Natürlich kam die Frage am Samstagabend nach dem leidenschaftlich erkämpften und erspielten Sieg der Fohlenelf über den VfL Wolfsburg auf den Tisch. Was passiert bei Borussia Mönchengladbach in Sachen Trainersuche und warum sollte André Schubert nicht mehr sein als nur die Interimslösung?
Borussias Sportdirektor Max Eberl äußert sich seit der Nominierung von Schubert unmissverständlich. Auch am Samstag wiederholte er die mehrfach genannte Herangehensweise: »Wir wollen Qualität vor Schnelligkeit walten lassen«, sagte er. Man werde sich die notwendige Zeit lassen, eine optimale Lösung zu finden. Wie lange es dauert, sei nicht abzusehen. Derweil soll André Schubert wie abgesprochen seinen Job machen.
Doch Ruhe kehrt nicht ein, so wurde unter der Woche medial das ›Fass‹ Markus Weinzierl aufgemacht. Eine Nachrichtenagentur vermeldete, dass Max Eberl das Interesse an Augsburgs Coach bestätigt hätte. »Das ist großer Blödsinn«, stellte Eberl klar. »Da wurde sich aus diversen Aussagen etwas zusammengereimt. Daraus zu machen, ›Max Eberl hat Weinzierl kontaktiert und es noch bestätigt‹, ist schon ein großes Ding. Ich bin nicht an Weinzierl herangetreten. Markus hat bis 2019 einen Vertrag, wir suchen heute einen neuen Trainer und damit ist die Sache erledigt«.
Als nächster Schritt wurde verkündet, dass André Schubert auch in zwei Wochen gegen Frankfurt und wohl darüber hinaus als Borussias Chefcoach fungieren wird. »Wir werden über die Länderspielpause hinaus mit André arbeiten und es wird auch noch einige Wochen dauern«, stellte Eberl klar. »Wir haben mit ihm einen hervorragenden Trainer. Die Mannschaft setzt um, was André ihr an die Hand gibt«.
»Natürlich trägt auch der Trainer dazu bei, dass es momentan so gut läuft«, bestätigte Lars Stindl. »Er stellt die Mannschaft in den Vordergrund«. Stindl und die Kollegen im Angriff freuen sich über die neue Interpretation des Offensivspiels. »Diesen Freiraum, den wir vorne bekommen - das macht natürlich Spaß. Individuell nach Gefühl zu arbeiten, das tut uns gut vorne«.
Die Fragen, ob Schubert nicht generell die Trainerlösung sei, umschifften die Borussen diplomatisch mit Hinweis auf die Entscheidungshoheit des Vereins. Die Ausnahme bildete, wie sollte es anders sein, Granit Xhaka. »Ganz ehrlich - wenn man in der Bundesliga aus drei Spielen neun Punkte holt - wofür braucht man einen neuen Trainer?«, diktierte der aktuelle Kapitän den Journalisten in die Blöcke. »Er macht momentan alles richtig, er hat eine Philosophie und eine Idee, die wir auf dem Platz sehr gut umsetzen«.
Alsdann gab Xhaka seinem Sportdirektor ein paar warme Worte mit auf den Weg: »Ich denke, Max Eberl hat genug Ahnung, um zu wissen, dass wenn ein Trainer neun Punkte aus drei Spielen holt, man keinen Neuen braucht«.
Max Eberl wird den Hinweis registriert haben. Als hilfreich dürfte er ihn nicht zwangsläufig einordnen.