machte er Platz für Bénes. Note 4,0.

Jonas Hofmann: Kaum sichtbar zu Beginn und auch sein Bemühen, sich zurückfallen zu lassen um Bälle schleppen zu können, endete meist frühzeitig bei einem aggressiven Frankfurter. Kurz vor der Pause bekam er die große Möglichkeit nach dem genialen Abschlag von Sommer, doch er bugsierte den Ball an Hradecky und dem Tor vorbei. In der Nachspielzeit des ersten Durchgangs gelang ihm der Ausgleichstreffer, als er gut durchlief und die Weiterleitung von Hahn handlungsschnell – wenn auch wohl hauchdünn in Abseitsposition - verwertete. Nach der Pause weiter ungemein viel unterwegs, dennoch kam er über Ansätze nicht hinaus. Wie so oft machte er immer noch einen Schlenker oder legte komplett den Rückwärtsgang ein. Im Strafraum versuchte er es nach Herrmann-Ablage mit der Hacke. Zumindest die Idee war nicht schlecht, weil es in der Situation keine besseren Lösungen gab. Zollte seinem riesigen Laufpensum in der Verlängerung Tribut, als er von Krämpfen geplagt ausgewechselt werden musste. Note 4,0.

Ibrahima Traoré: Wirkte in vielen Aktionen hektisch, so dass der Ball mehrfach unkontrolliert ‚flipperte‘. Konnte zudem seine Schnelligkeit nicht ausspielen, da die Frankfurter meist auf der Höhe waren. Eine halbe Torchance hatte er, als er nach innen zog. Traoré tauschte einige Male die Seiten mit Hofmann. Den Ausgleich bereitete er so vor, als er von links flankte. In der zweiten Halbzeit war zwar mehr Struktur im Gladbacher Spiel, viele Räume ergaben sich für Traoré nicht. Er versuchte, etwas zu inszenieren, vermochte sich allerdings nicht entscheidend durchzusetzen. Nach 90 Minuten wurde er durch Herrmann ersetzt. Note 4,0.

Lars Stindl: Fand im ersten Durchgang kaum Bindung, weil die Frankfurter ihn besonders aufmerksam stellten. Auf engem Raum konnte er sich und seine Mitspieler nur selten in Szene setzen. Mit zunehmender Spieldauer hatte er seine Momente, u.a. den typischen ‚Schiebe-Schuss‘, der tückisch aufsetzte und dennoch von Hradecky pariert werden konnte. Ging in der Schlussphase und der Verlängerung voran, weil er unbedingt das Elfmeterschießen vermeiden wollte. Dort trat er als erster Schütze an und verwandelte sicher. Note 4,0.

André Hahn: Zeigte sich von der Frankfurter Aggressivität nicht sonderlich beeindruckt und hielt seinerseits mit ‚Männerfußball‘ dagegen. Einsatz und Zweikampfverhalten waren zu loben, auch weil er sehr darum bemüht war, keine dummen ‚Remplerfouls‘ zu machen. Trotzdem sah er für ein unabsichtliches Foulspiel die gelbe Karte. Hahn schmiss sich rein, gewann viele Kopfballduelle und versteckte sich in keiner Phase. Er rieb sich in vielen Zweikämpfen auf, aber ließ sich nicht einschüchtern. Gab mit seiner Kopfballverlängerung den Assist zum Ausgleich und drosch den Elfmeter souverän ins Tor. Note 3,5.

Nico Schulz: Kam kurz vor der Pause für Wendt und konnte seine Chance durchaus nutzen. Es kam ihm natürlich zugute, dass Frankfurt ab der zweiten Halbzeit offensiv nur sehr dosiert stattfand und er munter mit nach vorne laufen konnte. Das gelang dem Ex-Herthaner mit mehreren Turboantritten. Er war ein belebendes Element mit viel Dynamik. Sah Gelb, als er mit gestrecktem Bein attackierte, aber den Ball traf. Schulz sollte Wendt in den verbleibenden Partien gut vertreten können. Note 3,0.

Laszlo Bénes: Ersetzte Dahoud und machte seine Sache wieder sehr ordentlich. Gleichwohl wäre es falsch, ihn zum großen Heilsbringer hochzustilisieren. Bénes spielte mit Mut, ohne dabei unnötiges Risiko zu gehen. Seine Standards waren ansprechend. Im Elfmeterschießen ohne Nerven hoch unters Dach. Ohne Note.

Patrick Herrmann: Ersetzte Traoré mit Beginn der Nachspielzeit. Er kam gut rein, spielte saubere Pässe und die Ballannehmen waren gelungen. Bereitete zweimal gut vor, leider blieb der Abschluss aus. Beim Elfmeter guckte er den Torwart aus und verwandelte cool. Ohne Note.

Djibril Sow: In der Verlängerung für den krampfgeplagten Hofmann ins Rennen geschickt. Der erste Ball landete im Seitenaus, einmal wurde er gefoult bei einem Richtungswechsel. In der 120. Minute lief er Hrgota noch ab, der den Siegtreffer auf dem Fuß hatte. Wurde leider zur tragischen Figur beim Elfmeterschießen, wobei der nicht so schlecht geschossen war. Ohne Note.

Wieder ein Nackenschlag

Eine desillusionierende Bodenlandung

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Over and out (Foto: Norbert Jansen / Fohlenfoto)

Over and out (Foto: Norbert Jansen / Fohlenfoto)

Es war ein bitterer Abend im Borussia-Park. Zum zweiten Mal innerhalb weniger Wochen mussten die Borussen einen Pokaltraum begraben. Diesmal setzte es den Knock-Out im Elfmeterschießen. Aus dem geplanten Feiertag wurde eine desillusionierende Bodenlandung.

Der neue Tag war schon mehr als anderthalb Stunden alt, da wirkte der alte noch in voller Dröhnung nach. Selbst der Wunsch, nach dem verlorenen Halbfinale den Ort des Grauens zügig zu verlassen, erfüllte sich für die Spieler von Borussia Mönchengladbach und tausende Fans nicht. Sie hingen fest im Stau am Borussia-Park und das Chaos auf den Straßen um 1.30 Uhr war sinnbildlich für die Ereignisse wenige Stunden zuvor.

Es sollte ein Feiertag werden und wurde letztlich zu einer desillusionierenden Bodenlandung. Schon unmittelbar nach Anpfiff zeichnete sich ab, dass es für die Gladbacher weitaus komplizierter werden würde, als viele es erwartet hatten. »Die Mannschaft war angespannt, es ist nichts leicht von der Hand gegangen«, hatte Max Eberl von der Bank aus festgestellt. »Wir waren hypernervös, sehr fahrig und haben viele leichte Bälle verloren«, ergänzte Dieter Hecking. »In der ersten Halbzeit haben wir nie einen richtigen Spielrhythmus gefunden.«

»Frankfurt hat sehr abgezockt gewirkt«, gab Eberl zu. Die Hessen waren giftig und aggressiv und kauften den Gladbachern deutlich den Schneid ab. Und das mit taktisch simplen, aber effektiven Mitteln. »Sie haben eins gegen eins über den ganzen Platz gespielt«, schilderte Yann Sommer seine Beobachtungen. Die Gladbacher, besonders in der Zentrale, ließen sich davon derart irritieren, dass es stetig Ballverluste und Umschaltmomente für Frankfurt gab. »Wir haben ihnen immer wieder die Chance gegeben, richtig Druck zu machen«, monierte Sommer.

Die Borussen konnten von Glück reden, dass die Frankfurter nicht mehr als diesen einen Treffer erzielen konnten, der folgerichtig und hochverdient war. »Wir haben die erste Halbzeit komplett verschlafen«, sagte André Hahn. »Wir hatten einfach keinen richtigen Zugriff.«

Der Ausgleich vor der Pause war nicht verdient, brachte Borussia aber nicht nur zurück ins Spiel, sondern sorgte auch für Rückenwind. Die Borussen standen nun geschlossen kompakter und übernahmen endlich die Initiative. »Ab der 46. Minute haben wir Pressing und nach vorne gespielt«, so Hecking. »Und hinten haben wir nur einen Torabschluss zugelassen. Mehr kannst du dann nicht tun.«

Tatsächlich kippte die Partie mit Wiederanpfiff deutlich zu Gunsten der Borussia. Die Frankfurter arbeiteten immer noch aufopferungsvoll und reizten alle Mittel wie Spielverzögerung und Rhythmusstörungen durch Verletzungspausen weidlich aus. Doch bei den Hessen liefen mehrere Spieler noch in der regulären Spielzeit auf Reserve. »Ab der zweiten Halbzeit waren wir besser, viel frischer und aktiver«, sagte Eberl. »Aber da fehlte im letzten Moment die Konzentration, so dass wir keine großen Torchancen hatten.«

»Du musst aus dem Ballbesitz in den Strafraum und zum Abschluss kommen«, ergänzte Dieter Hecking. »Das ist uns nicht gelungen.« So rettete sich Frankfurt in die Verlängerung und letztlich auch ins Elfmeterschießen. »Sie waren nur noch darauf aus, dorthin zu kommen«, sagte Lars Stindl. »Wir haben alles versucht, das Spiel vorher für uns zu entscheiden. Leider ist es uns nicht gelungen.«

So musste die Elfer-Lotterie die Entscheidung bringen. Max Eberl brachte sich schon vor dem ersten Schuss in Sicherheit - er konnte nicht hinschauen. »Ich habe so viele Elfmeterschießen gesehen, die wir verloren haben - ich wollte nicht dabei sein. Aber es hat auch nichts geholfen.«

Die Gladbacher bewiesen zwar anfänglich starke Nerven und verwandelten brutal sicher, doch auch die Frankfurter trafen. Nach dem Fehlschuss von Christensen korrigierte Sommer, doch nachdem Sow verschoss, machte (natürlich) Branimir Hrgota alles klar für die Eintracht.

Während die Frankfurter feixend und grölend durch die Katakomben des Borussia-Parks turnten, bemühten sich die tief deprimierten Borussen, das Geschehen in Worte fassen. »Das hat die Mannschaft nicht verdient«, sagte Eberl. »Sowohl das Europapokalaus als auch das heute. Es tut weh.« »Das ist definitiv einer der bittersten Momente meiner Karriere«, erklärte André Hahn. »Wenn man so nah dran ist, tut das brutal weh.«

Nicht zu unrecht verwiesen die Beteiligten darauf, dass Borussia nicht »mit der vollen Kapelle« (Hecking) angetreten sei. Das wollten sie zwar nicht als Ausrede gelten lassen, aber die vielen Ausfälle bedeuteten im engen Halbfinale einen merklichen Qualitätsverlust. »Wir haben alles versucht, mit dieser Mannschaft nach Berlin zu kommen«, resümierte Dieter Hecking. »Es hat nicht gereicht. Wir müssen die Wunden lecken und schnell wieder aufstehen.«

Das wird wahrscheinlich noch schwieriger als ein Halbfinale mit Elfmeterschießen. Auch der Nackenschlag in der Europa-League wird nochmal hochkochen und gepaart mit dem Pokalaus eine fiese Mischung ergeben. »Man muss Zeit vergehen und es sacken lassen«, meinte Yann Sommer. Doch bereits am Samstag müssen die verbliebenen Borussen in Mainz ihren Mann stehen. »Wir wollen einen Abschluss finden, wo man sagt, wir haben alles nochmal versucht«, sagte Eberl. »Klar werden wir uns wieder aufrichten«, erklärte André Hahn mit trotzigem Unterton. »Wir haben ja keine andere Wahl.«

Halbfinale: Borussia Mönchengladbach - Eintracht Frankfurt

Aus in der Elfer-Lotterie

Created by von Marc Basten
Es reichte nicht für Stindl und Borussia  (Foto: Maja Hitij / Bongarts / Getty Images)

Es reichte nicht für Stindl und Borussia (Foto: Maja Hitij / Bongarts / Getty Images)

Borussia Mönchengladbach hat den Einzug ins Pokalfinale verpasst. Am Dienstagabend unterlag die Fohlenelf Eintracht Frankfurt im Elfmeterschießen. Nach 120 Minuten stand es 1:1, im Shoot-Out scheiterten Christensen und Sow. Hrgota schoss Frankfurt nach Berlin.

Dieter Hecking schickte die gleichen elf Spieler ins Rennen, die am Samstag Borussia Dortmund unterlagen. Einzige Veränderung im Kader war die Nominierung von Sow für den verletzten Drmić.

Im ausverkauften Borussia-Park sorgten die Frankfurt-Fans mit einer Menge Pyro für einen dichten Rauchteppich, der anscheinend die Gladbacher Borussen vernebelte. Denn die Fohlenelf startete verunsichert in die Partie und ließ sich von den aggressiven Frankfurtern den Schneid abkaufen.

Schon in der zweiten Minute rettete Sommer gegen Hrgota, Wendt pennte beim Nachschuss von Fabian, der knapp am langen Pfosten vorbeistrich. Keine sechzig Sekunden später rutschte Hrgota haarscharf an einer Hereingabe an den Gladbacher Fünfmeterraum vorbei.

Die Borussen fingen sich zwar etwas, doch Frankfurt war deutlich besser im Spiel. Die Führung der Gäste nach einer Viertelstunde entsprach dem Spielverlauf. Eine Flanke von Chandler von Gladbachs linker Seite rutschte in der Mitte durch, Elvedi ließ Tawatha gewähren, der den Ball per Außenrist via Innenpfosten ins kurze Eck beförderte (15.).

Borussia antwortete zwar mit einem Direktschuss von Dahoud, mit dem Hradecky kleinere Probleme hatte, aber der Treffer hatte seine Wirkung nicht verfehlt. Die Borussen standen gemeinschaftlich neben den Schuhen und ließen sich von den bissigen Frankfurtern regelrecht abkochen.

Fast jeder zweite Ball landete bei einem Rot-Schwarzen, die das Gladbacher Mittelfeld ohne Probleme überbrückten. Zum Glück für die Fohlenelf stellten sie sich am und im Strafraum nicht wirklich geschickt an. Ein Flachschuss von Rebic war die beste Chance nach dem Führungstreffer (17.).

Den Borussen gelang weiter so gut wie gar nichts. Wendt, der bereits Gelb gesehen hatte, wurde in der 40. Minute gegen Nico Schulz ausgetauscht. Die Gladbacher taumelten, doch sie gaben in den letzten Minuten der ersten Halbzeit doch noch Lebenszeichen von sich. Nach einem langen Abschlag von Sommer verschätzten sich zwei Frankfurter und Hofmann versuchte den Ball an dem aus seinem Tor eilenden Hradecky vorbeizulegen - doch die Kugel flog auch am Tor vorbei (42.).

In der zweiten Minute der Nachspielzeit machte es Hofmann besser. Eine Flanke von Traoré von der linken Seite segelte in den Strafraum, Hahn verlängerte per Kopf vors Tor, wo Hofmann das Leder über die Linie zum 1:1 drückte.

Der Ausgleich war angesichts des Spielverlaufs glücklich, doch mit Wiederbeginn machten sich die Borussen dran, sich das Resultat nachträglich zu verdienen. Die Gladbacher waren nun aktiver, gingen mit mehr Mumm zur Sache und übernahmen das Kommando im Borussia-Park. Frankfurt hatte einzig einen Schuss von Fabian zu bieten, den Sommer sicher parierte (50.). Ansonsten spielten nur noch die Gastgeber, die aus ihrer Überlegenheit allerdings zu wenig klare Chancen erspielten. Ein Flachschuss von Stindl, den Hradecky parierte, war die beste Gelegenheit der Gladbacher (74.).

So ging es in die Verlängerung, wobei die Borussen deutlich Rückenwind hatten. Die Frankfurter zollten dem Aufwand der ersten Halbzeit Tribut - mehrere Spieler schleppten sich nur noch übers Feld. Borussia war klar tonangebend, machte aber weiter zu wenig aus der Dominanz. Ein geblockter Hahn-Schuss (98.), Elvedi freistehend in die Arme von Hradecky (108.) und ein abgefälschter Stindl-Schuss (110.) waren letztlich zu wenig, um dem Elfmeterschießen zu entgehen.

Der Shoot-Out geriet zum echten Krimi, weil sich zunächst kein Schütze eine Blöße gab. Die Gladbacher verwandelten wuchtig und eiskalt, die Frankfurter guckten Sommer aus. Andreas Christensen war der siebte Gladbacher Schütze - er scheiterte an Hradecky. Doch nun parierte auch Sommer gegen Varela, aber der eingewechselte Sow fand in Hradecky seinen Meister. Für Frankfurt trat dann - welch bittere Ironie - Branimir Hrgota an und schoss die Eintracht nach Berlin.

Borussia fliegt in der Elfer-Lotterie raus, was zu vermeiden gewesen wäre, wenn man nach katastrophaler erster Halbzeit die Überlegenheit im zweiten Durchgang und der Verlängerung zum zweiten Tor genutzt hätte.

Kurzstatistik zum Spiel:

Borussia Mönchengladbach: Sommer - Elvedi, Christensen, Vestergaard, Wendt (40. N. Schulz)- Strobl, Dahoud (80. Bénes) - Traoré (91. Herrmann), Hofmann (111. Sow) - Stindl, Hahn

weiter im Kader: Sippel (ETW), Kolo, Korb

Eintracht Frankfurt: Hradecky - Chandler, Abraham, Hector, Oczipka - Mascarell (59. Wolf (71. Varela)) - Gacinovic - Tawatha (103. Russ), Fabian, Rebic (75. Seferovic)- Hrgota

Tore: 0:1 Tawatha (15.), 1:1 Hofmann (45.+2)

Elfmeterschießen: Stindl 2:1, Oczipka 2:2, Herrmann 3:2, Hector 3:3, Hahn 4:3, Gacinovic 4:4, Strobl 5:4, Fabian 5:5, Bénes 6:5, Russ 6:6, Vestergaard 7:6, Severovic 7:7, Christensen scheitert an Hradecky, Varela scheitert an Sommer, Sow scheitert an Hradecky, Hrgota trifft zum 8:7

Gelbe Karten: Wendt, Schulz, Hahn - Fabian, Varela

Schiedsrichter: Deniz Aytekin (Oberaspach)

Pokalhalbfinale gegen Frankfurt

»In solchen Spielen ist immer alles möglich«

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Dieter Hecking auf der PK am Montag (Foto: Norbert Jansen / Fohlenfoto)

Dieter Hecking auf der PK am Montag (Foto: Norbert Jansen / Fohlenfoto)

Der Traum vom DFB-Pokalfinale kocht in Mönchengladbach hoch. Doch vor der Reise nach Berlin steht das Halbfinale gegen Eintracht Frankfurt am Dienstag (20.45 Uhr) im ausverkauften Borussia-Park. Auf die Fohlenelf wartet ein echter Pokalfight.

Im Vorfeld des Pokalhalbfinales zwischen Borussia Mönchengladbach und Eintracht Frankfurt darf man in Gladbach durchaus ein altes Sprichwort hervorkramen: ›Man soll das Fell des Bären nicht verteilen, bevor er erlegt ist‹. Im Umfeld wird schon sehr offensiv vom Finale in Berlin und der Hand am Pokal gesprochen, dass man den Eindruck gewinnen kann, ein Weiterkommen gegen Frankfurt sei reine Formsache.

»Es bringt überhaupt nichts, über das Finale zu reden«, steuerte Dieter Hecking deshalb am Montag auf der Pressekonferenz einer zumindest unterschwellig zu erkennenden Überheblichkeit entgegen. »Das ist die Gefahr, die ich sehe, dass man das Gefühl hat, Gladbach ist der absolute Favorit«, sagte der 52-Jährige. »Guckt auf die Tabelle - Frankfurt steht vor Borussia Mönchengladbach.«

»Dass wir optimistisch und voller Vorfreude sind und alles dafür tun wollen, den letzten Schritt zu gehen, steht außer Frage. Aber das Spiel muss erstmal gespielt werden«, stellte Hecking klar. Auch Max Eberl wies jeden Gedanken an Berlin von sich: »Das wäre der Anfang vom Ende«, sagte der Sportdirektor.

Das Finale vor dem Finale wird für Borussia kompliziert genug, da müssen alle Sinne geschärft sein. Gegen Frankfurt gab es in der Liga in 180 Minuten kein Tor und somit keinen Sieger. Die Eintracht hat sich nicht von ungefähr den Ruf erworben, eine der unangenehmsten Mannschaften in Deutschland zu sein. Es wird eine ganz enge Kiste werden, dessen sind sich die Verantwortlichen der Borussia bewusst.

Zumal die Ausgangslage natürlich eine andere ist, als bei einem Punktspiel. »Ein Halbfinale hat einen besonderen Charakter, das ist nicht mit einem Bundesligaspiel zu vergleichen«, weiß Hecking aus Erfahrung zu berichten. »In solchen Spielen ist immer alles möglich. Sie werden auch im Kopf entschieden. Es wird viel darauf ankommen, klar zu sein und zu wissen, was wir machen wollen.«

Bei diesem Unterfangen benötigen die Borussen die Unterstützung der Fans, deren Performance - nicht nur bei der Auswechslung von Mo Dahoud - am letzten Samstag gegen Dortmund äußerst bescheiden war. »Wenn man die Unruhe spürt im Stadion, dann ist das ein Vorteil für die Gästemannschaft«, sagte Max Eberl. »Wir brauchen das Publikum, das muss der 12. Mitspieler sein. Der Heimvorteil zeigt sich während der 90 oder 120 Minuten. Da wünsche ich mir, dass die Fans das Stadion zum Beben bringen.«

»Wir müssen es gemeinsam lösen, darum geht es«, appellierte auch Dieter Hecking an den geschlossenen Auftritt aller Gladbacher. Zumal die Mannschaft jede Unterstützung bitter nötig hat, nachdem die Verletztenliste ausgerechnet zur ›Crunch-Time‹ der Saison wieder länger und länger geworden ist.

Gegen Frankfurt fehlen neben den langzeitverletzten Doucouré und Marvin Schulz weiterhin Kramer, Raffael, Hazard, Jantschke und Johnson. Seit Samstag kommt auch noch Josip Drmić hinzu, der sich beim Aufwärmen in der Halbzeit des Dortmund-Spiels eine Knieverletzung zuzog. Eine genaue Diagnose steht noch aus, doch angesichts der Vorgeschichte des Schweizers läuten die Alarmglocken.

Dieter Hecking wollte sich nicht beklagen, dennoch wird die Personaldecke ziemlich dünn. »Erstmal ist es schade für die Spieler, die nicht zur Verfügung stehen, dass sie ein Halbfinale verpassen«, sagte der Trainer. »Wir können es nicht ändern. Augen zu und durch. Wir hoffen, dass die anderen es richten können.« Gemeinsam mit der Unterstützung der Fans.

Einzelkritik: Hamburger SV - Borussia Mönchengladbach 1:2 (0:0)

Am Anschlag ins Halbfinale

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Much fun (Photo by Stuart Franklin /Bongarts / Getty Images)

Ausgelassene Freude bei Oscar Wendt und Raffael nach dem verwandelten Elfmeter zum 2:0 in Hamburg (Photo by Stuart Franklin /Bongarts / Getty Images)

Borussia Mönchengladbach wurde vom Hamburger SV beinahe aus der Bahn und damit dem Pokal geworfen. Doch nach einer schwachen ersten Halbzeit steigerten sich die Borussen und zogen letztlich verdient ins Halbfinale ein.

Yann Sommer: Ließ zu Beginn eine scharfe Hereingabe nach vorne prallen und hatte Glück, dass dort Dahoud und nicht ein gegnerischer Angreifer stand. Hielt sein Team mit der überragenden Reaktion bei der Großchance von Wood im Spiel - das war eine grandiose Rettungstat. Im weiteren Verlauf sicher, auch bei hohen Bällen mit guter Präsenz. Gegen Ende faustete er eine Hereingabe weit genug weg, obwohl der Ball beim Gegner landete. Als Spieleröffner kurz vor dem Halbzeitpfiff mit einem Pass in die Mitte direkt auf einen Hamburger. Allerdings wurde Sommer im ersten Durchgang von den Kollegen etwas zu oft genötigt, den Ball weit nach vorne zu schlagen. Beim Gegentor in der Schlusssekunde machtlos. Note 2,0.

Tony Jantschke: In der Startphase der Partie mit Orientierungsschwierigkeiten, als er einen Kopfball aus dem eigenen Strafraum direkt vor die Füße von Hunt platzierte. Der HSV veranstaltete viel über Jantschkes Seite und der hatte Probleme beim Zweikampftiming. Mit seinem Fehler leitete er die Wood-Chance ein. Später agierte er zu inkonsequent gegen Wood, der sich gefährlich an den Fünfmeterraum dribbeln konnte. Jantschke war bemüht, sich am Kombinationsspiel nach vorne zu beteiligen, es gelang aber nur wenig. Ein Annahmefehler nach Sommer-Abschlag an der Mittellinie war exemplarisch. Nach dem Seitenwechsel gelang ihm der schöne lange Ball auf Herrmann, was zur ersten Elfmetersituation führte. Im weiteren Verlauf stabilisierte sich Jantschke deutlich. Note 4,0.

Andreas Christensen: Fand zunächst nicht in die Spur und fiel vor allem durch drei ungewohnt fahrige Fehlpässe innerhalb der ersten acht Minuten auf. Auch ein Kopfballduell, mit dem der Ball weitergeleitet wurde, verlor der Däne. Er steigerte sich nach und nach und konnte einige wichtige Situationen für sich entscheiden. Mit einer beherzten Grätsche, als er aufmerksam vor den Gegenspieler kam, leitete er den Angriff ein, der zum zweiten Elfmeter führte. In der Schlussphase blockte er gegen Hunt wenige Meter vor der Torlinie. Bei der Kopfballchance von Mavraj war er nur zweiter Sieger. In der letzten Szene des Spiels konnte er Wood beim Anschlusstreffer nicht stoppen, der es allerdings auch sehr gut machte. Note 3,5.

Jannik Vestergaard: Verlor zwar zwei Kopfballduelle gegen Papadopoulos, agierte ansonsten im Zentrum sehr stabil und räumte mit Kopf und Fuß einiges weg. Herrlich, wie er einen Hamburger Angreifer einfach an sich abprallen ließ. In mehreren Situationen kam er gut vor den Gegner. Auch in der Ballbehauptung sehr stabil. Sprintete nach der Pause bei einem Konter mit nach vorne, sein Abspiel auf Hofmann geriet einen Tick zu weit. In der Endphase der Partie verschätzte er sich, als er gegen Hunt aufrückte, der in seinem Rücken entwischen konnte. Christensen bereinigte die Situation in letzter Instanz. Note 2,5.

Oscar Wendt: Auch der Schwede war im ersten Abschnitt sehr schwerfällig. Vorne zeigte er sich in der Anfangsphase einmal, als er etwas überhastet von der linken Seite flach vorbeischoss. Ansonsten verschleppte er eher das Tempo bzw. musste sich der Abwehrarbeit widmen. Hier fehlte etwas der Biss, u.a. ließ er Wood zu einfach zum Seitfallzieher von Müller flanken. Nach der Pause setzte er mit einem klugen Pass in den Strafraum Stindl vor dem zweiten Elfmeter in Szene. Nach der Vorentscheidung spulte Wendt sein Programm routiniert herunter. Note 3,5.

Christoph Kramer: Hatte zunächst wie die Kollegen seine Probleme mit dem Pressing der Hamburger. Es gab weder Zeit noch Raum, das Spiel aufzuziehen. In den wenigen ruhigeren Phasen in der ersten halben Stunde war Kramer um Struktur bemüht, was aber nur selten gelang. Mit einem bissigen Zweikampf in der 31. Minute setzte er ein Zeichen und fortan waren er und die gesamte Mannschaft präsenter. Klasse seine Vorarbeit für Stindl, als er über rechts in den Strafraum zog und mehrere Gegner umspielte. Nach der Pause ordnete Kramer das Geschehen wohlüberlegt, hielt Dahoud mehrfach gut den Rücken frei und erstickte viele Hamburger Angriffe durch fleißige Störmanöver. Note 3,0.

Mo Dahoud: Versuchte, sich gegen die früh attackierenden Hamburger mit spielerischen Mitteln zu befreien. Doch selbst wenn das gelang, blieb die Spielfortsetzung unvollendet. Gelungen der Doppelpass mit Stindl vor dessen erstem Abschluss. Aber er leistete sich auch den einen oder anderen schlampigen Pass. Bei einer Schussgelegenheit zauderte er so lange, bis ihm von hinten ein Gegenspieler störte. In der Rückwärtsbewegung bot er mehrmals nur einen Begleitservice an (u.a. gegen Wood) anstatt zuzupacken. Nach der Pause auffälliger nach vorne, aber unter Druck mit wenig Ballkontrolle. Eine gute Kontermöglichkeit vergab er durch einen schwachen Pass. Acht Minuten vor dem Ende wurde er von Strobl abgelöst. Note 4,0.

Patrick Herrmann: Ließ sich gleich im ersten Duell sehr einfach von Mavraj abdrängen. Kurz darauf mit einem guten öffnenden Pass auf Wendt, aber auch einer Menge Unzulänglichkeiten. Im Zweikampf fehlte es an Stabilität, am Ball gelang ihm wenig. Bezeichnend ein ›No-Look-Fehlpass‹ in Höhe der Mittellinie. Kurz vor der Pause verdaddelte er eine Kontermöglichkeit durch den misslungenen Versuch eines Seitenwechsels. Richtig stark der Antritt vor der ersten Elfmetersituation, als er sich den Ball beherzt zweimal vorlegte und mutig in den Strafraum lief. So provozierte er das ungestüme Einsteigen von Mavraj. Auch am zweiten Tor war Herrmann beteiligt, als er beim ›Flippern‹ im Hamburger Strafraum den Überblick behielt und auf Raffael ablegte. Danach noch bei dem einen oder anderen Konteransatz dabei, der nicht vollendet wurde. Note 4,0.

Jonas Hofmann: Auf der linken Seite aufgeboten, fand Hofmann zunächst gar nicht ins Spiel. Seine Laufwege in der Defensive wirkten nicht abgestimmt, nach vorne agierte er sehr fahrig. Ihm unterliefen mehrere leichte Ballverluste, in einer Situation lief er einen langen Ball nur halbherzig an, so dass ein Gegenspieler dazwischen ging. In direkten Duellen augenfällig zaghaft. Nach einer gelungenen Kopfballverlängerung von Jantschke folgte Hofmanns schwache Hereingabe von der rechten Seite. Mit einem missratenen Rückpass ermöglichte er eine Schusschance für Müller, kurz vor der Pause bediente er erneut einen Hamburger mit einem unkontrollierten Pass an den eigenen Strafraum. Im zweiten Durchgang bei einem überfallartigen Konter zwar nicht optimal von Vestergaard angespielt, doch mit einem ganz schwachen Abspiel, als er mehrere gute Optionen hatte. Auch der nächste Konter scheiterte an einer unpräzisen Fortsetzung von Hofmann. Wach war er bei der Elfmetersituation, als er die Berührung von Ostrzolek dankbar ausnutzte. Acht Minuten vor seiner Auswechslung verpasste er vorne den Moment für ein Abspiel und schoss dann den eigenen Mann an - aus dem Abpraller resultierte ein HSV-Konter mit einer Chance für Hunt. Note 4,5.

Raffael: Man merkte dem Brasilianer bei seinem Startelfcomeback an, dass noch einiges zur Bestform fehlt. Das frühe Attackieren der Hamburger schmeckte ihm überhaupt nicht, er konnte sich in der ersten halben Stunde unter Bedrängnis kaum einmal durchsetzen. In der Phase nach dem 1:0 war Raffael dann sehr präsent. Mit einer beherzten Grätsche hielt er den Ball vor dem Angriff zum zweiten Elfmeter in der gegnerischen Hälfte, dann legte er im Strafraum für Stindl auf. Den Strafstoß verwandelte er mit vollem Risiko in den Winkel. Mit einem Hackenzuspiel initiierte er einen Konter. Nach einem schönen Dribbling hatte er freie Bahn, verzog jedoch dermaßen, dass der Ball im Seitenaus landete. Fünf Minuten vor Schluss räumte er das Feld für Hahn. Note 3,5.

Lars Stindl: Tat sich vor der Pause genauso schwer wie die Kollegen, ein vernünftiges Angriffsspiel aufzuziehen. Nach Doppelpass mit Dahoud hatte er mit seinem nicht harten, aber dennoch tückischen Flachschuss die erste Tormöglichkeit. Kurz vor der Pause wurde sein Kullerball nach Kramer-Vorarbeit von Papadopoulos ans Außennetz geklärt. Übernahm beim ersten Elfmeter die Verantwortung und verwandelte ungeachtet seines Fehlschusses gegen Adler in der Liga souverän. Hatte das 2:0 auf dem Fuß, als er am stark reagierenden Adler scheiterte, doch der Rebound führte zum zweiten Elfmeter. In der verbleibenden Spielzeit bei mehreren Konteransätzen beteiligt, ohne dass die Angriffe abgerundet werden konnten. Note 2,5.

Fabian Johnson: Ersetzte Hofmann eine Viertelstunde vor Schluss. Der US-Nationalspieler beteiligte sich zwar an einigen Kontern, kam aber nicht wirklich zum Zuge. Das lag auch daran, dass er zweimal von Sakai abgelaufen wurde. Ohne Note.

Tobias Strobl: Kam in den letzten zehn Minuten für Dahoud, um die Zentrale zu verdichten. Strobl unterstützte Christensen bei der Klärungsaktion gegen Hunt. Ohne Note.

André Hahn: Löste Raffael in den letzten fünf Minuten ab. In der Nachspielzeit mit einem harmlosen Schuss auf Adler, der hieraus mit dem schnellen langen Abschlag den Anschlusstreffer vorbereitete. Ohne Note.

Wieder ein Nackenschlag

Eine desillusionierende Bodenlandung

Es war ein bitterer Abend im Borussia-Park. Zum zweiten Mal innerhalb weniger Wochen mussten die Borussen einen Pokaltraum begraben. Diesmal setzte es…
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Halbfinale: Borussia Mönchengladbach - Eintracht Frankfurt

Aus in der Elfer-Lotterie

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Pokalhalbfinale gegen Frankfurt

»In solchen Spielen ist immer alles möglich«

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Einzelkritik: Hamburger SV - Borussia Mönchengladbach 1:2 (0:0)

Am Anschlag ins Halbfinale

Borussia Mönchengladbach wurde vom Hamburger SV beinahe aus der Bahn und damit dem Pokal geworfen. Doch nach einer schwachen ersten Halbzeit…
Redaktion TORfabrik.de | 02.03.2017 - 21:08
Im Halbfinale gegen Eintracht Frankfurt

»Heute zählte nur das Weiterkommen«

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Pokal-Viertelfinale: Hamburger SV - Borussia Mönchengladbach

Halbfinale! 2:1-Sieg in Hamburg

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»Bei Erfolg spielt Müdigkeit keine Rolle«

Noch zwei Siege bis zum Pokalfinale in Berlin. Den ersten Schritt dahin will Borussia Mönchengladbach am Mittwoch (18.30 Uhr) im Viertelfinalspiel…
von Marc Basten und Nadine Basten | 28.02.2017 - 20:12
Einzelkritik: SpVgg Greuther Fürth - Borussia Mönchengladbach 0:2

Den Job erledigt

Im Viertelfinale des DFB-Pokals muss Borussia Mönchengladbach am 1. März 2017 auswärts beim Hamburger SV antreten. Zuvor blicken wir in der…
Redaktion TORfabrik.de | 09.02.2017 - 06:15
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