Tobias Sippel: Auf Anregung von Yann Sommer wurde dem Ex-Lauterer der zweite Saisoneinsatz ermöglicht. Wie schon bei seiner Premiere gegen Wolfsburg blieb er ohne Gegentor. Ernsthaft geprüft wurde der 28-Jährige von den Darmstädtern nicht. Zwei, drei hohe Bälle pflückte er sicher, in der zweiten Halbzeit kam er nach einer Freistoßhereingabe in der Luft gegen Niemeyer zu spät. Note 3,0.
Nico Elvedi: Ein unaufgeregtes Spiel des jungen Schweizers. Kleinere Probleme im Positionsspiel korrigierte er direkt oder er konnte sich, als er von Rausch getunnelt wurde, auf die Hilfe von Traoré verlassen. Darüber hinaus klar in den Zweikämpfen und im Passspiel. 107 Ballkontakte und eine Passquote von 94% sind bemerkenswert. Wichtig vor allem seine Rettungsaktion nach der Pause, als er den Ball gerade noch vor dem einschussbereiten Gondorf wegspitzeln konnte. Note 3,0.
Andreas Christensen: Hielt das unfassbar hohe Niveau auch im letzten Saisonspiel und lieferte eine nahezu blitzsaubere Partie ab. Die Ausnahme war ein leichterfertiger Pass an die Strafraumgrenze, durch die Darmstadt zu einer Abschlussaktion kam. Ansonsten überragte der 20-Jährige mit Zweikampfverhalten und Stellungsspiel. Mehrfach schauten die Darmstädter Angreifer bedröppelt drein, als sie realisierten, dass Christensen ihnen schon wieder zuvorgekommen war. Es ist ein Geschenk für den VfL, dass dieses Ausnahmetalent auch in der nächsten Saison das Borussentrikot tragen wird. Note 2,0.
Håvard Nordtveit: Abschiedsvorstellung des Norwegers bei Borussia, der künftig für West Ham United auflaufen wird. Wie in den vorangegangenen Wochen auch in Darmstadt als linker Mann in der Dreierkette mit einer soliden und unspektakulären Vorstellung. Zu Beginn mit ein paar kleineren Schwierigkeiten, im weiteren Verlauf sicher und souverän. Nach der Einwechslung von Brouwers rückte der 25-Jährige ins Mittelfeld. Note 3,0.
Ibrahima Traoré: Wie immer mit viel Elan unterwegs. Zunächst fehlte mehrfach die Klarheit in den Aktionen, er verhaspelte sich und blieb hängen. Im weiteren Verlauf steigerte sich der 28-Jährige und spielte u.a. einen guten Pass zu einer Gelegenheit für Hofmann vor der Pause. Traoré arbeitete aufmerksam mit nach hinten und unterstützte Elvedi wirkungsvoll. Nach einer knappen Stunde mit einem krassen Ballverlust in der eigenen Hälfte, unmittelbar darauf wurde er durch Korb ersetzt. Note 3,5.
Marvin Schulz: Zu Beginn der Saison mehrfach in der Startelf, danach fast komplett abgetaucht, durfte der 21-Jährige am letzten Spieltag nochmals 90 Minuten an der Seite von Xhaka mitwirken. Nach ein paar Abstimmungsschwierigkeiten zu Beginn klappte die Aufteilung besser. Schulz strahlte durchaus Selbstvertrauen aus und schaltete sich mutig mit nach vorne ein. Im Passspiel achtsam, wobei er zumeist den risikolosen Kurzpass bevorzugte. In der zweiten Halbzeit mit einem Torschuss, der deutlich sein Ziel verfehlte. Am Ende - Schulz spulte nach Hofmann die meisten Kilometer ab - von Krämpfen gequält. Note 3,0.
Granit Xhaka: Bei seinem mutmaßlich letzten Pflichtspiel für die Borussia mit überragenden 137 Ballkontakten und einer Passquote von 91 Prozent. Es kam Xhaka zugute, dass Darmstadt tief stand und er somit in aller Ruhe schalten und walten konnte. In der Endphase der ersten Halbzeit hatte es kurz den Anschein, als ob er die Fehde mit Niemeyer aus dem Hinspiel wieder aufnehmen wollte, doch Xhaka hatte sich im Griff. Er gab die richtige Antwort mit dem Assist zum Führungstor durch Hazard. Später mit einem, wie so oft, zu hoch angesetzten Fernschuss. Wurde sieben Minuten vor Schluss mit leichten Oberschenkelbeschwerden ausgewechselt. Note 2,5.
Patrick Herrmann: Kam auf der linken Seite zum Einsatz, wo er sich zunächst nicht so gut zurechtfand. Sicherheit holte er sich bei den Defensivaktionen, wo er erfolgreich einige Laufduelle gegen Heller bestand. Nach der Pause trat er auch offensiv mehr in Erscheinung. Mit seiner Flanke (von rechts) gab er den Assist zum 2:0 durch Hahn, den Pfostenschuss von Hofmann bereitete er mit einer Hereingabe von links vor. Note 3,5.
Jonas Hofmann: Nutzte seinen zweiten Startelfeinsatz, um Pluspunkte in eigener Sache zu sammeln. Zu Beginn hatte der Ex-Dortmunder ein paar Schwierigkeiten, als er zu kompliziert spielte und es am Durchsetzungsvermögen haperte. Er blieb jedoch sehr aktiv (97 Ballkontakte) und ließ sich fallen, um die Bälle abzuholen. An der Ballmitnahme und den Körperbewegungen konnte man erkennen, dass er was kann. Der 23-Jährige war an fast allen Offensivaktionen beteiligt. Vor dem 1:0 ließ er den Ball bewusst für Hazard durchrollen, kurz darauf wurde seine gute Schusschance von Darmstadts Keeper pariert. Nach dem Wechsel mit einem gefährlichen Schuss aus 18 Metern und dem Zuspiel auf Herrmann vor dem 2:0. Pech hatte Hofmann, als er nach der Herrmann-Flanke nur den Außenpfosten traf. Mit 12,6 Kilometern der laufstärkste Spieler auf dem Platz. Note 2,0.
Thorgan Hazard: In der ersten Phase des Spiels war der Belgier komplett unsichtbar. Nach und nach zeigte er sich und schließlich gelang ihm der ›Türöffner‹ zum 1:0. Flott umspielte er den Torwart und schob ruhig und überlegt zur Führung ein. Danach sehr betriebsam und mit einigen gelungenen Aktionen. Eine Viertelstunde vor Schluss machte er Platz für Brouwers. Note 3,0.
André Hahn: Eine insgesamt eher zurückhaltende Vorstellung des 25-Jährigen, der sich vor allem in den Zweikämpfen sehr schwertat. Aus dem Nichts heraus mit der ersten Torchance, als er das Lattenkreuz traf. Auch nach der Pause nicht so präsent wie in den Vorwochen, aber mit dem richtigen Näschen und gutem Timing beim Kopfballaufsetzer zum 2:0. Note 3,5.
Julian Korb: Dass er nochmal eine halbe Stunde ran durfte, ändert nichts am bitteren Fazit, dass der 24-Jährige der ›Verlierer der Rückrunde‹ ist. In Darmstadt wurde er zunächst auf der ungewohnten linken Seite eingesetzt, später rückte er auf rechts. 10 Ballkontakte und eine 100%ige Passquote haben die Statistiker gezählt. Ohne Note.
Roel Brouwers: Eine schöne Geste, dass der 34-Jährige zum Abschied eine Viertelstunde zum Einsatz kam. Der Niederländer löste die wenigen ernsthaften Aufgaben ruhig wie immer. Am Ende mit einer imposanten ›Dauerwelle‹ beim letzten Lauf vom Gästeblock bis in den Spielertunnel. Ohne Note.
Tony Jantschke: Gab für die letzten sieben Minuten sein Comeback im defensiven Mittelfeld. Ohne Note.