Vor dem Spiel in Augsburg

Zeit für den nächsten Schritt in Augsburg

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Tomáš Čvančara - welche Rolle wird er spielen? (Foto: Norbert Jansen - Fohlenfoto)

Borussia Mönchengladbach eröffnet den sechsten Spieltag am Freitagabend mit dem Auswärtsmatch beim FC Augsburg. Gerne reisen die Fohlen nicht in die Fuggerstadt, erst einen Sieg konnten sie in den gemeinsamen Bundesligajahren einfahren. Es wird Zeit für den nächsten Schritt. Dabei soll Tomáš Čvančara eine wichtige Rolle spielen.

Es war im letzten Jahr im August, als die Gladbacher Borussen zum Start in die erste Saison unter Gerardo Seoane in Augsburg antraten. Es war gleichzeitig das erste Bundesligaspiel für Tomáš Čvančara. Der Neuzugang schoss gleich ein Tor zum zwischenzeitlichen 2:0 für Borussia und rettete nach einem chaotischen Spielverlauf in der 7. Minute der Nachspielzeit per Elfmeter nervenstark ein 4:4. Nach dieser Premiere waren bei Borussia alle begeistert von Čvančara und freuten sich auf das, was da noch kommen würde. 

Doch das, was folgte, war im Vergleich zum spektakulären Auftakt sehr ernüchternd. Zuerst verkrampfte Čvančara, dann bremsten ihn diverse körperliche Beschwerden immer wieder aus, und vor Beginn dieser Saison wurde der Stürmer von vielen als teurer Fehleinkauf betrachtet und fast schon abgeschrieben. Borussias neue Sturmhoffnung war der künftige Nationalspieler Tim Kleindienst und Čvančara wurde nicht mal als Backup in der Mitte eingeplant, sondern als Alternative für den rechten Flügel. Dort hat er allerdings Frank Honorat und Nathan Ngoumou vor sich - beide sind auf der rechten Seite zu Hause. 

Čvančara vor dem ersten Startelfeinsatz in dieser Saison

Vor dem Spiel am Freitag in Augsburg (20:30 Uhr) stehen die beiden Franzosen indes nicht zur Verfügung. Beide fallen mit Muskelfaserrissen aus - bei Ngoumou könnte die Ausfallzeit gar einige Wochen betragen. Das bedeutet, dass Tomáš Čvančara zu seinem ersten Startelfeinsatz in dieser Saison kommen dürfte. Nach dem späten Siegtreffer am letzten Samstag gegen Union Berlin dürfte der Tscheche einiges an Selbstvertrauen mitbringen und vielleicht setzt die Erinnerung an seine Premiere vor einem Jahr an gleicher Stelle auch noch zusätzlich etwas frei.

Gerardo Seoane erläuterte bei der Pressekonferenz am Mittwoch die Unterschiede zwischen Kleindienst und Čvančara: »Tomáš ist nicht der klassische Neuner, sondern vielmehr ein Spieler, der sich flexibel bewegt, auch auf dem Flügel. Er hat eine Spur mehr Geschwindigkeit, einen besseren Antritt und steht zwischen den Linien auch für das Kombinationsspiel zur Verfügung. Es sind mehrere Varianten möglich - mit Tomáš und Tim ganz vorn, aber auch mit Tomáš am Flügel oder einer zurückhängenden Position.«

»Wir haben immer betont, dass wir alle Spieler brauchen«

Welche Position es letztlich sein und wie Čvančara sie interpretieren wird, bleibt abzuwarten. Mit Ngoumou, Honorat und Omlin gibt es mittlerweile drei Ausfälle zu beklagen, was Gerardo Seoane laut eigener Aussage aber noch kein Kopfzerbrechen bereitet. »Wir haben immer betont, dass wir alle Spieler brauchen. Wir können die Positionen, die frei wurden, gut besetzen.« Dennoch muss man aufpassen, dass das Lazarett nicht noch größer wird.

Nach dem Abnutzungskampf gegen Union dürfte in Augsburg eine ähnliche Herausforderung zu meistern sein. »Wir erwarten von Anfang an ein sehr intensives Spiel«, sagte Seoane. »Freitagabend, Flutlicht, packende Zweikämpfe und einen Gegner, der auf die letzten Resultate reagieren und uns von Anfang an stressen wird«. Der Trainer fordert Aggressivität und Galligkeit in den Zweikämpfen ein, auch wenn es um Kopfballduelle und zweite Bälle geht. »Aber wir wollen auch zu unseren Prinzipien finden, um unser Spiel aufziehen zu können.« Damit nicht nur der zweite Sieg in der Bundesliga in Augsburg überhaupt, sondern auch endlich mal wieder zwei Siege in Folge eingefahren werden können.

 


von Marc Basten
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