Ein im Zusammenhang mit Borussia Mönchengladbach in diesen Tagen oft gehörter Name ist Lionel Messi. Der wohl beste Fußballer der Welt wird am nächsten Mittwoch verletzungsbedingt nicht dabei sein, wenn der FC Barcelona im Borussia-Park zum Champions-League-Hit aufläuft. »Das ist schade«, sagte Borussias Sportdirektor Max Eberl am Freitag. »Aber es heißt jetzt nicht, dass wir Favorit gegen Barca sind«, schob er mit einem Grinsen hinterher.
Die Königsklasse überstrahlt alles, doch zuvor gilt es den Fokus auf die Bundesliga zu richten. Der FC Ingolstadt ist zu Gast und weckt bei den Borussen alles andere als gute Erinnerungen. In der vergangenen Saison ergaunerten die ‚Schanzer‘ mit einem Mischmasch aus Kampf, Laufbereitschaft, Härte und ständigem Provozieren ein 0:0 in Mönchengladbach. Kein anderer Gegner brachte die Gladbacher – inklusive des Publikums – auch nur annähernd so auf die Palme, wie die von Ralph Hasenhüttl aufgepeitschten Ingolstädter.
Hasenhüttl ist Vergangenheit in Ingolstadt, doch der Erfolgstrainer ist immer noch präsent. Sein Nachfolger Markus Kauczinski baut auf den Basics des Vorgängers auf. »Es ist nicht sein Ziel, alles auf den Kopf zu stellen«, unterstreicht Ingolstadts Sportdirektor Thomas Linke. Heißt, Ingolstadt wird wieder all das in die Waagschale werfen – und das wird den Borussen abermals nicht schmecken.
»Wir haben eine gewisse Art Fußball zu spielen, der Gegner auch«, sagt André Schubert. »Jeder hat seine Berechtigung«. Vor zwei Tagen in Leipzig bekamen es die Gladbacher mit dem neuen Team von Hasenhüttl zu tun, das in vielen Facetten an Ingolstadt im letzten Jahr erinnerte. »Sie pflegen eine ähnliche Spielweise«, bestätigt Schubert. »Dementsprechend müssen wir uns am Samstag auf ein ähnliches Spiel einstellen«.
Bei den ‚Brause-Sachsen‘ konnte Schubert zumindest mit der zweiten Halbzeit zufrieden sein. »Da haben wir gute Antworten gefunden. Jetzt werden wir sehen, ob wir unseren Lernprozess fortsetzen und einen solchen Gegner auch bespielen können«.
Ingolstadt hat bislang nur einen Punkt aus den ersten vier Partien geholt. Große Schwierigkeiten haben die ‚Schanzer‘, wenn sie selbst das Spiel machen müssen, wie zuletzt daheim gegen Frankfurt. Dagegen fühlen sie sich auswärts bei einer Mannschaft, die das Geschehen aktiv gestalten will, sehr wohl. Den Münchener Bayern machten sie am vergangenen Wochenende das Siegen richtig schwer. »Gegen Ingolstadt hatte Bayern in dieser Saison bisher die größten Probleme«, warnt Schubert. »Wenn wir nicht 100 Prozent konzentriert sind und Gas geben, kann das eine ganz enge Geschichte werden. Wir müssen sehr, sehr aufpassen«.
Auf Seiten der Ingolstädter haben die beiden Ex-Borussen Tobias Levels und Mathew Leckie gute Aussichten auf einen Platz in der Startelf. Wie die Aufstellung auf Gladbacher Seite aussehen wird, bleibt abzuwarten. Klar ist jedenfalls, dass Tobias Strobl in den nächsten Wochen nicht zur Verfügung stehen wird. Beim 26-Jährigen wurde nach seiner frühzeitigen Auswechslung in Leipzig der befürchtete Muskelfaserriss im Oberschenkel diagnostiziert.
Dagegen hat Patrick Herrmann seinen Faserriss weitestgehend überstanden und könnte unter Umständen ins Aufgebot rücken. Von Beginn an wird ‚Flaco‘ aber sicher nicht mitwirken. Das gilt auch für Raffael, der die Partie in Leipzig verpasste und offiziell für das Ingolstadt-Match den Status ‚fraglich‘ innehat. André Schubert reicherte dies am Freitag mit den Zusatz »Tendenz eher noch nicht« an.
»Wir werden versuchen, eine gute Lösung zu finden«, so Schubert weiter. Wahrscheinlich werde es in der englischen Woche mehr als nur einen Wechsel gegenüber dem Mittwochspiel geben. »Wir müssen die Qualität des Kaders nutzen«. Und gleichzeitig gegen Ingolstadt einen fest eingeplanten Dreier einfahren. Auch wenn Schubert warnt: »Wir werden nicht jedes Heimspiel gewinnen können«. Doch das sollte frühestens am Mittwoch ein Thema werden, wenn die ‚Messilosen‘ Katalanen kommen …