Profis - Pokalberichte Saison 2015 / 2016

Einzelkritik: Borussia Mönchengladbach - Werder Bremen 3:4 (1:0)

Clever geht anders

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Probleme für Xhaka mit Gebre Selassie (Foto: Norbert Jansen / Fohlenfoto)

Probleme für Xhaka mit Gebre Selassie (Foto: Norbert Jansen / Fohlenfoto)

Borussia Mönchengladbach scheitert nach einem abenteuerlichen Pokalspiel gegen Werder Bremen. Das 3:4 war ein Spektakel, aber nicht nur wegen des ausgebliebenen Happyends nicht sonderlich clever von Schubert und seinen Mannen. Wirklich enttäuscht hat niemand, doch im Kollektiv stimmte es nicht.

Yann Sommer: Hielt in der Anfangsphase mit starker Parade gegen Pizarro und beim Rebound von Gebre Selassie die Null. Nach der Pause beim Ausgleichstreffer ohne Chance. Beim Freistoß zum 1:2 wurde er überrascht. Er kam zwar noch rechtzeitig hin, konnte jedoch nicht mehr kontrolliert abwehren. Er hätte die Mauer etwas mehr nach links beordern müssen. Richtig unglücklich sah er beim 2:3 aus, als er Pizarros Schuss aus sieben Metern durch die Beine flippern ließ. Beim entscheidenden vierten Treffer machtlos. Darüber hinaus solide, auch als mitspielender Torwart. Note 4,0.

Julian Korb: Nachdem er zuletzt vorgeschoben im Mittelfeld agierte, spielte er diesmal wieder als Rechtsverteidiger in der gewohnten Viererabwehrkette. Auf dem Weg nach vorne erneut aktiv und mit ein paar guten Ansätzen im Kombinationsspiel. Problematischer war die Defensive, wo er ein paar Mal nicht schnell genug in die Ordnung fand. Mitbeteiligt beim 1:1, als er sich bei der langen Hereingabe verschätzte und Pizarro nicht nachdrücklich genug am Zuspiel in den Rückraum hinderte. Zudem leitete sein Ballverlust nach einem unnötigen Dribbling den vierten Bremer Treffer ein. Note 4,0.

Andreas Christensen: Über weite Strecken eine absolute Topleistung des Dänen. Herausragend sein Stellungsspiel, wodurch er viele Bälle abfing oder im richtigen Moment im Zweikampf zupacken konnte. Stark in den Luftduellen. Auffällig seine flüssige und selbstverständliche Ballverarbeitung – außergewöhnlich für einen Innenverteidiger. Mehrfach erntete Christensen zurecht Szenenapplaus für seine Aktionen. Bei zwei Gegentoren war er involviert: Beim 2:3 wurde er von der flachen Hereingabe auf dem falschen Fuß erwischt, reagierte noch richtig schnell, doch es fehlten wenige Zentimeter, um Pizarro die Annahme unmöglich zu machen. Beim 2:4 rückte er nach Korbs Fauxpas zunächst auf den ballführenden Grillitsch und öffnete damit Ujah rechts den Raum. Als der angespielt wurde, hetzte Christensen noch rechtzeitig hin, wurde jedoch von Ujahs Körpertäuschung ausmanövriert. Note 2,5.

Håvard Nordtveit: Wurde gleich zu Beginn bei der ersten Pizarro-Chance überrascht und reagierte zu spät. Danach wachsamer und im Verbund mit Christensen Herr der Lage. Wenn er im Spiel nach vorne das Risiko mied, kamen seine Pässe an. Versuche, lang zu spielen, versandeten. Als er sich einmal beherzt über die Mittellinie traute, blieb er hängen. Unmittelbar darauf schlug er den Ball unkontrolliert ins Mittelfeld. Nach der Pause mit einigen zügigen Pässen beim schnellen Aufbauspiel. Beim vierten Bremer Treffer war er zu zögerlich, hier hätte er Christensen helfen können bzw. müssen. Sein Freistoß in der Nachspielzeit wäre wohl weit vorbei gegangen, doch da er abgefälscht wurde, kam Nordtveit noch zu einer indirekten Torbeteiligung. Note 3,5.

Oscar Wendt: Bei Borussias Dauerbrenner wurde der Substanzverlust besonders deutlich. Es fehlte ihm an Spritzigkeit, was sich beim verlorenen Kopfallduell vor der ersten Pizarro-Chance und seinem verhaltenen Eingreifen beim Rebound von Gebre Selassie zeigte. Wendt hatte große Probleme mit der Dynamik von Öztunali, der sich mehrfach durchsetzte und von Wendt auch bei der Vorbereitung des 2:3 nicht gebremst werden konnte. Der Schwede legte öfter – vor allem nach der Pause – den Vorwärtsgang ein und zeigte einige gute Ansätze im Kombinationsspiel. Letztlich fehlte es ihm an den nötigen ‚Körnern‘. Note 3,5.

Mo Dahoud: Hatte seine beste Szene, als er sich bei der Vorbereitung des 1:0 erst gegen Fritz behauptete und dann klug in den Lauf von Hazard spielte. Dazu gelangen ihm im Kombinationsspiel ein paar gute Pässe. Im defensiven Umschaltspiel suchte er deutlich den Körperkontakt, was er sonst eher selten macht. Er war zwar öfter dran, foulte dabei verhältnismäßig oft (6x). Leider führte sein Einsteigen zum Freistoß, der das 1:2 einbrachte. Er lief wie gewohnt bis an die Grenze des Machbaren und wurde nach 63 Minuten gegen Hrgota ausgetauscht. Note 4,0.

Granit Xhaka: Der leere Akku bereitete dem Kapitän größere Schwierigkeiten als die Bremer Gegenspieler. Xhaka musste sichtlich beißen und wirkte einige Male sehr schwerfällig. Als einige Pässe verpufften, drehte er resigniert ab. Beim Freistoß zum 1:2 war er bei Vestergaard, doch nach dem Schuss aufs kurze Eck blieb Xhaka überrascht stehen und Vestergaard konnte dem Ball ungestört über die Linie drücken. Im ersten Durchgang spielte er den Pass zur Raffael-Chance, in den wilden ‚Sturm-und-Drang-Phasen‘ nach der Pause bekam er die zweite Luft und leitete einige Angriffe gut mit ein. Unter anderem gelang ihm ein präziser Pass zu einer Hazard-Chance. Mit seinem überhastet ausgeführten Freistoß im Mittelfeld leitete er das 2:3 ein - das war eine Schlüsselszene der Partie. Note 4,0.

Thorgan Hazard: Als einzig ausgeruhter Akteur in der Startelf war der Belgier auffällig aktiv. Er wollte offensichtlich die Gelegenheit nutzen, sich zu zeigen. Und das gelang. Richtig stark sein Assist zum 1:0 auf Stindl, als er unter Bedrängnis blitzschnell passte. Nach der Pause hätte Hazard zum Pokalhelden werden können, vielleicht müssen. Er hatte großes Pech bei seinem Schuss an den Innenpfosten, dann schoss er aus der Drehung haarscharf vorbei und bei seiner nächsten Großchance bekam er den Ball nicht durch die Hosenträger des Bremer Keepers. In der Rückwärtsbewegung noch nicht ideal, aber deutlich griffiger als zuletzt. Mit etwas mehr Ruhe im Abschluss und besseren Standards (zu flach) hat er sich weitere Bewährungschancen verdient. Note 3,0.

Fabian Johnson: Wurde zuletzt schmerzlich vermisst und unterstrich in der ersten Halbzeit mehrfach durch unspektakuläre, aber eminent wertvolle Ballgewinne seine Wichtigkeit. Nach vorne mit zwei, drei guten Antritten. Einer erinnerte an das Bayern-Spiel, doch Johnson bekam den Ball diesmal nicht unter Kontrolle. Nach der Pause immer auf dem Weg mit nach vorne. In der Schlussphase mit einer starken Aktion im Strafraum, als er letztlich den richtigen Moment für den Abschluss verpasste und hängenblieb. Note 3,0.

Raffael: Hatte die erste Chance der Borussia, als er aus der eigenen Hälfte startete, jedoch mit einem zu schwachen Schlenzer an Wiedwald scheiterte. Beim Führungstreffer ließ er den Ball durch eine bewusste Körpertäuschung für Dahoud durch. Kurz vor dem Seitenwechsel noch mit einem Schuss am langen Pfosten vorbei. Nach der Pause drehte Raffael richtig auf und machte ein ganz starkes Spiel. Unzählige Male trat er aus der Tiefe an und trieb den Ball nach vorne. Mit einer solchen Aktion bereitete er den Pfostenschuss von Hazard vor. Und auch seinem Assist zum Ausgleichstreffer ging eine tolle Balleroberung inklusive des Abschüttelns des Gegenspielers voraus. Bis in die Schlussminuten hinein sehr agil. Note 2,0.

Lars Stindl: Ließ sich zu Beginn sehr oft ganz weit zurückfallen, um sich den Ball zu holen. Bei einem solchen Vorhaben unterlief ihm ein Fehlpass in der eigenen Hälfte, aus der die große Chance für Clemens Fritz resultierte. Vorne ist Stindl definitiv besser aufgehoben, wie sein trockener und humorloser Abschluss zum 1:0 zeigte. Ansonsten ackerte und rackerte er wie gewohnt, nach Dahouds Auswechslung verstärkt im Mittelfeld. Gegen die sperrigen Bremer war das nicht einfach, doch Stindl hielt dagegen. Note 3,5.

Branimir Hrgota: Der (trotz aller Warnungen) fast schon vergessene Hrgota kam in der 63. Minute für Dahoud. Der Schwede hatte eine erste gute Chance, als er den Ball erst stark mitnahm und ihn sich dann einen Tick zu weit vorlegte. Bewies danach zweimal seine Knipserqualitäten. Das 2:2 war ein präziser Schuss, beim 3:4 staubte er in wachsamer Stürmermanier ab. Ohne Note.

Nico Elvedi: Wurde in der 88. Minute eingewechselt. In Erinnerung geblieben ist eine Aktion an der rechten Außenlinie, als er den Ball nach draußen rutschen ließ. Ohne Note.

Josip Drmić: Zwei Minuten plus Nachspielzeit. Ein Torschuss und ein Foul. Ohne Note.

Achtelfinale: Borussia Mönchengladbach - Werder Bremen

3:4 - Borussia fliegt aus dem Pokal

Created by von Marc Basten
Pokalfight in Gladbach Foto: Norbert Jansen / Fohlenfoto)

Pokalfight in Gladbach Foto: Norbert Jansen / Fohlenfoto)

In einem teilweise vogelwilden Pokalspiel unterlag Borussia Mönchengladbach am Dienstagabend Werder Bremen mit 3:4 (1:0). Die Fohlenelf ließ sich auf eine Schlacht mit offenem Visier ein und verlor.

Im Achtelfinale des DFB-Pokals musste André Schubert auf Ibrahima Traoré (muskuläre Probleme) verzichten, dazu wird Tony Jantschke (Teilriss des vorderen Kreuzbandes und Schädigung des Innenmeniskus im linken Knie) mindestens drei Monate fehlen. Dagegen stand Fabian Johnson wieder in der Startelf, wo sich auch Thorgan Hazard wiederfand.

Die Partie, die aufgrund des Verkehrschaos um das Stadion herum mit einer Viertelstunde Verspätung begann, brauchte keine lange Anlaufzeit. Es ging von Beginn an munter hin und her, da sich der Gast aus Bremen keinesfalls versteckte. Im Gegenteil: Die ersten Chancen gehörten den Norddeutschen.

Yann Sommer rettete erst mit starker Parade gegen einen Schuss von Altmeister Pizarro und auch beim Rebound von Gebre Selassie war Borussias Schlussmann auf dem Posten (10.).

Alsdann unterlief Stindl ein Ballverlust in Aufbau, in dessen Folge Clemens Fritz haarscharf flach am Tor vorbeischoss - Sommer wäre machtlos gewesen (11.).

Bremen war frech und versuchte es teilweise mit Pressing, was aber nicht so ganz funktionierte. In der 14. Minute lief Raffael - er war aus der eigenen Hälfte gestartet - nach einem Xhaka-Pass den aufgerückten Bremern auf und davon. Der Brasilianer wollte Werders Keeper Wiedwald mit einem Heber überwinden, doch an dessen Brust verhungerte der Ball.

In der Folgezeit hatte Borussia mehr vom Spiel, ohne jedoch richtig zwingend zu werden. Das änderte sich in der 32. Minute, als es eine sehenswerte Tiki-Taka-Kombination über Dahoud und Hazard gab, die Stindl mit einem trockenen Flachschuss ins Eck vollendete.

Nach dem Führungstreffer wirkte Borussias Kombinationsspiel gefestigter, allerdings versteckte sich Bremen weiterhin nicht. So mussten die Gladbacher jederzeit höllisch aufpassen.

Daran änderte sich auch nach dem Seitenwechsel nichts. Denn Werder suchte den Weg nach vorne und kam in der 52. Minute zum Ausgleich. Nach einem weiten Ball in den Strafraum konnte Korb nicht endgültig klären, Pizarro spielte zurück zum aufgerückten Sternberg, der Sommer mit einem Flachschuss ins lange Eck überwand.

Die Borussen antworteten mit wütenden Angriffen und wären fast erfolgreich gewesen. Raffael spielte einen Steckpass auf Hazard, der von halbrechts in den Strafraum lief. Der Flachschuss des Belgiers klatschte an den Innenpfosten und von dort zurück ins Feld (57.).

Im Gegenzug gab es einen - umstrittenen - Freistoß für Werder auf der linken Gladbacher Seite. Anstatt eine Flanke zu schlagen, zog Grillitsch den Ball aufs kurze Eck. Sommer konnte zwar noch retten, doch Vestergaard drückte den Rebound aus kurzer Distanz über die Linie (58.).

Das war bitter für die Borussen, die weiter anrannten. Sie kamen dabei zu Chancen, doch Hazard (59., 65.) sowie der eingewechselte Hrgota (72.) scheiterten. Derweil hatte Bremen gegen sehr offen stehende Gladbacher mehrere gute Kontergelegenheiten. Dennoch durften die Borussen kurz darauf über den Ausgleich jubeln. Nach starker Balleroberung setzte sich Raffael durch und passte auf Hrgota, der zum 2:2 ins Eck traf (73.).

Doch die Freude über den Ausgleich währte keine zwei Minuten. Xhaka verdaddelte im Mittelfeld einen Freistoß, Bremen griff über Borussias linke Seite ungehindert an und schließlich verwertete ›Opa‹ Pizarro die flache Hereingabe vom Elfmeterpunkt - durch die Hosenträger von Sommer (75.).

Noch immer waren fünfzehn Minuten zu spielen, allerdings rannten die Gladbacher nun naiv blindlings nach vorne. Ein Ballverlust von Korb hatte zur Folge, dass die Borussen völlig blank standen und Ujah ohne größere Mühe das 2:4 markieren konnte (78.).

Zwar versuchten es die Fohlen nach diesem Doppelschlag mit großer Moral weiter, doch Johnson und der eingewechselte Drmić scheiterten an Wiedwald. In der Nachspielzeit wurde ein Freistoß von Nordtveit abgefälscht, Hrgota staubte zum 3:4 ab. Doch der Treffer kam zu spät - Borussia fliegt nach einem teilweise chaotischen Spiel aus dem DFB-Pokal.

Kurzstatistik zum Spiel:

Borussia Mönchengladbach: Sommer - Korb (87. Elvedi), Christensen, Nordtveit, Wendt - Xhaka, Dahoud (63. Hrgota) - Hazard (87. Drmić), Johnson - Raffael, Stindl

weiter im Kader: Sippel (ETW), Brouwers, Drmić, M. Schulz, Sow, Elvedi

Werder Bremen: Wiedwald - Gebre Selassie, Lukimya, Vestergaard, Sternberg - Bargfrede - Fritz (54. Garcia Lopes), Öztunali - Grillitsch (87. Garcia) - Pizarro, Ujah

Tore: 1:0 Stindl (32.), 1:1 Sternberg (52.), 1:2 Vestergaard (58.), 2:2 Hrgota (73.), 2:3 Pizarro (75.), 2:4 Ujah (78.), 3:4 Hrgota (90. +2)

Gelbe Karten: Dahoud, Stindl - Garcia Lopes

Schiedsrichter: Günter Perl (Pullach)

Zuschauer: 53.106

Pokalspiel gegen Werder - Kreuzbandriss bei Jantschke?

»Weiterkommen hat allerhöchste Priorität«

Created by von Marc Basten und Nadine Basten
Borussia hofft noch auf Fabian Johnson (Foto: Team2 Sportphoto)

Endlich wieder ein Heimspiel im DFB-Pokal. Borussia Mönchengladbach trifft am Dienstagabend zu früher Stunde (19 Uhr!) auf Ligakonkurrent Werder Bremen. Die Fohlenelf will mit aller Macht in die nächste Runde.

Es bleibt dabei: Zeit zum Durchatmen haben die Gladbacher Borussen nicht. »Es kommt Schlag auf Schlag momentan«, sagte Trainer André Schubert auf der Pressekonferenz am Montag vor dem Pokalspiel gegen Bremen. »Jetzt haben wir noch zwei Spiele, die müssen wir durchziehen, danach ist Pause. Dann können sich alle erholen, aber morgen wollen wir nochmal alles raushauen«.

Dass die Mannschaft derzeit auf dem Zahnfleisch daherkommt, war in der zweiten Halbzeit in Manchester und am Samstag in Leverkusen überdeutlich. »Es braucht Konzentration, Überwindungskraft und Willensstärke«, so Schubert. »Das, was uns in den letzten Wochen ausgemacht hat. Es ist nicht immer einfach. Wir haben über viele Wochen auf einem sehr hohen Niveau gespielt. Es ist auch eine Sache des Kopfes«.

Zuletzt trugen die Erfolgserlebnisse die Spieler durch die anstrengenden Partien, doch nun kommen zu den müden Beinen auch noch die psychischen Nachwirkungen der Klatsche von Leverkusen. Wobei hier der enge Terminplan zum Vorteil werden könnte: Großartig Zeit, in Selbstzweifel zu verfallen, hat niemand. »Wichtig ist, Spielfreude mitzubringen, Spaß an der Aufgabe zu haben. Wir werden mit Sicherheit von unseren Fans gepusht werden«.

Im fast ausverkauften Borussia-Park sind die Vorzeichen klar. »Das Weiterkommen hat allerhöchste Priorität«, erklärte Schubert. »Nachdem wir am Millerntor und auf Schalke gewonnen haben, wollen wir im Heimspiel Bremen schlagen, um im DFB-Pokal zu überwintern. Das wäre eine super Geschichte für uns«.

Dass es gegen Werder ein Spaziergang wird, davon geht niemand aus. Obwohl die Norddeutschen in der Liga kriseln, sind sie durchaus zu beachten. Da müssen nicht einmal die ›eigenen Gesetze‹ des Pokals angeführt werden. »Werder ist sehr unangenehm zu bespielen«, warnt Schubert. »Sie kommen aus einer guten Kompaktheit und sind bei Standards gefährlich. Sie verfügen über einige ziemlich große und kopfballstarke Spieler, da müssen wir sehr aufmerksam sein«.

Große Alternativen in seinem so stark beanspruchten Kader hat Schubert nicht. Im Gegenteil - mit Tony Jantschke fällt ein weiterer Spieler aus. »Tony ist im Spiel in Leverkusen im Kopfballduell mit Kießling unglücklich aufgekommen«, erklärte Schubert. Dabei zog er sich eine Verletzung am linken Knie zu und es besteht der Verdacht auf Kreuzbandriss. Genaueres soll eine Arthroskopie am Dienstag ergeben. »Es gibt eine Hülle um das Kreuzband herum, die sehr stabil und nicht kaputt ist. Es muss jetzt abgeklärt werden, ob es ein Kreuzbandriss ist, oder wie intensiv und schwer der ist. Auf jeden Fall fällt Tony leider erstmal aus«.

Auch Ibrahima Traoré, der in Leverkusen sein (möglicherweise verfrühtes) Comeback gegeben hat, wird nicht zur Verfügung stehen. Muskuläre Probleme bremsen ›Ibo‹ aus. »Es sieht eher nicht so gut aus, weil wir da kein Risiko eingehen wollen«, sagte Schubert. Hoffnung hat der Coach noch auf einen Einsatz von Fabian Johnson (Zehenverletzung). »Wir müssen gucken, ob es geht oder nicht«. Eine Entscheidung fällt möglicherweise erst am Dienstagmittag.

Das Eis, auf dem sich die Borussen personell bewegen, ist ziemlich dünn. »Dass wir das so hinbekommen haben, fast jeden dritten Tag solche Leistungen abzurufen, ist sensationell«, sagte Schubert. »Da muss ich der Mannschaft ein großes Kompliment machen. Das ist wirklich stark und zeugt von Willensstärke und Zusammenhalt«. Diese Komponenten werden auch in den letzten beiden Partien den Ausschlag geben müssen. Für große Veränderungen fehlt es an Zeit und Personal. »Natürlich überlegen wir immer, wo wir eine Möglichkeit haben, das zu kompensieren. Wir haben vieles in den letzten Wochen im Schweinsgalopp gemacht, viele taktische Veränderungen und Entwicklungen genommen, die eigentlich viel Basisarbeit und Training erfordern. Viele Gelegenheiten hatten wir nicht, trotzdem hat es die Mannschaft überragend umgesetzt«.

So soll es auch im Pokalfight gegen Werder sein, den die Borussen idealerweise innerhalb der regulären Spielzeit für sich entscheiden wollen. Ansonsten wird es nach hinten heraus ein grenzwertiger Kraftakt, der vielleicht auch im Elfmeterschießen enden könnte. Das hat Schubert übrigens nicht extra trainieren lassen. »Wir haben kaum Zeit, normales Training zu absolvieren. Deshalb haben wir uns bisher auch nicht um Elfmeter gekümmert«. Allerdings sei es ohnehin kaum möglich, für ein Elfmeterschießen zu üben. »Du kannst immer eine Technik trainieren, die ist aber bei den Jungs sehr gut ausgeprägt. Ansonsten geht es um die Stresssituation in so einem Spiel. Die lässt sich im Training nicht simulieren. Du kannst es versuchen, aber du wirst sie nie so haben, wie einem Pflichtspiel vor Millionen Zuschauern. Der Situation müssen sich die Jungs dann stellen«.

Einzelkritik: Schalke 04 - Borussia Mönchengladbach 0:2 (0:1)

Erst mau, dann schlau

Created by Redaktion TORfabrik.de
Di Santo und Korb (Foto: Norbert Jansen / Fohlenfoto)

Di Santo und Korb (Foto: Norbert Jansen / Fohlenfoto)

Borussia Mönchengladbach ließ in der Schalker Arena eine Halbzeit lang vieles vermissen. Doch dann besann man sich und ließ dem mauen ersten Durchgang eine schlaue zweite Hälfte folgen. Das reichte zu einem letztlich verdienten Erfolg im Pokal.

Yann Sommer: Hatte zwei kleinere Ausrutscher in der Arena. Einmal schoss er di Santo an und einmal rutschte er bei einem Abschlag im wahrsten Sinne des Wortes aus. Beides blieb ohne Folgen. Der Goalie war ohne Zweifel der wertvollste Borusse an diesem Abend. Er hielt drei 100%ige (zweimal gegen Huntelaar, einmal gegen di Santo) und ‚guckte‘ zudem den Huntelaar-Kopfball gegen den Pfosten. Einige präzise Abschläge komplettierten seine Leistung. Note 1,0.

Julian Korb: Konnte nicht an seine Gala-Vorstellung vom Sonntag anknüpfen. Er hatte in der Defensive Schwierigkeiten mit dem quirligen und ideenreichen Meyer, wobei ihm kein grober Fehler unterlief. Auffällig, dass er bei einigen hohen Bällen Kopfballsieger blieb. Im Offensivspiel um Anschluss bemüht, aber früh unter Druck gesetzt und dort mit einigen unklaren Aktionen. So als er unmittelbar vor der Trainerbank unter Bedrängnis ins Aus spielte. Nach dem Seitenwechsel schenkte er in einer Situation erst den Ball weg und spielte dann Foul. Kurz danach wurde Korb, leicht angeschlagen mit einem Pferdekuss, ausgewechselt. Note 3,5.

Andreas Christensen: Konnte ebenfalls nicht an die Qualität seiner letzten Auftritte anschließen. Er agierte diesmal nicht so souverän und hatte manche Wackler dabei. Schob sich einige Male sehr weit nach vorne, um entweder Huntelaar oder di Santo bei der Ballannahme zu stören, was jedoch nicht gelang und eilige Rückzugs-Läufe zur Folge hatte. Sein Aufbauspiel, am Sonntag noch herausragend, geriet auch mangels Anspielstationen mehrfach ins Stocken. Nach der Pause mit der Führung im Rücken hatte er mehr Platz und Ruhe beim Aufbau. In einer Situation schoss er jedoch einen Schalker an, der Ball ging ins Seitenaus. Defensiv hatte Christensen einige gute Szenen gegen den eingewechselten Sané. Note 3,5.

Tony Jantschke: Stand wie die gesamte Elf unter Druck und war defensiv mehr gefordert, als ihm lieb war. Schalke spielte mehrfach in die Schnittstellen, wo Jantschke einiges im letzten Moment wegblocken konnte. Allerdings vermochte er auch nicht alles abräumen, so dass Schalke zu mehreren guten Chancen kam. In den Luftduellen gegen Huntelaar und di Santo war Jantschke meist unterlegen. Als Korb rausging, übernahm er dessen Position auf der rechten Seite. Von dort startete er auch den folgenschweren Flankenlauf, als Hojbjerg ihn zu Fall brachte. Zum Glück ist die Verletzung nicht so schwer wie befürchtet. Biss sich durch und spielte die trotz hängender Schulter und Schmerzen zu Ende. Note 3,0.

Oscar Wendt: Defensiv sehr gefordert, Schalke kam sehr oft über Borussias linke Seite. Den einen oder anderen Gegenspieler musste er ziehen lassen. Dass die Seite im Verhältnis zum Sonntag teilweise sehr offen war, lag vermutlich auch daran, dass Johnson als Unterstützer zunächst fehlte. Wendt sah Gelb nach einem Allerweltsfoul. Nach der Pause, mit der Führung im Rücken und dem eingewechselten Johnson an seiner Seite, war es deutlich entspannter. Er schaltete sich sehr oft kombinierend nach vorne ein oder tankte sich auf eigene Faust durch. Das war das richtige Rezept – nicht hinten drin stehen, sondern das dritte Tor wollen, ohne dabei die Defensive zu vernachlässigen. Note 3,0.

Håvard Nordtveit: Stand für Dahoud in der Startelf und machte ein sehr ordentliches Spiel. Es war die beste Leistung des Norwegers seit langem. Er verteilte die Bälle mehr als ordentlich, spielte sachlich in der Gefahrenzone und kippte im Wechsel mit Xhaka zwischen die Innenverteidiger ab. Seine Fouls beging er diesmal in der Offensive, u.a. nach einer eleganten, aber gescheiterten Mitnahme-Idee im Strafraum. Positiv, dass er durchaus mit Mut nach vorne rückte, dabei überraschte er mit der einen oder anderen untypischen ›Vorbeischlängel-Aktion‹. Auch in der ›Abwicklungsphase‹ der Partie nicht nachlassend und immer um Anschluss nach vorne bemüht. Ein Distanzschuss flog über das Tor, trotzdem war es den Versuch wert. Note 2,5.

Granit Xhaka: Geriet zu Beginn mehrfach in die Zwickmühle, als er die Gegenspieler im Rücken nicht wahrnahm. Gleich dreimal ließ er sich überraschen und von hinten den Ball abnehmen. Das war schon arg fahrlässig und wurde nur durch Glück bzw. Schalker Einfältigkeit nicht bestraft. Andererseits war es im ersten Durchgang fast ausschließlich Xhaka, der für die Gladbacher Bälle eroberte, indem er den Gegner energisch stellte. Zudem war er wichtig als ›Anführer‹, weil er sich nichts gefallen ließ. Er warnte die mehrfach sehr unsauber zur Sache gehenden Schalker mit Worten und Gestik, einmal musste er von Sommer richtig ›abgekühlt‹ werden. Nach der Pause mit mehr Raum sehr souverän und die Grundordnung immer im Blick haltend. Wertvoll war der Kapitän erneut beim Kopfballspiel nach gegnerischen Standards. Note 3,0.

Ibrahima Traoré: Litt in der ersten Halbzeit unter dem lahmenden Umschaltspiel der Kollegen. Daher kam er kaum an oder in den gegnerischen Strafraum. Er versuchte es mit ein paar Einzelaktionen, u.a. einem Kabinettstückchen an der Seitenlinie. Die versandeten weitestgehend, auch weil ihm hier und da der Ball versprang. Profitierte davon, dass nach der Pause insgesamt deutlich mehr Zug drin war. Es gab Räume und Traoré mischte im Umschalt- und Konterspiel munter und aufgedreht mit. Gab den Assist zur Elfmetersituation, wobei sein Pass auf Stindl eigentlich etwas zu scharf geraten war. Beim Klasse-Konter kurz drauf touchierte sein Schuss noch den Pfosten. Wäre da das 0:3 gefallen, wäre es der Beginn einer absoluten Demontage der Schalker gewesen. In der restlichen Spielzeit war Traoré weiter der ›Faktor Highspeed‹ im Konterspiel. Note 2,5.

Thorgan Hazard: Dass so viele Schalker Angriffe über die linke Seite rollten, war ein Indiz für die angesprochenen Defensivdefizite des Belgiers. Wenngleich man ihm sicherlich erhöhte Bereitschaft anmerkte, sich in der Arbeit gegen den Ball zu verbessern. Offensiv gelang ihm, wie den Kollegen auch, vor der Pause kaum etwas. Sein verschenkter Freistoß unmittelbar vor dem Halbzeitpfiff war eigentlich unverzeihbar. Nach Wiederbeginn zentral unterwegs und mit einer deutlichen Leistungssteigerung. Fuhr den Konter zum Elfmeter, als er zunächst mit Ball lief und Traoré gut anspielte. Machte es beim Strafstoß besser als sein Bruder Eden tags zuvor, der im Pokal im Elfmeterschießen vergab. Wobei Thorgans Schuss auch nicht gut platziert war. Der Treffer gab ihm sichtlich Rückenwind, er wirbelte vorne und ging die Wege mit nach hinten. Spitzelte den Ball mit der Hacke knapp am Tor vorbei, zudem gab er noch einen guten Distanzschuss ab. Machte eine Viertelstunde vor Schluss entkräftet Platz für Dahoud. Note 3,0.

Lars Stindl: Wie schon am Sonntag Borussias bester Feldspieler. Zwar gab es auch von ihm in den ersten 40 Minuten allenfalls Bruchstücke, doch dann war er zur Stelle. Reagierte schnell auf Matips Ausrutscher und entwickelte dann eine herausragende Zielstrebigkeit. Muteten die ersten zwei Schritte vielleicht noch etwas schwerfällig an, konnte er Tempo aufnehmen, bewies Standfestigkeit bei der Mördergrätsche von Kolasinac mit offener Sohle und schloss konzentriert und eiskalt ab. In der zweiten Halbzeit bei fast allen Angriffen involviert. Ganz stark, wie er Bälle behauptete und immer mit Übersicht und Vernunft abspielte. Holte den Elfmeter heraus, indem er den eigentlich nicht zu verarbeitenden Ball mit der Fußspitze ›heiß‹ machte und das ungestüme Einsteigen des Keepers nutzte. Schlau auch, wie er ein gewolltes Foul an der Seitenlinie rausholte, als er sich ›alleine‹ fühlte. Sein Laufpensum war wieder überragend. Note 2,0.

Josip Drmić: Der Schweizer musste lange auf seine erste Chance unter André Schubert warten. Sein Pech, dass er keinen bleibenden Eindruck hinterlassen konnte. Das gesamte Offensivspiel war im ersten Durchgang schwach wie nie unter Schubert und ausgerechnet da sollte sich Drmić in Szene setzen. Dem Ex-Leverkusener fehlte die Bindung, zudem gab es Missverständnisse bei den Laufwegen mit den Kollegen. Und bei den wenigen vielversprechenden Ansätzen wirkte er letztlich unglücklich, weil er entweder ungenau spielte, wegrutschte, technische Fehler machte oder sich ziemlich simpel abkochen ließ. Zur Halbzeit wurde er ausgewechselt. Dennoch sollte man nicht den Stab über Drmić brechen. Ohne Spielpraxis und mit nur wenig brauchbaren Bällen war es schwierig. Note 4,5.

Fabian Johnson: Ein ganz wichtiger Schachzug von Schubert, den US-Amerikaner zur Pause einzuwechseln. Mit ihm war die linke Seite sofort dicht, er presste, was das Zeug hielt, ackerte und rackerte. Mit vielen Störaktionen unterband er Schalker Kombinationen und mit zahlreichen ›Steals‹ eröffnete er die eigenen Angriffe. Ging nicht auf die Provokationen der Schalker ein und blieb cool. Bei den eigenen Konterangriffen immer auf der Höhe. Spielte gut auf Stindl und rannte in einer Situation rasendschnell mit Ball über die rechte Seite. Note 2,0.

Álvaro Dominguez: Rückte für die letzte halbe Stunde ins Team und übernahm Jantschkes Position in der Innenverteidigung. Brachte gegen die Schalker Stürmer etwas mehr ›Body‹ ins Abwehrzentrum und ließ nichts anbrennen. Als das Spiel immer mehr abgewickelt wurde, ließ er gut den Ball laufen und holte sich so noch etwas Praxis nach seiner Verletzungspause. Ohne Note.

Mo Dahoud: Kam in der letzten Viertelstunde für Hazard und übernahm dessen zentrale Position. Sorgte mit schlauen Aktionen für Ballbesitz und Sicherheit, ließ sich einmal geschickt ›taktisch‹ foulen. Die Selbstverständlichkeit seines Auftretens ist bemerkenswert, seine Technik ohnehin. Allerdings ließen die geschlagenen Schalker Dahoud auch weitestgehend in Ruhe. Ohne Note.

Jantschke: Schwere Kapsel-Bänderdehnung im Schultereckgelenk

»Nach hinten heraus verdient«

Created by von Marc Basten und Jan van Leeuwen
Am Ende verdiente Sieger (Foto: Norbert Jansen / Fohlenfoto)

Am Ende verdiente Sieger (Foto: Norbert Jansen / Fohlenfoto)

Über 40 Minuten sah es in der Schalker Arena nicht danach aus, als ob Borussia Mönchengladbach und die Fans am Ende über den Einzug ins Achtelfinale würden jubeln können. Doch Borussia zeigte Stärke.

Es war wohl die schwächste Halbzeit, die Borussia Mönchengladbach auf den Rasen brachte, seitdem André Schubert die Verantwortung trägt. Und da Schalkes Trainer Breitenreiter anschließend von der besten Halbzeit unter seiner Amtszeit sprach, ergab sich ein klares Bild in der Gelsenkirchener Arena: »Schalke war uns in der ersten Halbzeit in allen Belangen überlegen«, konstatierte André Schubert.

Nach einer noch relativ vernünftigen Anfangsphase mit etwas ‚Pseudo-Ballbesitz‘ entglitt den Borussen in der Folgezeit immer mehr die Kontrolle. »Das hat keinen Spaß gemacht im ersten Durchgang«, meinte Yann Sommer. »Wir waren nicht aggressiv, haben keine Zweikämpfe und keine zweiten Bälle gewonnen. Als Mannschaft haben wir das vieles falsch gemacht«.

»Wir haben weder den Spielaufbau hinbekommen, noch haben wir vorne gutes Pressing gespielt«, monierte Schubert. »Was wir gut gemacht haben ist, dass wir in der Defensive um jeden Ball gekämpft haben. Trotzdem hat Schalke einige sehr, sehr gute Tormöglichkeiten. Wir hatten sehr viel Glück und einen überragenden Torwart«.

Yann Sommer hielt sein Team mehrfach mit Glanzparaden im Spiel. Eine neue Erfahrung für den Goalie, derart unter Beschuss zu stehen. »So viele Bälle aufs Tor zu bekommen, bin ich nicht gewohnt«.

Derweil galt für die Schalker die alte Fußballweisheit, wenn du vorne die Dinger nicht machst … Matip rutschte fünf Minuten vor der Pause aus, Stindl profitierte und netzte eiskalt ein. »Das war ein Tor aus dem Nichts«, lautete Schuberts korrekte Interpretation.

Gleichwohl spielte die Pausenführung den Gladbachern in die Karten. Während die Schalker haderten, hatten die Borussen Lunte gerochen. Und André Schubert fand offenbar die richtige Ansprache. »Wir haben über einige Dinge gesprochen«, so der Coach. »Über den Aufbau, das Pressing und das Umschaltverhalten. All die Dinge haben wir in der zweiten Halbzeit wieder deutlich besser gemacht. Nach hinten heraus war der Sieg verdient«.

Zudem lag Schubert richtig mit dem Wechsel, den er zur Pause vollzog. Josip Drmic, fast ohne Bindung zum Spiel, ersetzte er durch Fabian Johnson. Mit dem Effekt, dass mit dem US-Amerikaner Präsenz auf die linke Seite kam, während der bis dahin dort eher blasse Hazard in die zentrale Position durfte – und dort richtiggehend aufblühte.

Mit seinem verwandelten Elfmeter nach knapp zehn Minuten sorgte der Belgier für eine Vorentscheidung. Zu dieser Phase war Borussia bereits das bessere Team, woran sich im weiteren Verlauf nichts mehr ändern sollte. Die Schalker hatten den Glauben aufgegeben, die Gladbacher schwammen auf dem Oberwasser relativ locker ins Ziel.

Allerdings wollten sich nicht alle in Blau-Weiß mit der unvermeidlichen Niederlage abfinden. Kolasinac, Goretzka und vor allem der eingewechselte Hjöbjerg hatten einige dreckige Aktionen im Repertoire. Besonders fatal war Hjöbjergs Einteigen gegen Tony Jantschke. »Er spielt minimal den Ball und haut mich weg«, schilderte Jantschke die Situation, bei der die Bayern-Leihgabe Gelb sah und Jantschke sich die Schulter lädierte. »Es fühlt sich nicht gut an«, sagte Jantschke.

»Es war ein böses Foul, aber nicht zu vergleichen mit Sonntag«, spielte Jantschke auf den Tritt gegen André Hahn an. »Ich möchte ihm auf keinen Fall etwas unterstellen«. Dennoch war der Einsatz des Schalkers völlig überzogen.

Das empfand auch Max Eberl so, der davon ausgeht, auch den zweiten Sieg gegen Schalke teuer bezahlen zu müssen. »Ich empfinde keine große Genugtuung, denn möglicherweise wird Tony monatelang ausfallen«, ärgerte sich der Sportdirektor.

Zum Glück konnte Borussia am Donnerstag Entwarnung geben [<link http: torfabrik.de kurzpass news datum schwere-kapsel-baenderdehnung.html external-link-new-window externen link in neuem>siehe Kurzpass]. Nach eingehender Untersuchung wurde bei Jantschke eine schwere Kapsel-Bänderdehnung im rechten Schultereckgelenk diagnostiziert. Zum Glück ist nichts gerissen oder gebrochen. Ausfallen wird Jantschke allerdings - mindestens für das Auswärtsspiel in Berlin am Samstag.

Beeindruckend waren am Mittwochabend in der Arena die ‚André-Hahn-Gesänge‘ während der Partie und vor allem nach Schlusspfiff, als Mannschaft und Fans gemeinsam den Namen des Kollegen skandierten. Das war großartig. Im Gegensatz zu einem Teil des Schalker Anhangs, der sich mit einem höhnischen ‚Wo ist André Hahn?‘-Gesang mal wieder auf seinem Niveau präsentierte.

Aufregen muss man sich darüber nicht – zwei Siege innerhalb von drei Tagen sind ein klares Statement.

Achtelfinale: Borussia Mönchengladbach - Werder Bremen

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Durch eine gewaltige Tempo- und Leistungssteigerung nach der Pause setzte sich Borussia Mönchengladbach souverän beim FC St. Pauli durch. Doch nicht…
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