Die Trainingswoche in Mönchengladbach neigt sich dem Ende zu. Am Donnerstag und Freitag gibt es noch abschließende Einheiten, dann folgt die Bewährungsprobe in der BayArena. Dieter Hecking muss sich zuvor noch mit einigen Personalfragen auseinandersetzen. Neben den Langzeitpatienten Strobl, Traoré, Elvedi, Marvin Schulz und Doucouré wird auch Patrick Herrmann erwartungsgemäß nicht zur Verfügung stehen. Der 25-Jährige war in dieser Woche erst ins Mannschaftstraining eingestiegen.
Dagegen gehören Nico Schulz sowie Fabian Johnson und Josip Drmic wieder zum Kandidatenkreis für das 18er-Aufgebot. Hecking will allerdings erst die finalen Trainingseinheiten abwarten, ob sie wirklich schon voll einsatzfähig sind. Was der Trainer in Bezug auf Josip Drmic sagte, dürfte auch für die anderen Spieler gelten: »Wenn er uns helfen soll, muss er bei 100 Prozent sein. Mit 80 Prozent hilft uns das nicht.«
Timothée ‚Kolo‘ Kolodziejczak plagte sich zuletzt mit einem Magen-Darm-Virus herum (und nicht wie bekannt gegeben mit einem grippalen Infekt). Der Franzose könnte aber möglicherweise wieder zum Kader gehören. »Wir müssen noch abwarten. Aber wenn er fit ist, ist er eine Alternative.«
Leverkusen wird ein ganz anderes Spiel als Darmstadt
Keine Sorgen macht sich Hecking um einen Einsatz von Raffael, der in der Trainingswoche über Probleme an der Wade klagte. Der Trainer »geht davon aus«, dass der Brasilianer einsatzfähig sein wird. Dass Borussias Topstürmer derzeit durchhängt, ist offensichtlich. »Raffa würde eine Torbeteiligung sicher guttun«, erklärte Hecking. Wie allen anderen auch, fehlen ihm die Erfolgserlebnisse. Mit Raffaels Trainingsleistungen ist Hecking einverstanden: »Er ist spielfreudig, zieht viele Bälle und will entscheidende Dinge mit dem Risiko machen, das ein Offensivspieler nehmen muss.«
Wie Hecking die anspruchsvolle Aufgabe in Leverkusen angehen wird, wollte er am Donnerstag nicht verraten. »Ich weiß noch nicht, wie wir spielen«, sagte der 52-Jährige. Hinsichtlich der allseits geforderten Stabilität würde es sich anbieten, weder System noch Aufstellung gegenüber der Vorwoche zu ändern. Argumente dafür, so Hecking, gebe es reichlich. »Aber es gibt ebenso Argumente, auch bezogen auf den Gegner, dass etwas anderes besser passen könnte.«
Die Aufgabe in Leverkusen lässt sich nur schwer mit der in Darmstadt vergleichen. »Jedes Spiel bringt neue Facetten«, so Hecking. Während Darmstadt passiv das eigene Tor verteidigte, ist Leverkusen das genaue Gegenteil. »Vom Kader her gehört Leverkusen zum Besten, was die Liga zu bieten hat.« Hecking hebt die sehr gute Offensive, das schnelle Umschalten, die große Aggressivität und das hohe Pressing von Bayer hervor.
Hecking will Leverkusener Anfälligkeiten ausnutzen
Aber er sieht darin auch die »Tücken des Objekts.« »Anfälligkeiten sind da offensichtlich.« Heckings Plan sieht vor, die sich bietenden Räume »so zu bespielen, dass wir Bayer Probleme bereiten können.« Daran, so Hecking, »haben wir gearbeitet. Ich bin optimistisch für Samstag.« Gleichwohl weiß der Trainer, dass eine Steigerung gegenüber dem Premierenspiel in Darmstadt unerlässlich ist: »Wir müssen am Samstag deutlich besser spielen, wenn wir erfolgreich sein wollen.«
Während sich die Borussen auf das Duell in der nicht ganz ausverkauften BayArena (das Gästekontingent ist komplett ausgeschöpft) fokussieren, nähert sich das Ende der Wintertransferperiode. Auf die Frage, ob bei Borussia diesbezüglich noch etwas zu erwarten sei, antwortete Sportdirektor Max Eberl kurz und knapp: »Nein!«